Einer der Dinge, die ich 2015 ausprobieren wollte (auch wenn ichs im Jahresrückblick vergessen habe) sind Innereien. Bisher habe ich nur Leber probiert, egal ob vom Schwein, vom Huhn oder vom Fisch und alle Gerichte damit haben mir bisher geschmeckt. Beim Uiguren habe ich zum ersten mal Kutteln in Form eines kalten Salats probiert. Das kann ich ruhig häufiger essen. Nun wollte ich einen Schritt weiter gehen und hab mir ein Stück vom Rinderherz gekauft.
Rinderherz ist ein starker Muskel, der praktisch kein Fett besitzt und anderem Muskelfleisch ähnelt. Es sollte kräftig rot sein und angeblich schmeckt es ähnlich wie Wild. Ich besitze zwar ein Fleisch-Kochbuch, aber von Innereien gibt es nur einzelne Rezepte mit Leber (Leberwurst, Leberknödel und so). Andere Innereien sind gar nicht beschrieben. Ohne groß im Internet zu suchen, machte ich mich dran das Rinderherz als Ragout in Rotweinsauce zu kochen.
Ragout vom Rinderherz in Rotweinsauce
Zutaten
- 1 Stück Rinderherz etwa 500 g
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 2-3 Kartoffeln
- 1 große Karotte
- Gemüsebrühe
- 1 1/2 cm Ingwer
- 2 Wacholderbeeren
- 2 Kardamomkapseln
- Orangenpfeffer
- Fichtenspitzensalz
- 2 Lorbeerblätter
- Zimt
- Muskat
- Thymian
- Rosmarin
- 1 Schuss Rotwein
- Honig bei Bedarf
- Öl
Anleitungen
- Zunächst das Herz von Adern und Fett befreien, falls dies nicht bereits der Metzger gemacht hat. Das Herz bei Bedarf etwas wässern, damit überschüssiges Blut und Gewebeteile nicht den Geschmack betrüben. Dann das Rinderherz in kleine Stücke würfeln.
- Das Rinderherz gut anbraten. Anschließend die klein gewürfelte Zwiebel, die klein gehackten Knoblauchzehen und die klein geschnittenen Karotten hinzufügen. Für das Foto habe ich ein wenig geschummelt und die Karotten zusammen mit dem Rinderherz angebraten.
- Als nächstes die klein geschnittene Karotte und die Kartoffeln (ebenfalls klein geschnitten) hinzugeben. Die Pfanne mit etwas Gemüsebrühe aufgießen und die Gewürze hinzufügen.
- Einen Schuß Rotwein dazu geben und das Gericht einige Zeit, mindestens eine halbe Stunde, besser 1-2 Stunden, köcheln lassen.
- Die Pfanne abschmecken und die Lorbeerblätter entfernen. Dazu passen Bandnudeln oder einfach ein Stück Bauernbrot.
Für das Foto habe ich ein wenig geschummelt und die Karotten zusammen mit dem Rinderherz angebraten. Schönes Farbenspiel, oder?
Rinderherz fand ich persönlich nicht so schlimm; kaum Eigengeschmack und lecker in Kombination mit einem Schuß guten Rotwein sowie den Gewürzen. Etwas fest fand ich das Herz und um ehrlich zu sein ist mir Leber lieber, aber gegen ab und zu ein (Rinder-)Herz habe ich nichts einzuwenden. Mit etwas mehr Gemüse lässt sich die Pfanne leicht auf 4 Portionen strecken. Was mich überraschte, waren die Preise für Innereien und auch dieses Stück vom Rinderherz. So kann man wirklich leicht günstige Gerichte kochen.
4 Kommentare
Das Rezept klingt gut. Wir haben früher oft Herz gekocht – nur leider können sich weder meine Mutter, noch meine Oma daran erinnern, wie sie das gemacht haben. Ich meine, dass es mit Gewürzgurken drin war. Sie sind anderer Meinung ;). Ich habe es als ein eher festes Muskelfleisch in Erinnerung, dass ich immer gern gegessen habe. Leider lehnt meine Familie Innereien total ab :/.
Viele Grüße
Anja
Hallo Anja,
freut mich, dass es dir gefällt. Wenn du das Rezept von früher noch finden solltest, könntest du es mir bitte weitergeben? Das klingt interessant 🙂
Mir ist heute aufgefallen, dass mir das Gericht nochmals aufgewärmt fast noch besser schmeckte als gestern. Die Konsistenz des Muskelfleisches war nicht mehr ganz so fest. Am liebsten hätte ich mich in das Essen hinein gelegt.
Ich drück dir die Daumen, dass du doch mal wieder Innereien abbekommst 😉
Viele Grüße, Daniela
ich liebe rinderherz. hab es für meine katzen gekauft und die essen es nicht. da ich 1 kg gekauft habe und den katzen nur ganz kleine brocken gegeben habe stand ich mit dem rest da. dann hab ich das herz wie gullasch zubereitet mit spätzle und meine gäste waren begeistert und das beste war, keiner wußte bescheid um welches fleisch es sich handelt. als ich dann rinderherz sagte, waren sogar die innereigegner dafür.
Hui, das freut mich zu hören 🙂