Ein schönes Ausflugsziel von München und anderen Orten in Bayern ist Weltenburg. Das Kloster kommt alle paar Jahre wieder in den Nachrichten, wenn ein Hochwasser der Donau das Gebäude und die anliegende Ortschaft bedroht. Es ist aber auch als Ausflugsziel was wert und man kann die Einkehr gut mit weiteren Orten verbinden. Regensburg liegt in der Nähe, Walhalla und Befreiungshalle sind in Reichweite und das schöne Altmühltal lädt auch zum Entdecken ein. Heute will ich euch kurz Walhalla und Befreiungshalle vorstellen, bevor es dann nach Weltenburg geht.
Walhalla
Walhalla ist eine Gedenkstätte in Donaustauf, die ursprünglich auf Veranlassung von König Ludwig I. gebaut und nach dem Walhall, der Halle der Gefallenen in der nordischen Mythologie, benannt ist. Eröffnet wurde die dem Panthenon nachempfundene Gedenkhalle 1842; inzwischen beinhaltet die Halle 130 Büsten und 65 Gedenktafeln.
Nach der Walhalla wurden weitere große Denkmäler für Deutschland erstellt, wie beispielsweise das Völkerschlachtsdenkmal in Leipzig oder die Siegessäule in Berlin. Nachdem ich schon zig mal innen war, kann ich euch leider kein Bild der Büsten zeigen, dafür habe ich hier den Ausblick vom Plateau für euch.
Mit Glück kann man bis zum Bogenberg und Regensburg schauen. Bei föhnigen Wetterlagen erblickt man sogar die Alpen. Aber selbst bei anrückendem Wetter ist die Kulisse beeindruckend.
Befreiungshalle
Die Befreiungshalle ist nicht weit entfernt von der Walhalla. Sie befindet sich oberhalb von Kehlheim, was übrigens noch zu Niederbayern gehört. Bei Kehlheim mündet die Altmühl bzw. der Rhein-Main-Kanal in die Donau. Die Befreiungshalle wurde in Andenken an die gewonnenen Schlachten gegen Napoleon in den Befreiungskriegen gebaut. Auftraggeber war auch hier König Ludwig I.; eröffnet wurde die Befreiungshalle am 18. Oktober 1863 zum 50. Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig.
Die Rundhalle ist innen sehr beeindruckend – Höhe von 45 m, Durchmesser von 29 m, mit Siegesgöttinen, einer Empore und einer dekorierte Kuppel. Aktuell wird die Fassade saniert, wodurch man nicht auf die Aussichtsplattform kommt. Auch hier blieb ich dem Inneren fern, nachdem ich schon häufiger da war und die Aussicht auch nicht möglich war.
Auf dem Weg zur Befreiungshalle kommt man fast zwangsläufig an diesem Punkt vorbei. Ich mag den Blick vom Michelsberg auf den Donaudurchbruch. So wird die Engstelle des Donautals genannt, auch wenn die Donau nicht wirklich durchbroch, sondern die Nebenflüsse das Tal schufen. Die Donau floss vor der vorletzten Eiszeit im Altmühltal. Das Naturschutzgebiet rund um das Geotop hat eine Länge von etwa 5,5 km und gehört zum Oberjura. Wer Fossilien klopfen will, ist in der Umgebung gut aufgehoben. Ich habe schon ein paar versteinerte Muscheln und Schnecken entdeckt; Fische waren leider noch nicht dabei.
Weltenburg
Nun kommen wir zum eigentlichen Ziel, Weltenburg. Das Kloster Weltenburg ist ein Benediktinerkloster oberhalb des Donaudurchbruchs in der Donauschlinge. Es gilt als eines der ältesten Kloster in Bayern – und als älteste Brauerei der Welt mit dem Gründungsjahr 1050, wobei sich Weltenburg und Weihenstephan um den Titel streiten.
Das muss natürlich probiert werden. Das Weltenburger Kloster Barock Dunkel ist ein mehrmals ausgezeichnetes Dunkelbier, was in dem Zug verköstigt wurde. Den Titel trägt das Bier nicht umsonst.
Die Klosterwurst habens diesmal anders zubereitet, in Lauchrahmsauce mit weiterem Gemüse. Sie schmeckte nichtsdestotrotz lecker.
Empfehlenswert sind auch die Fischpflanzerl – wenn man etwas leicht besonderes haben will.
Bier und Essen ist aber nicht alles in Weltenburg. Im Kloster kann man sich auch die Asamkirche und die Brauerei sowie den Felsenkeller besichtigen. Interessant finde ich vor allem die Hochwassermarken, die man an einem Eck findet.
So komme ich auch zur Donau. An das Wasser runterschauen und ein paar Steine flippen gehört für mich dazu. Man kann zudem eine Bootsfahrt durch die nächsten Schleifen machen. Während ein Ausflugsboot direkt am Ausgang aus dem Klosterhof Tickets verkauft, muss man, wenn man mit dem kleinen Ausflugskahn fahren will, direkt den Steuermann fragen. Mir gefällt die Variante besser, da man mit wenigen Leuten in einem Kahn hockt, kein Schiffsdeck über einem und man dem Steuermann auch noch Fragen stellen kann. So schaut übrigens der Blick auf das Kloster vom Kahn aus.
Und hier habe ich noch ein Bild vom Donaudurchbruch und den Felsen, die alle phantasiereiche Namen haben, wie versteinerte Jungfrau oder Die drei feindlichen Brüder.
Irgendwann folgt auch noch ein Beitrag übers Altmühltal, das mir mit seinen Höhlen, Versteinerungen und Burgen ebenfalls gut gefällt.