Dubai ist die Hauptstadt des Emirats Dubai und zugleich die bevölkerungsreichste Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) am Persischen Golf. Seit 2006 wird Dubai von Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum regiert, der das Emirat zu einer Metropole für Luxus und Hightech transformiert hat, welches jährlich zahlreiche Touristen anzieht. Aufgrund des jahrzehntelangen Baubooms ist Dubai die Stadt mit der weltweit höchsten Anzahl Wolkenkratzern mit einer Höhe von über 300 Metern sowie Burj Khalifa, dem mit 828 Metern höchsten Gebäude der Welt. Genau das wollte ich mir zumindest einmal anschauen. Ich erwartete so ziemlich das Gegenteil von Maskat, welches ich mir bei einem Layover auf dem Weg nach Thailand anschaute. Basierend auf Flugpreisen, all den Sehenswürdigkeiten, die ich mir in Kambodscha anschauen wollte, und den geplanten Aktivitäten vor Ort, blieben etwa 2,5 Tage in Dubai für die Hauptsehenswürdigkeiten, eine geplante Wüstentour und vorm Rückflug am Pool entspannen – und Souvenirs (Datteln) zu kaufen.
Sehenswürdigkeiten
Natürlich kann man in Dubai sehr viele Dinge tun und besichtigen. Ich wählte die für mich am interessantesten Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten aus. Zum Glück sind die meisten Sehenswürdigkeiten, genauso wie mein Hotel, in der Nähe der Metro. Folglich entschied ich mich für eine Nol Silver Card, die ich anfangs und in der Mitte des Aufenthalts jeweils einmal auflud.
The Palm Jumeirah
Direkt nach meiner Ankunft und der Abgabe meines Gepäcks machte ich mich auf den Weg zu The Palm Jumeirah. Dies ging mit Metro bis Sobha Realty, Tram bis Palm Jumeirah und zum Schluss mit dem Monorail, für den man mit Emirates Pass, falls es gerade wieder so ein Angebot gibt, einen Rabatt erhält. The Palm Jumeirah, die 2001 als erste begonnene Inselgruppe, liegt vor der Küste des Stadtteils Jumeirah zwischen dem Hafen Jebel Ali und dem Zentrum von Dubai. Palm Jumeirah besteht aus den drei Abschnitten „Stamm“, „Palmwedeln“ und dem sie umgebenden „Sichelmond“ zum Schutz gegen Sturmfluten. Auf dem Außenring befindet sich u.a. der große Resort- und Vergnügungskomplex Atlantis, The Palm – mein erstes Ziel. Auch wenn ich dort weder übernachtete noch irgendwelche der Vergnügungsattraktionen nutzte (vielleicht beim nächsten Mal), wollte ich mir den Komplex von näherem anschauen und dort auch frühstücken. Die Größe und die vielen Geschäfte und Attraktionen erschlugen mich fast. Später fuhr ich noch einmal mit der Monorail, allerdings nur bis Nakheel Mall, um den Sonnenuntergang auf The View at the Palm genießen zu können. Hierfür sollte man, auch wenn weniger Besucher anstehen, etwas Puffer einrechnen, da einem zunächst spielerisch ein paar Fakten über The Palm und The View at the Palm näher gebracht werden. Dafür kann man anschließend die traumhafte Aussicht in Ruhe genießen.
Dubai Marina mit Bootsfahrt
Vor meiner Rückkehr zum Hotel (Einchecken) machte ich einen Stopp bei Dubai Marina. Die Dubai Marina hat ihren Namen von einem nahezu 4 km langen, künstlich angelegten Kanal. An dessen geschwungenen Uferpromenaden befinden sich neben einem großen Yachthafen und einigen kleineren Bootsliegeanlagen zahlreiche Restaurants, Cafés und Geschäfte. Ich hatte im Voraus eine Bootstour gebucht. Man kann jedoch auch vor Ort einen Platz ergattern. Bis zum Boarding vertrieb ich mir die Zeit beim Marina Walk. Während der Fahrt ging es durch die Marina vorbei an Palm Jumeirah mit Atlantis bis zum Burj al Arab und dann langsam zurück. Aus meiner Sicht ist so eine Bootsfahrt nicht zwingend notwendig, aber ich fand sie am Tag der Anreise erholsam und sie machte Lust auf mehr.
