Letztes Wochenende öffnete das MVG-Museum in München für die BRAUKUNST LIVE! 2017 ihre Pforten. Ich war natürlich mit dabei, auch wenn ich den Presserundgang hab saußen lassen. Dieses Jahr waren von Freitag bis Sonntag insgesamt 1000 Biere – Neuheiten, Raritäten, Sondersude und Spezialitäten, sowie gute handwerkliche „normale“ Biere – zur Verkostung freigegeben. Festivalgründer Frank-Michael Böer zur Messe: „Wir haben mit der BRAUKUNST LIVE! 2017 die Weichen gestellt, uns als eines der zehn besten Festivals der Welt zu etablieren. Mit Ausstellern aus insgesamt 15 Ländern war das Festival in diesem Jahr so international wie nie.“ Nicht umsonst war meine imaginäre Liste an Bieren, die ich unbedingt probieren wollte, daher sehr international – und wie immer viel zu lang, um alles zu probieren. Neben den Masterclasses und speziellen Tastings wurden Raritäten auf der neu ins Leben gerufenen „Rare Beer Area“ verkostet. Ingesamt konnten sich 9.000 Besucher dieses Spektakel nicht entgehen lassen.
Der erste Stopp des Abends war der Stand von Störtebeker. Nachdem ich bereits die Brauereigaststätte in Rostock kennen gelernt hatte, musste ich einfach mein Lieblingsbier der Brauerei zu Anfang trinken: Scotch Ale. Das Scotch Ale ist schön torfig-schwer und das perfekte Bier für Whisky-Liebhaber.
Als nächstes ging es zu einem Gemeinschaftsstand, wo zwei internationale Biere verkostet wurden. Septem Sunday’s ist ein Honey Golden Ale. Das Honigbier ist zum Glück nicht zu süß, schön süffig, aber könnte fast noch ein wenig mehr nach Honig schmecken. Leider habe ich letztes Jahr in Thessaloniki und zuvor irgendwann in Athen von der Brauerei noch nichts gehört, aber anscheinend werden sie im eigenen Land langsam auch populärer.
Das zweite Bier war das Lemon Ale von Birra Karma. Das Lemon Ale ist ein angenehm zitroniges Ale aus der Nähe von Neapel. Da war ich auch schon gefühlt ewig nicht mehr.
Weiter ging es zu Mike’s Wanderlust mit seiner World Barrel Tour. Diesmal wurden die Starkbiere probiert, die in Sherry- bzw. Rum-Fässern gelagert wurden. Hier war, danke Michael für den Tipp, Sherry mein eindeutiger Favorit.
Ohne Bild ist auch das Hallodri von Hofbräu.
Weiter ging es zu Braufactum mit dem Yakeros, einem angenehm hopfigen West Coast IPA mit einem Geschmack nach Orange und Mandarine.
Eines meiner Highlights war Lemon Thyme. Das Freestyle Gose von Next Level Brewing aus Wien mit Zitrone, Thymian, Koriander, Meersalz schmeckte mild sauer und angenehm erfrischend. Das könnte ich häufiger trinken!
Die unten zu sehenden Fruchtbiere habe ich diesmal nicht probiert, aber wie auch in den Jahren zuvor musste ich sie einfach fotografieren. Nichtsdestotrotz sind wir an dem Stand hängen geblieben und probierten Biere von Baladin und Einstök.
Bei Baladin fiel die Wahl auf Nora, einem Gewürzbier mit 6,8% nach alter Brauart, und Nazionale, einem Italian Ale mit Bergamotte und Koriander. Letzteres gewann im direkten Vergleich. Bergamotte im Bier hat was.
Von Einstök wollte ich unbedingt das neue Icelandic Wee Heavy Scotch Ale mit 8% probieren, nachdem ich das als einziges Einstök-Bier noch nicht kannte. Das Scottish Type Ale schmeckte ordentlich malzig, kräutrig, fast schon zu kräftig, aber gerade noch so im Rahmen – jedenfalls an dem Abend nach den Bieren von Baladin. Zusätzlich wurde das White Icelandic Ale mit Orange und Koriander verkostet.
Ich konnte nicht anders!
Weiter gehts mit den beiden Biere Weizenbock Mandarin und Josephs Spezial von der Brauerei am Eiswerk. Ich kannte sie bereits, aber nachdem meine Begleitung sie noch nicht probiert hatte, mussten sie einfach verkostet werden. Ihr versteht das, oder?
Ich hab euch doch vorher von der imaginären Liste erzählt, oder? Mit drauf standen die Biere von der Dancing Camel Brewing Company aus Tel Aviv. Genauer gesagt wollte ich unbedingt das Olde Papa Babylonian Olde Ale mit Dattelsirup probieren. Jupp, das wars wert. Nicht zu süß und angenehm süffig.
Zum krönenden Abschluss wurde das Störtebeker Nordik Porter mit 9,1% probiert. Der tiefschwarzer Eisbock mit Aromen von Bitterschokolade und Kaffee, basierend auf dem Stark-Bier, war das perfekte Dessert zum Ende hin. Ich muss mal schauen, dass ich davon eine Flasche bekomme.
Auch wenn ich am liebsten noch mehr probiert hätte, wars dann doch genug. Im Sommer wirds sicherlich genügend Neuigkeiten im Laden geben und nächstes Jahr kann man ja auf der nächsten BRAUKUNST LIVE! wieder neues probieren. Die dann 7. BRAUKUNST LIVE! findet übrigens vom 02. bis 04. Februar 2018 statt.