Vor kurzem führte mich der Weg nach Brno, Tschechien. Nachdem ich schon vor Jahren von damaligen Projektkollegen eingeladen wurde, es aber nie schaffte, kam ich nun beruflich in die Stadt, die stärker im Osten des Landes liegt. Brno ist mit knapp 400.000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Tschechiens. Die Parklandschaft von Lednice und Valtice sowie das Haus/Villa Tugendhat wurden zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Bis 1945 hatte die mittelalterlich anmutende Stadt eine große deutschsprachige Minderheit. Viele Tschechen können ein wenig Englisch oder Deutsch, ansonsten kommt man immer noch gut mit Hand und Fuß zurecht. Die Altstadt kann man gut zu Fuß erkunden.
Anreise
Am einfachsten per Flugzeug nach Wien und dann weiter mit Zug oder Bus. Die meisten Tschechen bevorzugen den Bus, zumal es ein Busunternehmen gibt, der zum Normalpreis Sandwiches und Getränke verkauft. Ich nahm den Flixbus aus München. Hieß 9 Stunden Fahrt mit gutem Wlan, aber teils abenteuerlichen Straßen. Auf der Hinfahrt wunderte ich mich, dass ich irgendwann nicht mehr längere Dokumente auf dem Notebook lesen konnte. Auf der Rückfahrt war das Tischchen zu klein, um das Notebook drauf zu packen und so sah ich ein wenig was vom Weg. Wenn die Umleitung auf eine Straße führt, die normalerweise gesperrt ist und teils einem Feldweg gleicht, braucht man sich nicht wundern. Die Fahrt hat mir trotzdem gut gefallen. So weiß ich, dass ich mir demnächst Budweis anschauen werde; Telč und Třebíč gefielen mir aus dem Bus überaus gut. Die nächsten Reiseziele sind somit auch gesichert 😉
Sehenswürdigkeiten
Von weitem sichtbar ist die Spielberg mit ihrer Parkanlage. Kurz nachdem ich im Hotel angelangt war, was direkt unterhalb der Burg liegt, fing es an zu schütten. Nach dem Social Event wollte ich zu erst zum Hotelzimmer und war dann zu faul. Beim nächsten Mal eben… Die Altstadt besteht aus vielen alten Häusern, die uns genauso wie die wichtigsten Sehenswürdigkeiten von unseren Gastgebern kurz erklärt wurden. Vom Rathausturm aus hat man auch einen guten Blick über die Stadt. Was mich mehr wurmte, dass ich es nicht in den Luftschutzbunker 10-Z
schaffte.
Das meist fotografierteste Objekt ist übrigens diese Pferdeskulptur, allerdings aus einem anderen Winkel…
Essen und Trinken
Hier kann man fast nichts falsch machen. Beruflich gab es ein Social Event im Pivnice U Čápa mit verschiedenen Köstlichkeiten, wie Leberpastete, eingelegten Hermelinkäse, sauer angemachte Wurst, Schinken, Pickles auf Toast, Salate und Knoblauchbutter fürs Brot. Am besten mundeten mir der Hermelinkäse und die Leberpastete. Ich werde vermutlich demnächst Camembert und Wurst einlegen. Beides stelle ich mir bei den sommerlichen Temperaturen sehr gut vor.
Ein andermal war ich mit einem früherem Projektkollegen in einer Kneipe, Restaurace Lloyd’s genannt, die insbesondere bei Studenten und Angestellten der Universitäten beliebt sein soll. Dort verköstigten wir alle Biere, von India Pale Ale über normalere Biere, die allesamt gut schmeckten. Die Speisekarte wechselt immer wieder, so dass mein Gegenüber selbst nicht wusste, was es an dem Tag geben würde. Gegen den Hunger entschied ich mich für einen „kleinen“ Burger mit nur 150 g Rindfleisch, Jalapenos, geröstetem Bacon, kandierten Zwiebeln, dem üblichen Gemüse, Chilimayo und Käse sowie Pommes als Beilage. Bier und Burger zusammen kosteten mich nicht viel mehr als 4 Euro.
Brno ist ganz klar eine Studentenstadt mit entsprechenden Pubs. Es gibt z.B. eine Bierbörse, überraschend viele kleinere Brauereien mit ihren eigenen Pubs und viele weitere Kneipen. Weggehen ist dabei deutlich günstiger als Prag. Wir schauten nach der Kneipe noch in eine andere Lokalität, wo ich ein Bier probierte – ohne Foto – welches zwischen Pils und dunklem Bier liegt. Erfrischend und dabei malzig-süß.
Mitbringsel
Bier und Kekse – natürlich.