Dubai Mall und Burj Khalifa
Der zweite Fixpunkt meines ersten Tags in Dubai war mein Zeitfenster für den Burj Khalifa, welches ich vorab buchte. Vor Ort merkte ich jedoch, dass noch genug Tickets verfügbar waren. Better save than sorry. Um auf die Aussichtsplattformen zu gelangen muss man zunächst durch die Dubai Mall. Die 2008 eröffnete Mall ist mit 350.000 m² eines der größten Einkaufszentren der Welt. Das Einkaufszentrum verfügt über u.a. zig Gastronomiebetriebe, viele Schmuckgeschäfte, eine Kunsteisbahn, einen musikgesteuerten Springbrunnen, eine 24 m hohe Wasserkaskade, ein riesiges Multiplex-Kino und ein Kinder-Abenteuerland. Entsprechend plante ich mit etwas mehr Zeit an, um mir das anzuschauen. Besonders begeistert war ich vom Aquarium, welches man ohne Ticket zumindest von außen sehen kann, und der Wasserkaskade mit dem Turmspringern.
Im unteren Untergeschoss befindet sich der Eingang zur „Erlebniswelt“, die man zunächst passierend muss, bis man über Aufzüge zu den Aussichtsplattformen gelangt. Hier lohnt es sich durch die Besucherführung und die Menge an Besuchern vor dem angepeilten Zeitpunkt einzutreffen. Der Wolkenkratzer Burj Khalifa ist mit 828 m aktuell das höchste Gebäude der Welt. Die meisten Besucher kaufen sich ein Ticket für die Aussichtsplattform auf der 124./125. Etage (456 m Höhe, 360 Grad Aussicht, „At the Top“). Um die Besucher zu transportieren, stehen zwei Aufzüge zur Verfügung. Die 148. Etage ist exklusiver mit einer Außenterrasse auf 555 m. Ich entschied mich für die günstigere Version und versuchte, den Sonnenuntergang abzupassen, um ein möglichst schönes Licht zu erwischen. Wie man sieht, klappte es so halbwegs. Links auf dem Bild kann man die Brücke erkennen, auf der ich später Dubai Fountain beobachtete. Ich fand das Häusermeer gewaltig, jedoch waren mir zu viele Menschen auf der Aussichtsplattform.
Danach begab ich mich ins Außengelände, um einen guten Platz für die Show von Dubai Fountain zu ergattern. Die Dubai Fountain ist eine choreografierte Springbrunnenanlage auf dem künstlich angelegten Burj-Khalifa-See, die von 6600 Lichtern und 50 farbigen Projektoren beleuchtet wird, 275 m lang ist und Wasser bis zu 152 m in die Luft schießt. All dies ist begleitet von klassischer bis zeitgenössischer arabischer und internationaler Musik. Die Wassershows beginnen um 18 Uhr, dauern etwa 3-5 Minuten und werden ab da halbstündig bis 22 bzw. 23 Uhr wiederholt. Etliche Menschen waren schon vor mir da, wodurch ich einen Platz in erster Reihe auf der Brücke mir ergatterte.
Deira bis Dubai Old Village
Deira ist ein historisch bedeutsamer Bezirk, der an den Creek, Sharjah und Al Awir grenzt. Der Creek erleichterte den Seehandel. Mit Hilfe der traditionellen Dhau-Boote werden noch heute Güter an den Kanaldocks be- und entladen – und Touristen herumkutschiert. Deira gehört neben Bur Dubai, Karama und Satwa zum „Old Dubai“ Gebiet mit historischsten Vierteln (oder wieder aufgebauten Vierteln) und den bekannten Souks, wie den Gold- und Gewürz-Souks. Die Metro brachte mich nach Deira. Den Weg durch die dortigen Souks bahnte ich mir zu Fuß. Auch wenn ich die Auslagen im Gold Souk bewunderte, gefiel mir die Atmosphäre in Marrakesch besser. Mit der Fähre setzte ich über den Creek.
