Ausflug: Kaffeerösterei

Kaffee

Wie so viele von euch trinke ich gerne Kaffee. Stupidedia sagt dazu folgendes aus:

Kaffee wird von Zahlenjongleuren (in Fachkreisen auch Mathematiker genannt) und Lehrern als Grundnahrungsmittel eingesetzt. Auch die mit den Mathematikern verwandte Spezies der Informatiker (Computerdödel) sehen dieses Getränk als Kraftstoff an. Nicht zuletzt da diese zu 99,9 Prozent aus Kaffee bestehen. Verschiedene Unterarten von Informatikern, zum Beispiel Software-Programmierer benötigen Kaffee gar als Rohstoff für die Erzeugung von Programm-Code.  

Aja. Wenn man dann bei Informatiker weiter schaut, findet man folgendes (aus Stupidedia):

Der Informatiker ist eine Maschine, die eigens zu einem Zweck ausgeformt wurde, andere Maschinen zu steuern und zu reparieren. Der Informatiker verarbeitet im laufenden Betrieb die Substanz Kaffee zu Quellcode. 

Nun, ich programmiere zwar inzwischen fast nicht mehr, aber Kaffee trinke ich trotzdem gerne. Gut, dass mein Büro die maximale Distanz zur Kaffeemaschine aufweist. So reduziert sich auf Grund der eigenen Faulheit schon mein Konsum… Zumindest während der Arbeitszeit, denn im Urlaub habe ich meinen neuen Espressokocher sehr ausführlich getestet…
Den heutigen Urlaubstag nutze ich aus um der Kaffeerösterei Schneid in Feldmoching im Rahmen einer Veranstaltung der Münchner Volkshochschule einen Besuch abzustatten. Um ehrlich zu sein musste ich ziemlich grinsen, als unser Führer Manfred Schneider von Kaffeesteuer redete. Wieso? Kennt ihr „automaTIsierte Erhebung der Branntweinsteuer – ohne Abfindungsbranntwein -, der Schaumwein-, ZwischenerzeuGnissteuer sowie der KaffeesteuER„, auch TIGER genannt? Das ist ein IT-Verfahren, durch dessen Hilfe der Zoll die Steuer weitgehend automatisiert abwickelt. Bei meiner vorherigen Firma habe ich eine Zeit lang genau in dem Bereich Änderungen eingepflegt, also programmiert (und mit der Zeit wurde der Kaffeekonsum wirklich hoch). Aber genug von verrückten Informatikern und deren Kaffeekonsum…

Zu Beginn erzählte uns Manfred Schneider von der Firmengeschichte sowie von der Herstellung des Kaffees bis zu dem Zeitpunkt, wo die Kaffeebohnen in die Firma kommen. Die zwei häufigsten Sorten sind Arabica und Robusta. Die Kaffeebohnen sind die Kerne der Früchte der Kaffeesträucher oder -bäume, also ähnlich wie bei Kirschen. Die Kaffeesträucher gedeihen rund um den Äquator. Die roten, reifen Steinfrüchte enthalten meistens zwei Kerne. Auf großen Plantagen in Brasilien übernehmen Erntemaschinen das Pflücken, ansonsten ist das Handarbeit. Die Früchte werden dann weiter verarbeitet, entweder in der Trockenaufbereitung oder in der Nassaufbereitung. Um es etwas abzukürzen: die Kaffeebohnen, die in der Rösterei ankommen, haben bereits keine Haut und kein Fruchtfleisch mehr.
Erklärungen in der Kaffeerösterei
Uns wurde nun die Röstung gezeigt.
Kaffeesack in der Kaffeerösterei
Kaffeebohnen, wie wir sie meist kennen, sind geröstet. Durch die Röstung erhalten die Bohnen die typische Farbe, den Geschmack und das Aroma. Während in traditionellen Röstverfahren die Bohnen länger bei Temperaturen um die 200 bis 250°C geröstet werden, sind beim zeitsparenden Industrieröstverfahren Temperaturen bis zu 550°C üblich. Sorte, Qualität der Bohnen, Temperatur und Röstzeit bestimmen zum großen Teil den Geschmack.
Trommelröstmaschine in der Kaffeerösterei
In diese Trommelröstmaschine kommen also die Bohnen. Die Bohnen werden etwa 15-20 Minuten geröstet, um die Aromen möglichst gut zu entfalten und unerwünschte Säuren möglichst zu eliminieren.
Kaffeesack auf der Trommelröstmaschine
Interessant fand ich das unterschiedliche Aussehen von ungerösteten Kaffeebohnen, je nachdem welche Sorte und aus welchem Land sie stammen.
Ungeröstete Kaffeebohnen in der Kaffeerösterei
Durch das Rösten löst sich auch das Silberhäutchen, was die Kaffeebohnen umgibt. Die Kaffeebohnen hier sind schon fertig geröstet. Vorher wurden sie noch abgekühlt.
Geröstete Bohnen in der Kaffeerösterei
Schöner Unterschied zwischen grüner und brauner, gerösteter Bohne, oder? Durch das Rösten verlieren die Bohnen an Gewicht (um die 16%, wenn ich mich richtig erinnere), da Wasser verdampft.
Ungeröstete und geröstete Kaffeebohnen in der Hand der Leberkassemmel
Bevor der Kaffee verpackt wird, werden Steine und andere Gegenstände aussortiert. Die Kaffeebohnen fliegen nach oben, während schwerere Sachen nach unten fallen.
Sortierung in der Kaffeerösterei
Der Kaffee kann nun abgepackt werden. Wusstet ihr, dass Finnland den höchsten Kaffeekonsum hat? Dort habe ich im Auslandssemester auch angefangen Kaffee zu trinken.
Gerösteter Kaffee im Kaffeesack
Klar, dass so ziemlich jeder im Anschluss entweder Kaffee im Geschäft kaufte oder noch die ein oder andere Tasse trank. Insgesamt eine nette, informative Führung, deren Altersdurchschnitt ich etwas gesenkt habe. Das einzige, was mir fehlte, waren Gläser (oder eine Tafel?) mit fertig gerösteten Bohnen, die einen unterschiedlichen Röstgrad und evtl. auch Mahlgrad aufweisen mit einer kleinen Erklärung dazu.

Du magst vielleicht auch

4 Kommentare

  1. Wow, das ist ja spannend 🙂 In einer Kaffeerösterei war ich noch nie. Übrigens bin ich auch aus München! Hab deinen Blog grad entdeckt und werd mal ein bisschen stöbern.
    LG
    Ela

  2. Yay, nochmals ein Münchner Blog! Den muss ich mir gleich anschauen 🙂
    Ich war überrascht, wie viele Betriebsbesichtigungen durch die VHS angeboten werden und wenn ich im Urlaub schon Zeit hab… Auf jeden Fall interessant, das mal gesehen zu haben.
    Viele Grüße,
    Daniela

  3. Liebe Daniela,

    das klingt ja interessant. Hinter die Kulissen schauen finde ich ja immer spannend! Ich hab bei unserer Volksohchschule geschaut aber solche Führungen gar nicht gefunden. Nur so Einzelveranstaltungen wie Falafel hin, Gemüse her. Aber ich muss da mal nachfragen, sowas muss es doch auch in Berlin geben… Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende! Liebe Grüße Susi

  4. Hallo Susi,
    viel Erfolg bei deiner Suche! Irgendwo sollte es sowas eigentlich auch geben. Ich bin leider etwas spät darauf gestoßen. Da hätte es zuletzt ein paar interessante Führungen gegeben, aber immerhin weiß ich das jetzt.
    Dir ebenfalls ein schönes Wochenende, Daniela

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert