In der Challenge des Monats hatte ich Zeit mich mit dem Thema Honig auseinanderzusetzen. Honig wurde schon früh verwendet. So gibt es Zeichnungen von Honigjägern in Steinzeithöhlen und auch Aboriginals haben früh Buschhonig von stachellosen Bienen gesammelt. Wenn wir in die Hochkulturen in Amerika schauen, sieht es dort ähnlich aus. Die Bienenhaltung geht vermutlich auf das alte Ägypten zurück. Vor der industriellen Herstellung von Zucker war Honig die einzige Möglichkeit Speisen zu süßen und war dementsprechend teuer. Auch die Bienenhaltung hat sich im Lauf der Jahre geändert, wie im Buch Honigfabrik nachzulesen. Früher, teils auch noch in einzelnen Völkern, wurde Honig vor allem durch Raub gewonnen. Im gewerblichen Sinn waren die Zeidler auf der Suche nach Wildbienen und deren Honig. Bis auf wenige Ausnahmen gab es sie vom Mittelalter weg bis ins späte 19. Jahrhundert. Seitdem wird der Honig durch Imker gewonnen, auch wenn es hier eine Evolution gab. In den USA werden, im Gegensatz zu Europa, die Bienen durchs ganze Land geschickt, um Pflanzen zu bestäuben. Dann gehts mal zur Mandelblüte nach Kalifornien, dann dorthin usw. Dass es für die Bienen dadurch erst recht stressig ist, ist klar. In China haben sie noch ein größeres Problem: durch die Vernichtung von Spatzen gibt es fast keine Bienen mehr. Wie hier die Pflanzen bestäubt werden, kann man sich im Film More than honey ansehen.
Ich verwende gerne Honig zum Süßen, zum Lutschen, wenn ich Halsweh habe, und mittlerweile verstärkt auch in der Küche, vgl. Honig allgemein. Ursprünglich auf die Idee unterschiedliche Honigsorten aus verschiedenen Regionen zu probieren, kam ich durch Onkel und Tante, die häufig Honig aus dem Urlaub mitnahmen. Ich kann mich noch an den Lavendelhonig aus der Provance erinnern, den ich am liebsten schleckte. Mittlerweile nehme ich gerne Honig mit, wenn ich unterwegs bin.
So habe ich aktuell Honig aus Australien (nur noch Red Gumtree und Buschhonig zuhause, Manuka wurde verschenkt, Lederholz- und Eukalyptushonig wurden verschenkt), aus Portugal (Rosmarin), aus Griechenland (Pinien-Thymian) und aus den Alpen (Alpenosen) daheim. Probiert habe ich u.a. Honig aus Finnland, Heidelbeerhonig aus Kanada, süßer Waldhonig aus Tschechien und Thymianhonig aus Italien. Auch hierzulande gibt es wirklich leckeren Honig. Wenn ich an den Kirschblütenhonig aus dem Raum Stuttgart, den Tannenhonig aus dem Bayerischen Wald oder Schwarzwald denke, fange ich an zu träumen.
Ach ja, Honig aus München darf nicht fehlen, wie auch in diesem Beitrag Honig aus München beschrieben. Hier finde ich Stadtimker interessant. Wer in und um München ist, kann übrigens sich die Sonderausstellung über Bienen im Jagd- und Fischereimuseum anschauen.
Pro Jahr verbraucht der Deutsche 1 Kilo Honig, wobei nur 20% des Bedarfs mit einheimischen Honig gedeckt werden. Hauptlieferanten sind Argentinien, Mexiko, Chile und Uruguay, was mich ziemlich überraschte. Honig wird aber nicht nur gegessen, sondern auch in Schönheitsprodukten u.a. eingesetzt. Seine eigene Bodylotion kann man übrigens aus Vollmilch, Öl und Honig mischen.
Die bekanntesten Sorten von Blütenhonig sind: Rapshonig (als Kind eines meiner Favoriten, da so hell), Akazienhonig (mag ich heutzutage lieber), Löwenzahnhonig (ebenfalls ein früherer Favorit), Heidehonig (möchte ich unbedingt noch probieren), Lindenhonig (nam), Kleehonig (nam), Edelkastanienhonig und Buchweizenhonig. Was ich irgendwann noch kosten möchte, ist Moltebeerenhonig.
Die bekanntesten Sorten von Honigtau: Waldhonig, Blatthonig, wie Ahornhonig, und Tannenhonig (mein Favorit, da kräftig im Geschmack).
Überrascht war ich, in welcher Vielfalt Getränke im Osten mit Honig versetzt wurden und werden. Bärenfang ist sicherlich dem ein oder anderem ein Begriff, genauso wie Met. Habt ihr schon einmal Honigbier probiert? Oder wie wäre es mit Sbiten, Krupnik, Medowucha oder Gvirc? Auch in Äthiopien gibt es Tej, eine Art Met mit Stängel des Gesho-Strauches. Es gibt auch mindestens zwei Varianten mit Rum: Ronmiel von den Kanarischen Inseln, den ich unbedingt noch probieren möchte, und Mamajuana von der DomRep.
Natürlich möchte ich euch die Rezepte auf meinem Blog mit der Zutat Honig nicht vorenthalten:
Zusätzlich verwende ich Honig gerne für folgendes:
- Überbackener Ziegenkäse
- Gebäck
- Marinade und Glasur von Fleisch
- Salatdressing
- Pizzateig
- Honigmüsli, damit es schön knusprig ist
- Joghurt
Letzteres fand ich als Kind etwas merkwürdig, jedenfalls zunächst, aber früher gabs häufig Naturjoghurt mit Honig. Mittlerweile esse ich das gerne selber. Manchmal kommt noch etwas Müsli dazu und schon hat man eine leckere Zwischenmahlzeit. Mit etwas Obst geht es auch als Frühstück durch.
Mir hat es viel Spaß gemacht, mich intensiver mit Honig und Bienen auseinanderzusetzen und zu sehen, welche Probleme weltweit vorhanden sind. Überrascht hat mich die Vielzahl an Getränken und ich weiß, dass ich mich damit noch stärker auseinandersetzen werde. Auch gemerkt ist das Bayerische Bienenmuseum in Illertissen.
Der nächste Monat bringt uns kulinarisch nach Italien!