Nachdem das Dubai Museum wegen Bauarbeiten vorübergehend geschlossen war, machte ich mich gleich auf den Weg zum Al Fahidi Historical Neighbourhood. Der Bau des historischen Viertels geht auf die 1890er Jahre zurück. In seiner Blütezeit verfügte das Viertel über 60 Wohneinheiten, die größtenteils durch die typischen engen verwinkelte Gassen voneinander getrennt waren. In den 1980er Jahren wurde die Hälfte des Viertels zerstört, um Platz für neue Gebäude zu machen. Letztlich durch eine Initiative von Rayner Otter blieb das restliche Viertel bestehen und wurde ab 2005 restauriert. Zum Zeitpunkt meines Besuchs wurde erneut restauriert, wodurch ich das Viertel nur teilweise erkunden konnte. Als erstes besuchte ich das kleine Bayt Al Khanyar Museum, in dem ich einige wunderschöne Dolche bewunderte. Traditionellen einheimischen und äthiopischen Kaffee verköstigte ich im ebenfalls kleinen Coffee Museum gegen 10 AED Eintritt. Leider waren die weiteren Museen wegen der Bauarbeiten geschlossen. Das Kamelmilcheis in den Geschmackssorten Vanille und Mango tröstete locker darüber hinweg.
Anschließend schlenderte ich durch Dubai Old City/Town / Al Seef Viertel an der Al Seef St. Was mir gefiel, dass es genügend Schatten gab und weniger Menschen den Weg hierher fanden. Zugleich konnte man den Ausblick auf den Creek genießen.
Wüstentour
Eine typische Aktivität in Dubai ist eine Wüstentour. Die meisten Touren werden am Abend, z.B. im Emirat Schardscha, angeboten. Die Beschreibungen aller Touren gleichen sich: Wüstentour, Quadfahren, Kamelreiten, Sandboarden und Show mit Essen. Ich hatte zugegeben wenig Lust auf eine zu touristische Aktivität. Bei meiner Recherche stieß ich auf einzelne Touren am Morgen. Schließlich entschied ich mich für eine mit Tierbeobachtungen. Kaum waren wir – zwei Jeeps mit Personen – in das Al Marmoom Conservation Reserve (erste nicht eingezäunte Naturschutzgebiet in den Vereinigten Arabischen Emiraten) eingefahren, entdeckten wir eine Oryxantilope. Um 1960 galt die Tierart als nahezu ausgestorben. Durch Zuchtprogramme und Auswilderung wurde sie jedoch in ihrem natürlichen Habitat gerettet. Kurz darauf sahen wir die ersten Gazellen. In den VAE leben zwei Gazellenarten: Edmigazelle (v.a. in den Bergen und Steinebenen) und die hellere Arabische Kropfgazelle (auf der Roten Liste bedrohter Tierarten, in den letzten beiden Jahrzehnten wieder ausgewildert). Wir hatten das Glück, beide Arten sehen zu können. Nachdem sie sehr schnell werden können, gibt es leider wenige scharfe Fotos von ihnen. Den Sonnenaufgang erlebten wir bei Tee, Datteln und mit einem Sandboard. Nach einigen rasanten, fast halsbrecherischen Fahrten über Dünen (alle Guides, die in die Wüste fahren, müssen in Dubai jährlich einen Kurs besuchen) konnten wir entspannt ein reichhaltiges Frühstück genießen, bevor wir aus dem Fahrzeug Flamingos am Flamingo Lake beobachten konnten. Auch wenn wir die einzigen Touristen waren, nutzten einige Einheimische das Wochenende und campten entweder direkt in der Wüste oder an den Seen, wodurch dieser letzte Stopp auch etwas kürzer ausfiel. Insgesamt hat mir diese Tour sehr gut gefallen.