Immer am 1. Juni findet der Tag der Milch statt. Nachdem mich die Veranstaltungen für dieses Jahr in um und München nicht vom Hocker gehaun haben, beschloss ich euch ein wenig was über Milch zu schreiben. Letztens, als ich in der Heimat zu Besuch war, fuhren wir zu einer Milchtankstelle. Ich hatte vorher nur davon gehört, aber nie eine selbst gesehen. Mir gefiel die Idee. Man kauft sich eine Flasche, wenn man keine Milchflasche dabei hat, füllt gegen Geld sie mit frischer Vollmilch auf, verschließt brav die Flasche und hat Milch. Die Milchtankstelle stand direkt neben dem Hof, wovon die Milch kommt. Für Bayern fand ich die Liste von Milchtankstellen, vermutlich gibt es ähnliches für andere Bundesländer auch. Um München gibt es sogar auch ein paar Milchtankstellen, aber ich müsste immer mit der S-Bahn fahren. Vielleicht kann ich da noch jemanden überreden, mir Milch zu liefern.
Interessant fand ich auch die geschützte Ursprungsbezeichnung bei Käse. Bei Schweizer Käse fallen mir auf die schnelle mehrere Sorten ein, die dazugehören, aber bei bayerischem Käse musste ich passen. Das Milchland Bayern schreibt dazu
Die „geschützte Ursprungsbezeichnung“ (g.U.) wird an Spezialitäten verliehen, die
- ausschließlich mit Zutaten aus der jeweiligen Region,
- in dieser Region,
- nach traditionellen Rezepten und Verfahren hergestellt werden und
- in der Wahrnehmung der Verbraucher eng mit einer besonderen Tradition und Herkunftsregion verbunden sind.
Nur fünf deutsche Käsespezialitäten dürfen bereits das „g.U.“-Zeichen tragen, allen voran vier berühmte Allgäuer Spezialitäten. Verbraucher können sicher sein: Steht „Allgäuer Bergkäse“, „Allgäuer Emmentaler“, „Allgäuer Weißlacker“ oder „Allgäuer Sennalpkäse“ auf dem Produkt, dann ist 100 Prozent Allgäu drin.
Allgäuer Emmentaler ist eigentlich ein Zugroaster, der durch die Abwanderung Schweizer Senner zustande kam. Der Lochkäse ist nussig-zart und passt super zu Kässpätzle. Daheim wird er bei mir für fast alles verwendet. Egal ob zur Brotzeit, um irgendwelche Speisen zu überbacken oder auf Toast.
Allgäuer Bergkäse ist die würzigere, kleinere Variante des Emmentalers, den ich persönlich fast lieber esse. Früher wurde der Bergkäse vor allem auf Sennalpen gekäst. Nachdem der Käse beliebt wurde, stellten auch die Käsereien im Tal den Käse her.
Allgäuer Weißlacker habe ich bisher am seltensten gegessen. Es ist der typische Stinkekäse, der aus Kuhmilch, Lab, Salz und Kulturen aus dem Allgäu stammt. Selbst das Tierfutter muss zu 70% aus dem Allgäu stammen. Durch seinen Salzgehalt passt er sehr gut zu Bier.
Allgäuer Sennalpkäse ist mein Favorit in der Aufstellung. Das Braunvieh darf nur auf Weiden über 800m Höhe weiden. Die Herstellung und Verarbeitung erfolgt immernoch rein traditionell. Es ist übrigens auch der jüngste Käse in der Liste.
Wenn man noch die geschützte geographische Angabe miteinbezieht, erscheint auch der Obazda, den ich überraschenderweise hier auf dem Blog noch nie vorgestellt habe. Es wird nachgeholt, versprochen! Ich liebe Obazda mit Brezn und nem Bier, aber auch wenn ich erst wieder gesund werde, esse ich ihn sehr gerne. Einfach aufs Brot geschmiert oder mit Salzstangen gefuttert stärkt er und tut gut. Bestehen tut der Obazda aus Camembert, Paprikapulver, Salz, Kümmel und Butter. Damit er nicht ganz so heftig ist, gebe ich noch gerne Frischkäse anstelle von Rahm hinzu. N Schuss Bier verleiht dem Käse einen angenehmen Geschmack und Zwiebeln dürfen auch nicht fehlen.