Das 16. Türchen vom Adventskalender bei zorra führt in die Heimat vom Weihnachtsmann nach Finnland. Im Weihnachtsdorf bei Rovaniemi, einer Art Tourienklave, war ich bisher zwei mal, einmal davon während meines Auslandssemesters – inklusive Bild mit dem Weihnachtsmann. Ich wollte unbedingt in den Norden und nachdem ich schon paar Finnen kannte, stand das Land recht schnell fest.
Am Ende des Semesters, was knapp vor Weihnachten war, blieb ich länger oben, um zu Reisen. Kurzerhand bekam ich von meiner Mum Besuch. Vor Weihnachten besuchten wir Tampere, die drittgrößte Stadt Finnlands. In Finnland gibt es kaum Christkindlmärkte; am ehesten sieht man 1 bis 10 Stände, die irgendwas verkaufen.
In Tampere auf dem Hauptplatz schlug uns der Duft von Flammlachs entgegen. Nicht nur eine Hütte, sondern fast alle verkauften Flammlachs! Es war schön zuzuschauen, wie der Lachs auf dem Holzbrett am Feuer grillt. Zudem wärmte es auch. Natürlich ging auch ein Stückchen Flammlachs mit, was wir am Heiligabend verzehrten.
Eigentlich bin ich kein Kirchengänger, aber an Heiligabend gings in die Kirche, wo im Dunkeln bei Kerzenschein viele Lieder gesungen wurden (meist deutsche Weihnachtslieder, aber mit finnischem Text). Interessant fand ich, dass die meisten jungen Leute anschließend in die Disco schauten.
Tags drauf waren wir bei einer finnischen Familie eingeladen, wo es den traditionellen Weihnachtsschinken, viele süßen Aufläufe (Kartoffelauflauf, Karottenauflauf, Steckrübenauflauf und Leberauflauf), Weihnachtsbrot, Glögi (finnischer Glühwein mit Mandeln und Rosinen, häufig in der Variante Glögi-Saft mit Wodka) und finnische Windradkekse gab. Die Windradkekse heißen eigentlich Joulutorttu, was übersetzt Weihnachtstorte oder Weihnachtskuchen bedeutet. Genau diese Kekse habe ich für euch eingepackt, einmal in der einfachen Art, so wie ich sie oben kennen gelernt hatte, und einmal mit selbst gemachtem Teig.
Die einfachen Joulutorttu bestehen im Großen und Ganzen nur aus zwei Zutaten: Blätterteig und Marmelade, meist Pflaumenmus. Wer will, kann den Blätterteig mit der Milch-Ei-Mischung bestreichen und am Schluss Puderzucker darüber streuen.<
Einfache Joulutorttu
Zutaten
- 1 Packung Blätterteig
- Pflaumenmus oder eine Marmelade
- Milch-Ei-Mischung
- Puderzucker optional
Anleitungen
- Den Blätterteig ausrollen und dann in etwa gleichgroße Quadrate schneiden. Angenehm sind Seitenlängen von ca. 7 cm. Die Quadrate von den Spitzen in die Mitte etwas einschneiden, aber nicht durchschneiden. In der Mitte einen Kleks Pflaumenmus geben und dann die gegenüberliegenden Seiten in die Mitte legen, wie beim Windradbasteln. Den Teig in der Mitte festdrücken und die Kekse auf ein Backblech platzieren.
- Wenn das Backblech voll ist, die Kekse mit der Milch-Ei-Mischung bestreichen und für etwa 10-15 Minuten in den 180°C heißen Ofen schieben, bis der Teig goldbraun ist. Wer will, streut jetzt noch Puderzucker darüber.
Ich hatte bisher noch nie Blätterteig selbst gemacht, aber nur so wollte ich euch die Joulutorttu nicht präsentieren. Das folgende Rezept habe ich von Raspberry Sue übernommen.
Joulutorttu mit eigenem Blätterteig
Zutaten
- 240 g Mehl bei mir Mischung aus Weizen- und Roggenmehl
- 120 g weiche Butter
- 1 Eigelb
- 120 g Frischkäse
- 100 g Sahne
- 1 Prise Salz
- Powidl oder Marmelade
- Puderzucker nach Belieben
Anleitungen
- Alle Zutaten bis auf den Puderzucker und Powidl zu einem Teig verarbeiten und für 2 Stunden in den Kühlschrank verfrachten. Den Backofen auf 180°C aufheizen.
- Anschließend den Teig dünn ausrollen und etwa 7 cm lange Quadrate ausschneiden. Hier ebenfalls von den Spitzen zur Mitte hin einschneiden, einen Kleks Powidl setzen und in die Mitte reinfalten. Teig in der Mitte unbedingt festdrücken, sonst geht er auf.
- Die Joulutorttu im Backofen auf mittlerer Schicht etwa 12-14 Minuten backen; anschließend mit Puderzucker bestreuen.
Die Joulutorttu wirds dieses Mal bei mir auch zu Weihnachten geben, neben finnischen Aufläufen, Weihnachtsschinken und Glühwein.
Wisst ihr schon, was ihr essen werdet?
10 Kommentare
Liebe Dani, wunderbar, etwas nordisches – ein sehr schönes Rezept – aber warum nur wird uns das Bild von Dir und dem Weihnachtsmann vorenthalten? 🙂 Viele Grüße, Kathrin
Jetzt mal vom Gebäck ganz abgesehen …. diese Tassen sind ja allerliebst…..
Mumintassen! Die sammle ich auch. 🙂 Ich find es immer superspannend zu lesen, wie Weihnachten in anderen Ländern abläuft. Ob bei uns die Discos am 24. überhaupt geöffnet haben?
Hallo Kathrin,
freut mich, dass dir das Rezept gefällt. Ach, ich dachte es muss nicht sein 😉
Viele Grüße
Daniela
Ich liebe die Tassen und schaff es nur knapp keine neuen zu kaufen 😀
Hihi, ich liebe die Tassen 🙂 Gute Frage, ich kann es mir kaum vorstellen.
Also in Aachen und Umgebung, kann man am heiligen Abend in die Disco. Habe ich auch schon mal gemacht 🙂
Hmm, muss ich mal gucken 🙂
Ich war noch nie in Finnland, aber jetzt hätte ich doch auch Lust den Weihnachtsmann mal zu besuchen und dabei die Zungenbrecher-Rädchen zu knabbern. Danke für das schöne Türchen!
Hallo zorra,
danke fürs Organisieren! Und falls du wirklich im Winter nach Finnland willst, pack warme Kleidung ein!
Viele Grüße,
Daniela