Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habe, reise ich relativ viel. Ich schaue mir privat gerne neue Länder und Städte an, entdecke neue Geschmäcker und Gerüche. Beruflich habe ich auch das Vergnügen ab und zu reisen zu dürfen. Durch ein europaweites Projekt bleiben Treffen in anderen Städten nicht aus. Zudem arbeite ich halb privat an einem netten Buchprojekt, wodurch auch Reisen zu Konferenzen in anderen Ländern möglich sind.
Nachdem ich meist auch irgendwelche kulinarischen Mitbringsel kaufe, habe ich eigentlich immer irgendwelche ausländischen Süßigkeiten zu Hause. Ziemlich praktisch, oder? Wenn ich mal nicht die Anzeige auf der Waage betrachte… Jedoch wandert nicht nur Süßes in meinen Koffer, sondern auch andere Dinge, wie Gewürze, Löffel und Schalen.
Zuerst habe ich mir überlegt ein Teil herauszugreifen, eine Geschichte dazu zu erzählen und etwas zu kochen. Nun, irgendwie sind schon wieder einmal die nächsten Wochenenden verplant und wirklich entscheiden für ein Ding konnte ich mich nicht. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich ein paar viele Dinge in meiner kleinen Küche lagere… Nun denn, ihr bekommt eine schöne Übersicht über meine kulinarischen Mitbringsel.
Fangen wir mit meiner ersten Flugreise an. Die war noch während meiner Schulzeit und ging nach China für einen Schüleraustausch. Damals staunte ich noch Bauklötze auf Grund der Größe des Flughafens in Shanghai. Mittlerweile mache ich mir nichts mehr draus, wobei ich dort, wenn ich auf meinen Flug warten muss, sehr gut am besagten Buchprojekt arbeiten kann, insbesondere wenn es kein vernünftiges Wlan gibt.
Mitgebracht habe ich neben Schalen, die momentan bei meiner Mutter weilen, auch ein paar Stäbchen, die ich immer für ein besonderes Mahl aufhebe… Sollte ich vielleicht ändern.
Anfangs habe ich die Reissuppen zum Frühstück gehasst, am Schluss hätte ich mir am liebsten in Deutschland auch welche gemacht. Die Mahlzeiten waren meist eher groß angelegt, teils mit 12 verschiedenen Gängen, wobei dies schwierig zu zählen war, da jedesmal viele Gerichte auf den Tisch kamen. Wenn ich in meinen Notizen von damals gucke, kommen Sachen, wie Schildkröte, getrocknetes Seepferdchen, Zitronengras, viele Fleischgerichte, Fischsuppen, Jakobsmuscheln, Krebse und vieles mehr vor. Die Tierhaltung auf den Märkten ist eine andere Sache.
Zurück in Deutschland hatte ich zu meiner Überraschung erst einmal Probleme wieder mit Messer und Gabel zu essen. So wechselte ich häufig noch zu Stäbchen in meiner ersten Woche zurück in good old Germany.
Aus China kann ich erst ein Gericht anbieten:
Wenn wir schon in Asien sind… Vor gut einem Jahr war ich privat in Mumbai, Malaysia und Singapur (Zusammenfassung). Ich wurde zu einer indischen Hochzeit eingeladen, die ihre Nachfeier in Singapur hatte. Kurzerhand beschloss ich zwischen beiden Terminen mir Malaysia anzuschauen. Da ich nur mit leichtem Gepäck gereist bin, wollte ich nicht viele Souveniere kaufen. Nachdem ich einige Lebensmittel inzwischen aufgebraucht habe, bleiben nur die beiden Dinge: Vanille-Aroma aus Malaysia und die Stäbchen aus Singapur.
Natürlich auch die Erinnerung an viele Gerichte, eine neu entdeckte Vorliebe für Kaya auf Buttertoast und viele Ideen:
- Teh masala (Malaysia)
- Nudelsuppe (Singapur)
- Bittergurken-Curry (Indien)
- Bulgogi (Koreanisches Restaurant in Malaysia)
- Gemüse in Sambal (Malaysia)
- Karotten-Halwa (Indien)
- Kiwi-Limo (Indien)
- Mango-Lassi (Indien)
- Mango-Salat (Singapur)
- Massaman Curry (Indien/Malaysia)
- Gerichte mit Wasserspinat (Malaysia)
Weiter gehts nach Marokko. In genauer gesagt Marrakesch war ich auf Grund einer Konferenz, allerdings gönnte ich mir noch ein paar private Tage in der roten Stadt (erster Tag als Einstieg zum Nachlesen). Es gab sehr viel und sehr viel leckeres Essen, angenehm gewürzt. Häufig wurden Oliven (yay, einmal andere Sorten als hierzulande erhältlich), Fladenbrot und Butter zum Einstieg serviert. Die kleinen Schälchen, in denen Oliven, aber auch Harissa und ähnliches gebracht wurden, faszinierten mich. Klein, bunt und äußerst praktisch für solche Dinge. Es wanderten auch gleich vier Stück in mein Gepäck, die ich allerdings seitdem erst einmal verwendet hatte. Da gabs für mich und einen Besucher Lammspieße mit Couscous, Gemüse und eben Oliven sowie Ajvar, nachdem ich keine Harissa daheim hatte. Genial, sollte ich häufiger machen. Neben den abgebildeten Gewürzen nahm ich auch Safran (nicht auf dem Bild), Datteln, Tee (nicht auf dem Bild) und diesen schönen Korb mit.
