Kaum zurück aus Marrakesch, ging es bereits wieder weiter. Das Ziel diesmal lag etwas nördlicher, genauer gesagt in Umea in Nordschweden. Die Stadt liegt etwas südlich vom Polarkreis in der Provinz Västerbotten und ist gleichzeitig die größte Stadt des Norrlands.
Auf den ersten Blick eine kleine, schöne Stadt mit vielen Birken, die nach einem großen Brand im Jahr 1888 gepflanzt wurden, um die Ausbreitung der Flammen zu erschweren und seitdem zum Stadtbild gehören. Leider wurden beim Brand auch fast alle alte Häuser zerstört. Überraschend ist dann trotz alledem die Einwohnerzahl von etwa 80.000, die man bei einem Spaziergang durch die Stadt nicht erwarten würde. Ach ja, Umea ist zusammen mit Riga die Europäische Kulturhauptstadt des Jahres.
Zu diesem Punkt passt das erste Social Event der Konferenz. Dieses fand im Gitarrenmuseum Guitars statt, welches absolut sehenswert ist. Im Museum werden einige Sammlerstücke der Brüder Samuel and Michael Åhdén gezeigt. So viele und auch viele besondere, teure Gitarren auf einem Fleck und dann noch in Umea ist schon bemerkenswert.
Wie zu erwarten, war das meiste servierte Essen eher regional, bodenständig, aber von guter Qualität – oder mit modernen Worten ausgedrückt Slow Food. Dies zeigte sich auch beim Mittagessen, welches wir während der Konferenz bekamen. Gleich am ersten Tag wurde ich jedoch von Projektkollegen eingeladen, durch die Uni geführt, bekam einen Arbeitsplatz gestellt für die Zeit, wo ich mir keine Vorträge anhören möchte und war mit ihnen Mittagessen. Kostenpunkt umgerechnet etwa 9 Euro, dafür sind Getränk, Salat und Nachschlag inbegriffen. Ich wurde direkt neidisch, wenn ich an unser Kantinenessen denke… Praktischerweise kam ich rechtzeitig zur Nachspeise zurück, die aus Pudding mit Moltebeeren bestand.
Fast eine Ausnahme stellte das gestrige Gala Dinner im Restaurant Äpplet dar, wo neben exzellenten, regionalen Speisen, auch einheimisches Craft Beer serviert wurde.
Als äußerst praktisch empfand ich die Beschreibung auf der Rückseite.
Ach ja, es schmeckte auch 😉
Nun zum Essen: Es gab verschiedene Häppchen, die vor allem auf Holzlöffeln (geniale Idee!) serviert wurden. So konnte man, oben von links nach rechts, Fisch in Frischkäsecreme, Ziegenkäsecreme, Lachs und Dreierlei vom Elch probieren. Zusätztlich gab es Lachs mit Kartoffelbrei und einer grünen Sauce, Rentierbraten mit Sauce sowie Lamm-Würstchen mit Gemüse. Das obligatorische Brot mit Butter durfte auch nicht fehlen.
Sowohl Elch als auch Rentier kannte ich bereits, nichts desto trotz freute ich mich, dass ich wieder dieses Fleisch essen konnte. Elch gab es einmal mit Petersilie, einmal als Tartar und noch in einer anderen Variante, die ich nicht wirklich zuordnen konnte. Geschmacklich kommt es am ehesten an Wild ran. Der Rentierbraten gleichte tendentiell eher Leber. Von den Lamm-Würstchen war ich zudem überrascht, schön kräftig im Geschmack und von einem Bauernhof aus der Region.
Eine kleine Nachspeise und ein Kaffee rundeten das Mahl ab.
Ach ja, es gab auch Musik:
Auch wenn beim ersten Social Event die Häppchen rar waren und man das Bier – für mich gab es wieder einheimisches Craft Beer, diesmal Gotlands Sleepy Bulldog Pale Ale von Gotlands Bryggeri – selbst zahlen musste, war es trotzdem eine schöne Konferenz mit leckerem, lokalen Essen.
So, jetzt noch die zweite Präsentation halten, dann gehts zurück.