Nachdem der günstigste Flug nach Bangkok, Thailand zum Zeitpunkt der Buchung mit Oman Air war, entschied ich mich für einen Layover, um mir Maskat anzuschauen. Hierfür gibt es mehrere Optionen: selbst mit Öffis oder Taxi die Sehenswürdigkeiten anfahren oder eine geführte Tour. Nachdem ich eine gut reduzierte Tour zu einem vernünftigen Preis gefunden hatte, wählte ich diese Option. So gesehen hatte ich Glück, dass August war: Es gab kaum Touristen. Normalerweise ist es auch entsprechend heiß, aber ich hatte das Glück, dass es wenige Stunden zuvor regnete und es dadurch zumindest nicht unangenehm heiß war. Die eigentliche Stadt Maskat hat nur etwa 30.000 Einwohner. Zusammen mit ihren Vororten Matrah, Ruwi, Qurum und Sib bildet sie die Muscat Capital Area.
Nachdem ich etwas schneller durch die Einreise gekommen war als gedacht, bekam ich als Erstes ein osmanisches Frühstück, bestehend aus einem Käsebrot mit Honig und Tee. Ein vergleichbares Rezept für das Brot fand ich übrigens im Koch- und Backbuch Tava, welches eigentlich osteuropäische Küche beinhaltet.
Sultan Qaboos Grand Mosque
Der erste Sightseeing-Stopp war die große Moschee. Die Moschee wurde nach sechsjähriger Bauzeit im Mai 2001 eingeweiht. Das Hauptminarett ist 91,5 m hoch, während die vier Minarette an ihren Ecken 45 m erreichen. Die Hauptattraktion ist die große Männergebetshalle, die Platz für 6.500 Gläubige bietet. Der Kronleuchter in der Mitte der 50 m hohen Kuppel (siehe rechtes Foto) besteht aus zahlreichen Swarovski-Kristallen. Er ist 14 m hoch, hat einen Durchmesser von 8 m und wiegt 8 Tonnen. In den Gängen zwischen den Säulen und den Außenwänden befinden sich ebenfalls Kronleuchter. Der Gebetsteppich aus dem Iran hat die enormen Ausmaße von 70,5 × 60,9 m an einem Stück. Ich fühlte mich wie in einem Märchen von 1001 Nacht. Daneben gibt es eine kleine Frauengebetshalle und eine Bibliothek. Mein Guide meinte, dass viele ältere Moscheen gar keine Frauengebetshalle hätten, da von den Frauen erwartet wurde, dass sie zu Hause beten würden.
Die Moschee kann von Nichtmuslimen von Samstag bis Donnerstag zwischen 8 und 11 Uhr besucht werden. Tugendwächter sorgen dafür, dass die Kleidung möglichst viel Körperoberfläche verhüllt. Mein Tuch verdeckte nicht genügend Hals, wodurch ich ein neues Tuch kaufen durfte.
Mutrah Fisch- und Obstmarkt, Souk, Corniche und Fort
Die nächsten beiden Halte waren in Mutrah. Zunächst ging es zum Fisch- und Obstmarkt. Im Fischmarkt begegnete ich gefühlt genauso vielen Katzen wie Fischen. Schade, dass ich im Obstmarkt keine Fotos machte. Hier bekam ich von einem Händler mehrere Datteln und anderes Obst zu probieren, da sie gerade frisch wären und ich doch unbedingt die verschiedenen Sorten probieren muss, auch wenn ich nichts kaufen würde. Sie waren allesamt köstlich. Wäre ich länger im Land geblieben, hätte ich hier sicherlich größer eingekauft.
Direkt am Wasser erstreckt sich ein kilometerlanger Strand, an dem Einheimische und Touristen spazieren gehen. Dahinter gibt es eine asphaltierte Promenade, auch Corniche genannt, auf der die Einheimischen gerne ihre Fahrzeuge präsentieren. Dies war für uns der Ausgangspunkt für einen Spaziergang durch das über 200 Jahre alte Souk, welches leider erst langsam zum Leben erwachte. Das Mutrah Fort bildete den krönenden Abschluss. Das Fort wurde in den 1580er Jahren, vermutlich von den Portugiesen während ihrer Besatzung, erbaut. Von den Portugiesen liest man witzigerweise im Fort nichts. Der Ausblick ist, wie man auf dem Foto sehen kann, traumhaft. Man erkennt auch schnell die Jacht des Sultans, die eine Länge von 155 m hat.
Sultanspalast Qasr Al Alam
Es ist das prunkvolle Hauptaugenmerk der Altstadt und Arbeitspalast des Sultans, welcher für Staatsbesuche und Empfänge genutzt wird. Wir betrachteten ihn natürlich von außen, denn besichtigen kann man ihn leider nicht. In der Nähe liegt auch das Nationalmuseum, welches ich mir beim nächsten Besuch genauer anschauen möchte.
Royal Opera House Muscat
Das Opernhaus besticht von außen mit seiner hellen Fassade und wurde 2011 eröffnet. Der Theatersaal in Rot und Gold ist für bis zu 1.100 Besucher gedacht. Ringsherum gibt es einige Geschäfte und Restaurants. Wir gingen jedoch in die Ausstellung der naheliegenden Bibliothek, in der viele alte Musikinstrumente zu sehen sind.
Qurum Beach
Am 4 km langen Qurum Beach kann man gut spazieren gehen und vermutlich auch in einem der vielen Restaurants speisen. Doch mein Guide hatte ein anderes, eher typisches Restaurant gewählt, in welches es erst nach einer sehr ausführlichen Runde durch die Mall of Oman mit Blick auf Snow Oman ging. Im Restaurant speisten wir auf dem Boden, aßen mit der rechten Hand (auch wenn ich zur Vorsicht auch Besteck bekam) und hörten traditionelle Musik. Insgesamt ein angenehmer und interessanter Layover, der mich neugierig auf das Land machte.