Fast ist schon wieder ein Monat rum. Was ist zur Challenge Finnland alles geschehen? Was zeichnet überhaupt finnisches Essen aus? Und wie kam ich überhaupt zum Thema Finnland?
Fangen wir bei Finnland an. Ursprünglich wollte ich zu Beginn meines Studiums unbedingt ein Auslandssemester machen und zwar im Norden. Anfangs tendierte ich eher zu Schweden oder Norwegen, aber nachdem ich einige Finnen kennenlernte und auch einmal einen Urlaub oben im Norden verbrachte, war klar, dass ich unbedingt nach Finnland möchte. Später war ich noch ein paar mal oben. Natürlich habe ich, als ich oben wohnte, auch einiges ausprobiert und typische Gerichte kennen gelernt. Als ich wieder zurück war, gingen mir die ein oder anderen Dinge ab, die ich nachmachte. Anderes blieb trotzdem die ganze Zeit auf einer imaginären Liste.
Was ist überhaupt finnisches Essen? Eines der ersten Dinge, die ich oben probierte, waren karelische Piroggen, die ich für dieses Wochenende auf dem Plan habe. Im Endeffekt ist es Teig, eine Art Milchreis drüber, Ränder etwas einschlagen, backen und später mit Eibutter genießen. Während mein erster Versuch Piroggen selbst zu machen gnadenlos scheiterte, gab es häufiger Eibutter – teils zu importierten Piroggen. Eines der nächsten Dinge, an die ich mich erinnere, war die Blutwurst von Tampere, die ich unbedingt wieder probieren möchte. Falls zufällig jemand ein Rezept hat, wäre ich dem nicht abgeneigt. Die Blutwurst gabs auf dem Weg zum Sommerhaus einer befreundeten Familie. Dort sind mir vor allem die Unmengen an Pilzen, Beeren und Fischen in Erinnerung. Natürlich wurde vor der Hütte gegrillt – Elchsteaks. Später habe ich auch Rentier probiert; beides kann ich empfehlen.
Aus Beeren gibts oben eine Art Saft/Sauce/Suppe, die gerne mit Porridge gegessen wird. Wenn ich oben bin, ist Porridge für mich ein Muss. Im Gegensatz zur englischen Version ist die finnische wässriger. Dazu habe ich nichts gegen Viili einzuwenden, einer Art saurem stichfesten Joghurt. Ach ja, Kaffee wird oben zu jeder Tages- und Nachtzeit getrunken. Bevor ich mit den (alkoholischen) Getränken weitermache, möchte ich aber noch ein wenig über das Essen reden.
An Donnerstagen gabs in der Mensa immer Ofenpfannkuchen mit Erbsensuppe. Wenn man die Erbsensuppe selbst kocht, kann man, wenn man sie entsprechend kocht, auch Weihnachten ohne Essen überstehen – ok, eher ein Missgeschick meinerseits, aber wer kann sowas von sich behaupten 😀 Im Sommer gibts leckere Gemüsesuppen, in anderen Teilen von Finnland auch Lachssuppen mit Gemüse. Apropos Lachs, um Weihnachten rum findet man auch Flammlachs. Ohhh, der Duft!
Allgemein wird das Essen nie stark gewürzt – mit Ausnahme von Chicken Wings um Tampere. So ist auch die Hackfleischsuppe sehr zahm. Zum ersten Mal wurde es mir oben beim Nudelauflauf Makaronilaatikko bewusst, dessen Zutaten Nudeln, Milch, Ei, Hackfleisch, Salz, Pfeffer, Käse und evtl. eine Zwiebel sind.
Apropos Käse: wer Blauschimmelkäse liebt, muss oben unbedingt Aura-Käse probieren. Auch gut ist der lappländische Brotkäse, der so schon quietscht und gut mit Beerenmarmelade schmeckt. Allgemein sind die Milchprodukte oben von guter Qualität und ich könnt mich jedesmal totessen an Joghurt und anderen Leckereien (Minz-Schoko-Eis sag ich nur). Dann sind wir auch schon fast beim Brot. Neben Knäckebrot wird oben vor allem Roggenbrot verzehrt. Ich sollte vielleicht mal ein solches nachbacken, da es mir ab und zu doch abgeht.
Süßes ist meist auch lecker, wenn ich an die Schoki von Fazer oder die Domino-Kekse denke. Bei Getränken finde ich immer noch den Glühwein-Saft faszinierend, den man einfach mit Wodka aufgießt und Mandeln sowie Rosinen reinwirft. Minttu, Minzsschnaps, in heißer Schoki ist ein leckeres Getränk für den Winter. Daneben gibts Heidelbeersirup+Wodka+Sahne, Fishermen’s Friends aufgelöst in Wodka und viele weitere lustige Getränke. Salmari kann ich mir auch nur im Norden vorstellen. Finnen, wie ihre Nachbarn, haben ein Faible für Salmiak-Bonbons, einer stärkeren Variante wie Lakritze. Natürlich kann man sowas auch in Wodka auflösen. Typisch Finnisch ist – neben dem eher fad schmeckenden Bier – Cider, der allerdings mit dem französischen Pendant wenig zu tun hat. Ihn gibts in allen möglichen und unmöglichen Geschmacksrichtungen und erinnert eher an Fruchtbowle als an Cidre.
Ein paar Küchenutensilien habe ich natürlich auch mitgebracht: 2 Messer, diesen Kochdeckelabstandshalter, Honiglöffel und den anderen Löffel, dazu noch Mumin-Tassen und einen Teigroller speziell für karelische Piroggen.
Genug gequatscht, oder? Hier im Blog hatte ich bereits ein paar Gerichte umgesetzt:
- Heiße Schoki mit Minttu
- Ofenpfannkuchen
- Gebeizter Lachs
- Steckrübenauflauf
- Joulutorttu
- Chicken Wings
- Preiselbeer-Hackfleisch-Pastete
In der Plätzchenübersicht kommen außerdem die finnischen Kardamom-Plätzchen vor, die ich aber leider nie selbst verbloggt habe. Ähnliches gilt für den Mokkakuchen.
Neu dazu gekommen sind:
- Hackfleischsuppe
- Erbsensuppe
- Karelische Piroggen – hoffentlich bald auch verbloggt
Das Thema für den Monat März ist Indien – und ich bin selbst gespannt, was daraus wird.