Den süßen Pfefferminztee kann ich praktischerweise auf diesem Tablett stilecht servieren.
Außer dem oben erwähnten Lamm (ohne Beitrag) und vielen Couscous-Gerichten, habe ich noch folgendes ausprobiert:
Letztes Jahr kam ich wieder einmal, eher zweimal, nach Italien. Einmal in das schöne Frascati (Bericht) und das andere Mal ging es nach Rom (Teil 1 als Einstieg). Italien ist vermutlich neben Österreich und Schweiz das Land, in dem ich am häufigsten war. Pasta, Pizza, Wein, aber auch leckeres Bier, dann Gebäck, Vorspeisen usw. Ich könnte mich da jedes Mal durch(fr)essen. Die Mitbringsel hier sind Gebäck und Pasta.
Rezepte kann ich hier einmal keine Anbieten. Auch bei weiteren Ländern (Spanien, Ungarn usw) sieht es mau aus.
Dafür mache ich jetzt kurz einen Abstecher in die Schweiz. Da Verwandtschaft von mir im deutschen Teil des Bodensees wohnt, habe ich immer etwas aus der Schweiz daheim. Aktuell ist es sogar mit Risotto-Reis, Meersalz und einigen Gewürzen (die 3 Gläser nur als Beispiel) relativ wenig. Meist kommen noch Nudeln (Hörnli), Schoki, teils auch Törtli und andere Leckereien (ohhh, Käse) hinzu. Küchenutensilien habe ich mir noch keine gekauft, jedoch juckt es mich immer wieder ein schönes Käsefondue zu kaufen.
Aus der Grenznähe stammt auch mein Rezept für:
Weiter gehts ins Schwabeländle. Ok, kein wirkliches deutsches Ausland, aber wenn ich schon in Bayern bin… In Schwaben habe ich insgesamt 3 Jahre gelebt und einige Gemüsesorten ausprobiert. Grünkohl liebe ich z.B. seitdem, Rosenkohl und Kohlrabi muss ich nicht unbedingt haben, allerdings kenne ich jetzt Zubereitungsarten, die für mich in Ordnung sind. Als einziges Küchenutensil kam dieses Teilchen mit:
Kennt ihr Käsfüß? Ich liebe dieses käsehaltige Gebäck, auch wenn ich es viel zu selten herstelle. Es passt perfekt zu Wein oder Bier.
Aus Frankreich besitze ich momentan nur die Reste einer Couscous-Packung. Beim Einkaufen fand ich manche Preisunterschiede interessant. So war im Elsaß beispielsweise eben Couscous, aber auch Datteln wesentlich günstiger. Meeresfrüchte waren auch nicht zu verachten. Aus Paris habe ich jedoch nur Süßes mitgenommen, was schon längst vernichtet wurde.
Die letzte Reise ging nach Island. Neben der Landschaft mochte ich auch das gute, einfache Essen. Die Käsepizzen mit Marmelade waren überraschend lecker, der Stockfisch eignet sich als guter Snack zwischendrunter und es gibt viele interessante Gewürze. Eigentlich dachte ich, dass der Kräutertee zu erst aus geht, jedoch tippe ich inzwischen auf die verdammt leckeren mit Schoki umhüllten Lakritze…
Was ich unbedingt verstärkt ausprobieren möchte, sind unterschiedliche Lammgerichte. Aber auch die Karamellkartoffeln möchte ich noch ein wenig variieren:
Langsam aber sicher kommen wir zum wohl längsten Abschnitt, der über Finnland geht. In Finnland verbrachte ich mein Auslandssemester, allerdings war ich schon vorher einmal von finnischen Familien zu einem Urlaub eingeladen worden und anschließend zog es mich dann und wann ebenfalls in den Norden. Beruflich war ich zuletzt im Herbst 2013 in Helsinki, was ich glatt mit einem privaten Wochenende verknüpfte (Bericht über Tampere als Einstieg).
Ich schaue normalerweise, dass ich Minzschnaps, Schoki und wenn möglich auch Porridge daheim habe. Oben habe ich während der Zeit meist Porridge zum Frühstück gemacht: einfach, lecker und vor allem auch wärmend. Minttu ist der Minzschnaps. Beim ersten Besuch habe ich ihn als normalen Schnaps kennen gelernt, im Auslandssemester erklärte mir ein anderer Finne, dass er vor allem in heißer Schoki getrunken wird. Das probierte ich mit etwas Skepsis aus und seitdem gibts das Getränk jeden Winter.
