Urlaub: Marrakesch

Marrakesch

Nachdem ich 2014 beruflich in Marrakesch war und mich in die Stadt – und das Essen – verliebt habe, war ich gespannt, was sich verändert hat. Diesmal sollte allerdings, nachdem es damals nicht klappte, der Schwerpunkt auf Ausflüge in die Umgebung liegen. Im August ists eigentlich zu heiß für einen Urlaub in der Ecke der Welt, aber es war zeitlich noch die sinnvollste Variante. Wir hatten Glück undeine verhältnismäßig kühle Woche erwischt – 30 bis 37 Grad in Marrakesch und etwas über 40 in der Wüste.

Es hat sich tatsächlich was geändert. Im Vergleich zu vor 3 Jahren fand ich die Händler angenehmer. Es waren z.B. weniger Hennafrauen unterwegs und wenn, haben sie nicht versucht dir einfach auf den Arm zu malen. Insgesamt waren viele Polizeikontrollen an den Zufahrtsstraßen in die Städte zu sehen und auch zivile Polizisten waren unterwegs. Bevor Taxis oder andere Fahrzeuge auf die Zufahrtswege zu den Hotels fahren durften, wurden sie kontrolliert. Genauso musste man durch n Mini-Securitycheck durch, bevor man im Hotel war. Der war zwar mehr Zierde als echte Kontrolle, aber zumindest wussten die Angestellten innen, dass sie wieder mal eine Tür öffnen sollten. Menara Mall kannte ich damals noch nicht und auch der Flughafen umfasste mehr hochpreisige Läden als noch vor 3 Jahren.

Marrakesch

In Marrakesch ging es natürlich zum Hauptplatz Jemaa el-Fna, die Souks, Richtung Königspalast, Koutoubia und alles andere wichtige, was auf dem Weg liegt. Mehr zu den Sehenswürdigkeiten in Marrakesch findet ihr im Bericht von 2014. Ich finde es am angenehmsten, durch die Gassen zu bummeln, in paar Lädchen reinzuschauen, am Hauptplatz Jemaa el-Fna Orangensaft zu kaufen und einfach die Atmosphäre zu genießen. In den Parks findet man Schatten, wenns einem zu heiß wird.

Die Menara Mall selbst ist bis auf den Supermarkt (mit Alkoholecke!) und die Eisdiele recht uninteressant. Außen an der Mall gibts einige Restaurants, wobei mir das Elite am besten gefiel und kurz nach 20 Uhr fängt ein Wasserspiel am Brunnen mit passender Musik an. Wer in der Nähe ein Hotel hat, kann hier günstiger Essen und hat zudem schöne Unterhaltung. U.a. habe ich hier die Kefta Tajine probiert, die ich irgendwann unbedingt nachmachen muss. Marokkanische Biere beschreibe ich in einem eigenen Beitrag, aber auch der trockene, kräftige Rotwein kann gut genossen werden.

Im Hotel gabs sowohl mehrere Arten von Frühstück, die im Buffet inklusive waren. Neben frischem Orangensaft und Obst haben es mir zwei Sachen angetan: Harira, eine Suppe, die üblicherweise in der Fastenzeit gegessen wird, und marokkanische Pfannkuchen mit einer Creme aus gemahlenen gebrannten Mandeln mit Arganöl.

Der Schwerpunkt der Reise sollte nicht in Marrakesch, sondern auf den Ausflügen liegen. Insgesamt waren drei Ausflüge geplant: Berberdorf mit Aussicht im Hohen Atlas, Essaouira am Meer und Ouarzazate in der Wüste.

Hoher Atlas

Einmal wollten wir zum Hohen Atlas, der südlich von Marrakesch liegt und den man mit Glück auch von dort aus sieht. Im Endeffekt gibt es als geführte Tagestouren zwei Möglichkeiten: entweder sieht man mehrere Berberdörfer und erfährt wie die Leute leben oder man kommt zum zweithöchsten Berg Afrikas. Auf die zweite Variante fiel unsere Wahl, genauer gesagt Splendid Imlil Mount Toubkal. Mit dem Minibus ging es bis zum Dorf Imlil, dort gings dann zu Fuß weiter zu einem Restaurant auf einer Anhöhe, von der man den Berg und ein paar andere umliegenden sieht. Imlil selbst ist ein Berberdorf. Mittagessen, bestehend aus einem leckeren frischen Salat, einer Hammeltajine mit Feigen und Walnüssen sowie einer Couscous-Tajine mit Gemüse und Hühnchen, war genial, die Leute freundlich und am liebsten wär ich gleich wandern gegangen.

