Als ich nach Mumbai flog, um die Hochzeit von Bekannten zu besuchen, durfte ich auch dem Mehndi beiwohnen. Es ist eigentlich eine reine Frauenveranstaltung, bei der Braut und die weiblichen Gäste Henna bekamen. Vier Frauen wurden gleichzeitig von ein bis zwei Künstlerinnen bemalt. Künstlerin trifft das denke ich gut, denn die Hände schauten anschließend aus wie Kunstwerke. Nach einer halben Stunde konnten wir wieder etwas anfassen und mussten uns so lange mit Ratschen begnügen. Die Braut hatte hier mehr Pech: ihr Kunstwerk dauerte mehrere Stunden. Als alle fertig waren, wurde Musik gespielt, getanzt und es gab leckeres Essen. Besonders in Erinnerung geblieben sind mir die Dosa/Dhosa-Stände, wo man sich den Belag selbst aussuchen durfte. Nachdem die Köche weniger gut Englisch sprachen, ging immer eine der Cousinen oder Aunties mit. Nach kurzer Zeit bekam ich nur noch scharfe Masala Dosa, nachdem sie merkten, dass mir die Schärfe nichts ausmachte. Das war auch der erste Tag, an dem ich nur mit der rechten Hand aß. Ich war da einer Cousine der Braut dankbar, dass sie mir es geduldig erklärte. Als ich nur die Frage stellte, wie man die Finger hält, wollte einer der Aunties mir gleich Besteck holen. Auch die, die sich am meisten um die Schärfe sorgte. Dosa sind allgemein Pfannkuchen aus fermentiertem Reis und Linsen, die dann unterschiedlich gefüllt werden. Nachdem ich zu faul war den Teig original zuzubereiten, verwendete ich eine schnelle Variante aus Reispapier.
Dazu gabs leckeren Mangosalat, den ich ebenfalls aus dem Urlaub mitgebracht hatte.
Schnelle Masala Dosa
Zutaten
- 500 g Kartoffeln
- 3-4 EL Pflanzenöl
- 1 1/2 TL Senfsamen
- 2-4 getrocknete rote Chilischoten optional
- 2 TL gelbe Linsen (bei mir wurden es rote)
- 2 TL schwarze Bohnen (Urud Dal, bei mir ohne)
- 12 frische Curryblätter (ok, gab 6 getrocknete bei mir)
- 2 Zwiebeln in Ringe geschnitten
- 1/2 TL Kurkuma
- 4 TL frisch gepresster Zitronensaft
- 5 EL geröstete gesalzene Erdnüsse ließ ich weg
- 10 Blätter Reispapier in etwa
- Salz
- Pfeffer
Anleitungen
- Kartoffeln in Würfel schneiden und in einem Topf kochen, bis sie gerade gar sind.
- Nebenbei Öl in einer Pfanne erhitzen. Die Senfsamen dazu geben und warten, bis das Brutzeln nachlässt. Chilischoten und Linsen dazu geben, dann die Bohnen hinzu schütten. Die Linsen braten, bis sie Farbe annehmen, dann Curryblätter, Zwiebeln und Salz dazugeben. Zwiebeln sollten an den Rändern karamellisieren.
- Wenn die Kartoffeln gar sind, sie mit einem Schaumlöffel herausnehmen. Sobald die Zwiebeln fertig sind, 1-2 EL Kochwasser und das Kurkuma in die Pfanne geben und 20 Sekunden kochen.
- Kartoffeln, Salz, Pfeffer und Zitronensaft hinzufügen und die Kartoffeln mit dem Stampfer zerkleinern. Dabei sollte es weder zu grob, noch zu fein werden. Falls es zu trocken wirkt, kann mit etwas Kochwasser nachgeholfen werden. Abschmecken, evtl. nachwürzen und die Erdnüsse dazu geben. Den Topf auf die Seite stellen
- Einen Suppenteller oder ähnliches mit Wasser füllen. Die Reispapierblätter nacheinander darin einweichen, bis sie weich und elastisch sind. Das einzelne Blatt auf Küchenpapier oder Teller legen. Etwa 3 EL Kartoffelfüllung (bei groß genügen Blättern, ansonsten entsprechend weniger) auf das Blatt legen und dieses dann einrollen. Dazu rolle ich die Füllung einmal ein, klappe die Seiten zur Mitte und rolle dann weiter. Jeder hat denke ich da aber seine eigene Technik.
- Wer will, kann die Rollen kurz in Öl anbraten.
Rezept-Anmerkungen
Ich beließ es dabei und aß die Röllchen lieber gleich. Lecker! Ich könnte die Masala Dosa häufiger essen. Das nächste Mal werde ich aber noch ein wenig Fenchelsamen mitanbraten und evtl. (ok, das gehört nicht in Masala Dosa) ein wenig Gemüse dazu geben.
Das ist zugleich mein Beitrag zum Blog-Event CLXIII – Heim- & Fernweh-Küche auf Zorras Kochtopf, wo Wilma von Pane-Bistecca zu Gast ist.
6 Kommentare
Huhu, nur ein ganz kleiner Hinweis: MaRsala ist ein Dessertwein aus Portugal. Unsere indischen Gewürzmischungen kommen ohne das R aus 😉
Schön, dass Dir die Dosas gefallen haben! Ich esse sie tatsächlich am liebsten pur mit etwas Kokoschutney.
Danke für den Hinweis, ich habs gerade geändert.
Kokoschutney ist eine gute Idee fürs nächste Mal!
Oh das sind wunderschoene Erinnerungen und ich glaube Dir sofort, dass man das gerne nochmals erleben koennte.
LG Wilma
Die Auswahl, die es dort gab, kriege ich leider daheim nicht hin, aber besser als nichts.
LG, Dani
Das glaube ich dir sofort!
Das war wohl eine unvergessliche Hochzeit, nicht nur für die Braut. Und deine Dosas sehen köstlich aus.