Noch vom allerersten Besuch stammen diese drei Dinge: das links ist ein Kochtopfdeckehalter (oder wie man das am besten beschreibt…). Das Teilchen steckt man auf den Rand des Kochtopfs. Zwischen Kochtopf und Decke entsteht so ein kleiner Spalt.
Stolz bin ich auf die beiden Messer, die ich mir in Rovaniemi gekauft habe. Wenn ich schon ein zweites Mal dahin komme… Beide stammen von der dortigen Messerfabrik Martiini und sind von guter Qualität. Eines davon ist übrigens mein Fischmesser.
Hmm, auch zwei gute Getränke: Tervasnapsi und Salmari. Terva bedeutet Teer; den zugehörigen Likör habe ich während einer Lapplandrundreise in Oulu das erste Mal probiert. Zu viert mit Gepäck und eingekauften Weihnachtsgeschenken in einem Open Corsa. Nette Erinnerung.
Das rechts daneben ist Salmiaklikör, den man auch selbst herstellen kann. Wer Lakritz mag, ist da gold richtig. Ansonsten dürfts schwer sein, Ausnahmen bestätigen aber auch hier die Regel. Mir persönlich ist Lakritz zu süß und zu wenig stark, dafür mag ich Salmiak um so mehr.
Das Topfteilchen habe ich bereits erklärt. Rechts daneben liegt ein Dosenöffner. Als ich in der WG in Finnland ankam, gab es keinen Dosenöffner in der Wohnung. Eine Finnin, die ich bereits kannte, nahm mich zum Einkauf mit. Ich wollte eigentlich einen hier üblichen Dosenöffner kaufen. Ihr Gesicht hättet ihr sehen sollen. Sie war mehr als entsetzt und erklärte mir, dass mir als Student wohl ein typischer Studentendosenöffner reichen sollte. Tja, um sie nicht zu enttäuschen, kaufte ich das kleine Teilchen (1 Euro). Die erste Dose ging nur mit Mühen auf, aber danach liefs immer besser und daheim hatte ich, genau, Probleme mich an normale Dosenöffner wieder zu gewöhnen. Ach ja, drei dieser Dosenöffner liegen inzwischen bei mir daheim rum. Äußerst praktisch die Teilchen!
Das längliche Teil oberhalb ist eine Art Teigroller speziell für karelische Piroggen. Ich liebe karelische Piroggen mit Milchreisfüllung und Eierbutter dazu! Ich habe schon früher probiert die Gebäcke nachzumachen, da ihr Transport im Flieger meist in einem Fiasko endet. Jedoch war das Ergebnis unansehnlich. Besser als nach einem Flug, aber mehr auch nicht. Als mir die Finnin erklärte, wofür das Teil gedacht ist, musste es mit. Nun, seitdem ich den Teigroller daheim hab, hab ich mich erfolgreich um karelische Piroggen gedrückt…
Ein paar andere Rezepte habe ich dafür aus meinem Blog parat:
- Finnischer Mokkakuchen
- Chicken Wings (typisch für die Region um Tampere)
- Folienkartoffeln mit Blauschimmelkäse
- Ofenpfannkuchen
- Salmiak-Likör
- Schokopudding mit Minze
- Steckrübenauflauf
- Gebeizter Lachs
- Heiße Schoki mit Minttu
- Hackfleischpasteten
Sodala, das dürften die besten kulinarischen Mitbringsel und Geschichten sein. Hier noch ein paar Rezepte, die ich auf meinen Reisen aufschnappte:
Weitere Ideen für Gerichte habe ich in meiner To-Do-Liste vermerkt, jedoch befürchte ich langsam, dass sie mehr als nur unvollständig ist.
Für die nächsten drei Monate sind mindestens 2 Reisen geplant: Ende des Monats gehts beruflich nach Athen und um den 1. Mai rum ist Finnland mit einem Ausflug nach Tallinn angesetzt. Mal schaun, was mir sonst noch einfällt. Über die kulinarischen Mitbringsel aus diesen Reisen werde ich natürlich wieder berichten.
Der Foodblog Bushcooks kitchen feiert seinen 4. Bloggeburtstag. Herzlichen Glückwunsch! Das Thema des dazugehörigen Blogevents lautet Souvenirs in der Küche. Nachdem ich sowieso euch einen kleinen Blick hinter den Kulissen erlauben und dabei meine Reisen zum Anlass nehmen wollte, passt das ziemlich gut. Ursprünglich stand das Thema auch auf meiner Ideenliste für ein Blogevent, aber so wird die Liste immerhin kürzer.
2 Kommentare
Liebe Daniela,
ich bin ja ganz erschlagen von Deiner umfassenden Sammlung aus aller Herren Länder. Vielen Dank für den Einblick und Deinen schönen Beitrag.
Liebe Dorothee,
ich war auch etwas überrascht, als ich die Kuchenutensilien und Lebensmittel zusammen gestellt habe. Da sammelt sich schnell einiges an.
Danke für das tolle Blog-Event!
Viele Grüße, Daniela