Etwas, was mich in Mumbai vor 2 Jahren so fasziniert hat, waren die Gewürze. Während hierzulande scharfe Speisen einfach durch Chilis scharf sind, werden dort verschiedene Gewürze gemischt, die dann den scharfen Geschmack ergeben. Mumbai zählt gerade noch so (zumindest laut dem vorliegenden Kochbuch) zu Südindien. Südindien ist das Thema des Kochbuchs Spirit & Spice vom Fotograf und Koch Michael Langoth. Der Autor hat bisher zwei preisgekrönte Bücher geschrieben: Mekong Food und Il Po, die mich inzwischen immer mehr interessieren. Deswegen freute es mich umso mehr, als der Styria Verlag* mir ein Kochbuch von Spirit & Spice zur Verfügung gestellt wurde.
Steckbrief
Titel: Spirit & Spice
Autor: Michael Langoth
Verlag: Styria
Seiten: 224
Preis: 45 Euro
Inhalt
Das südindische Kochbuch beschreibt sehr ausführlich die Kochtechniken, Zutaten und den Ursprung der Küche. Das Vorwort endet nach etwa 100 Seiten und ist daher kein wirkliches:
- Die Spitze des Subkontinents
- Kulinarische Geschichten
- Kokosland
- Das Fundament des Essens: Reis
- Die Erfindung des Zuckers
- Aroma & Medizin, das Universum der Gewürze
- Der Ursprung der Gurke
- Paradies für Vegetarier
- Ghee und die heilige Kuh
- Betelnuss
- Die indische Brotkultur
Nach einer Erklärung der Kochtechniken fangen schließlich die Rezepte an, untergliedert in:
- Masala
- Dal
- Dry
- Reisgerichte
- Side Dishes
- Süßes
Abschließend wird das Thema Glauben und Essen thematisiert.
Eindruck
Das erste, was bei Spirit & Spice auffällt, sind die vielen großen Bilder und die Erklärungen. Schon alleine das Vorwort nimmt gut 100 Seiten ein. Die einleitenden Worte geben einen guten Eindruck von Südindien wieder und machen Lust zu Reisen und endlich die Speisen zu probieren. Dabei werden auch alle möglichen Zutaten beschrieben, wie Tamarinde.
Kochtechniken runden die Erklärungen ab.
Interessant fand ich die Übersicht der möglichen Zutaten mit Hilfe von kleinen Bildchen. Die Bildchen tauchen später, bei den Rezepten erneut auf.
Ach ja, die Bilder sind auch faszinierend.
Im Verhältnis zu den Erklärungen gibt es relativ wenige Rezepte, jedoch sind denke ich die wichtigsten dabei. Immer bebildert und mit einer guten Beschreibung sowie einem einleitenden Text.
Als Gimmick werden die kleinen Abbildungen der Zutaten erneut verwendet.
Natürlich habe ich auch wieder drei Gerichte ausprobiert:
- Egg Masala: lecker, einfach und schnell zubereitet. Das Gericht wird sicherlich häufiger auf dem Tisch stehen, insbesondere nach der Arbeit.
- Garam Masala: Die Gewürzmischung ist einfach selbst herzustellen. Ein Rest lagert aktuell in meinem Gewürzregal und ich bin mir sicher, dass ich keine Fertigmischung mehr kaufen werde.
- Green Chicken Tikka: Das Gericht habe ich leicht variiert zubereitet. Das Ergebnis war nicht schlecht, aber nicht so gut wie Egg Masala.
Bewertung
Aufmachung: 5/5
Beschreibung: 5/5
Struktur: 5/5
Thema: 5/5
Insgesamt: 20/20
Als ich mir die Bewertung überlegte, tat ich mich schwer Aspekte für einen Punktabzug zu finden und habe es dadurch bleiben gelassen. Das Buch lädt zum Durchblättern, Lesen und Ausprobieren ein – leider auch zum Koffer packen. Wer ein reines Kochbuch erwartet, wird enttäuscht sein. Wer gerne etwas mehr Informationen geliefert bekommt – und vielleicht gute Fotografien schätzt -, ist hier richtig.
* Das Buch wurde mir vom Styria Verlag zur Verfügung gestellt. Vielen Dank hierfür! Meine Meinung bleibt davon natürlich unberührt.