Essaouira

Essaouira liegt direkt am Meer und galt früher als Hippie-Stadt. Heute sieht man davon nur noch wenig. Die Stadt ist in weiß-blau gehalten und hat einen eigenen Charm. Bei der Stadtführung ging es auch zum überlaufenden Markt, wo fast alle anderen die Krise kriegten, ich aber am liebsten länger geblieben wäre. Die Gewürze sind knapp günstiger als in Marrakesch und Fisch in Form einer Tajine wurde natürlich als Mittagessen gewählt. Die Stadt hat mir insgesamt sehr gut gefallen und ich könnte mir vorstellen, dort ein paar Tage zu verbringen, zu baden, aber auch die Gegend zu erkunden. Die Händler sind hier etwas zurückhaltender als in Marrakesch und anscheinend gibt es kleine Feindseligkeiten zwischen den beiden Städten.

Auf dem Weg dorthin haben wir eine Argan-Kooperative angeschaut, die es häufig in der Umgebung gibt. Mir gefiel zu sehen, wie Arganöl hergestellt wird und wo die Unterschiede zwischen kosmetischem und Küchenöl sind. Bei der Kooperative waren mir allerdings die Preise etwas zu hoch.

Ouarzazate

Der letzte Ausflug führte uns nach Ouarzazate, einer Stadt zwischen Hohem Atlas und Antiatlas, in der einige Filmstudios liegen. Zunächst schauten wir uns aber die Kasbah von Ait Ben Haddou an, die ebenfalls für einige Filmdrehs verwendet wurde und die UNESCO-Weltkulturerbe ist. Wüste sehen, alte Altstadt, mit Ausblick – geil! Weiter ging es zu zwei weiteren Kasbahs von außen, bevor wir uns ein Filmstudio anschauten. Interessant, aber hat mich nicht vom Hocker gehauen, was vielleicht aber auch daran lag, dass sie den Touris das Geld aus den Taschen ziehen wollten. Wüste und Kasbah Ait Ben Haddou sind definitiv ein Besuch wert, aber bei Ouarzazate bin ich mir nicht sicher.

Essen

Als Foodie probiert man natürlich so einiges. Ich zähle kurz mal die Highlights auf, die es so gab.

Tajine: Kefta-Tajine, Fisch-Tajine, Hammel-Tajine mit Feigen und Walnüssen, Couscous-Tajine mit Gemüse und Huhn, Huhn-Tajine mit Kartoffeln, Gemüse und Salzzitronen
Harira: üblich als Fastensuppe, gabs im Hotel zum Frühstück
Pfannkuchen: lecker, belegt mit einer Creme aus geriebenen gebrannten Mandeln und Arganöl
Orangensaft: frisch gepresst
Obst: Kaktusfeigen, Wassermelonen, Honigmelonen und Orangen waren gerade reif.

Bier beschreibe ich gesondert.

Mitbringsel

Übliche Mitbringsel sind Schalen, Gewürzdosen, Minitajine, Lederware, Gewürze, Arganöl sind die üblichen Mitbringsel, wobei man bei Leder und Arganöl durchaus hierzulande günstiger kommen kann. Bei Tajine und größeren Schalen sollte man beachten, dass man sie auch in einem Stück in die Heimat transportieren will.
Ich hatte wie fast immer vorsichtshalber eine Luftpolsterfolie dabei, was bei kleineren Keramiken auch hilft.

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2 Kommentare

    1. Voll ist es schon in der Altstadt, das stimmt. Vormittags ist weniger los als Nachmittags und Abends.
      Manche Leute brauchen 1-2 Tage, um sich daran zu gewöhnen; anderen macht es nichts aus und wieder andere mögen es nicht.
      Auf jeden Fall würde ich dir empfehlen den ein oder anderen Ausflug mitzumachen.

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