Meine Reise in Thailand startete und endete in Bangkok. Bangkok ist seit 1782 die Hauptstadt des Königreichs Thailands. Die Hauptstadt hat über 8 Millionen Einwohner, in der Metropolregion wohnen noch weit mehr Menschen.
Bangkok war ursprünglich nur ein kleines Fischerdorf am östlichen Ufer des Chao Phraya, welches 1511 zum ersten Mal auf einer portugiesischen Landkarte verzeichnet wurde. Noch während des Königreichs Ayutthaya entwickelte sich der Ort zu einem Handelshafen und Haltepunkt an der Wasserroute zur damaligen Hauptstadt. Der Ursprung des heutigen Bangkok liegt in der Kleinstadt Thonburi am westlichen Ufer des Chao Praya. General Taksin machte Thonburi 1772, nachdem die Hauptstadt des Königreiches Ayutthaya 1767 im Krieg mit Birma weitgehend zerstört worden war, zur neuen Hauptstadt. Nach zehn Jahren wurde diese in das Gebiet Rattanakosin verlegt und nach dem Vorbild der früheren Residenzstadt zur Hauptstadt ausgebaut. Thonburi gehört inzwischen zu Bangkok.
Mir wurde ursprünglich von mehreren Seiten mir nur die Hauptsehenswürdigkeiten Bangkoks anzutun und dann möglichst schnell zu verschwinden, da die Stadt die „Hölle“ sei. Es wuselt überall, Tuk Tuks, Menschen, Boote, Taxis, etc. – Chaos pur. Andererseits kann man hier auch einiges schöne entdecken und probieren.
Sehenswürdigkeiten
Zugegeben, der Start war leider durch Flugverspätungen verzögert, wodurch meine ursprünglich überlegte Route für den ersten Tag nicht klappte. Zunächst verschob ich einzelne Besichtigungen. Am Ende hatte ich zugegeben, auch wenig Lust, noch mehr zu sehen. So gesehen, halb so wild.
Wat Arun
Das Erste, was ich mir anschaute, war Wat Arun. Der Tempel der Morgenröte liegt auf der anderen Flussseite, wodurch eine Fahrt mit der Fähre die einfachste Möglichkeit ist, ihn zu besichtigen. Wie bei allen Tempeln sollen Knie und Schulter bedeckt sein. Der Tempel besticht durch die vielen kleinen, bunten Keramikkacheln und -figuren, die mich faszinierten. Vom größten Prang (also Turm mit sehr steilen Treppen) hat man einen schönen Ausblick, allerdings haben viele andere Besucher ebenfalls die Idee. Am Morgen sollte etwas weniger los sein. Wie man auf den Bildern sieht, war das Wetter nicht echt, allerdings gewitterte es trotz Regenzeit nicht, worüber sich Einheimische beschwerten. Trotzdem war die Kulisse genau deshalb auch wieder faszinierend.
Wat Pho (Der liegende Buddha)
Nachdem es zeitlich ausging, besichtigte ich am ersten Tag zudem Wat Pho, den ältesten Tempel Bangkoks. Bekannt ist er vor allem wegen seiner 46 m langen und 15 m hohen Buddhastatue, die man umrunden kann. Die Fußsohlen sind zudem mit Perlmutt verziert und zeigen 108 Symbole, die zur Identifikation eines Buddhas dienen können. Neben der Buddhastatue gibt es noch Buddha-Statuen sowie Chedis auf dem Gelände, die ebenfalls besichtigt werden wollen. Zum Tempel gehört zudem eine Schule für traditionelle thailändische Heil- und Massagekunst, welche angeblich preiswert ist. Dies probierte ich aufgrund der fortgeschrittenen Zeit allerdings nicht mehr aus.
Khao San Road
Auch wenn meine ersten beiden Unterkünfte in der Nähe der Khao San Road waren, wollte ich zunächst nicht unbedingt hingehen. Party und voll mit Touristen ist nicht zwingend eine für mich attraktive Kombination. Letztlich schlenderte ich jedoch mehrmals über die Straße, wobei es mir dort tagsüber deutlich besser gefiel. Es gibt gefühlt nichts zu essen, was es dort nicht gibt: Von Skorpionen am Spieß über Sugar Cane Juice findet man alles.
Königspalast und Tempel des Smaragd-Buddha
Der Große Palast ist vermutlich die Hauptattraktion in Bangkok. Der Palast war die offizielle Residenz der Könige von Siam vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts. Nach dem Tod des Königs Rama VIII. 1946 beschloss König Rama IX. die Verlegung der Residenz in die Chitralada-Residenz des Dusit-Palastes. Der heutige Palast – eigentlich Palastgelände – besteht aus vier Teilen, dem äußeren Hof, dem zentralen Hof, dem inneren Hof und dem Wat Phra Kaeo, wobei der zentrale Hof der faszinierendste ist.
Nachdem ich aufgrund der verspäteten Anreise am ersten Tag Pech hatte, führte mich der erste Weg am zweiten Tag direkt zum Großen Palast. Die erste halbe Stunde bis Stunde war der Besucheransturm auch akzeptabel. Zur Besichtigung ist angemessene Kleidung zwingend erforderlich, die auch strikt kontrolliert wird. Sollte die Kleidung nicht passen, wird man gebeten, angemessene Kleidung vor Ort zu kaufen. Die Läden in der Na Phra Lan Road verkaufen passende Kleidung günstiger – und gekühlte Getränke für nach der Besichtigung. Diese sind nach den Stunden auch willkommen.
Nationalmuseum
Vom Nationalmuseum las ich vorab unterschiedliche Berichte: von klein, aber fein bis hin zu kann man ignorieren. Nachdem ich bisher von allen Nationalmuseen begeistert war und ich schon mehrmals an diesem vorbeigegangen war, musste ich es einfach besichtigen. Auf mehrere Häuser aufgeteilt ist die Sammlung von Antiquitäten und Kunstobjekten aus dem gesamten Land und allen Phasen der thailändischen Kulturgeschichte. Ich kann nicht sagen, was mich am meisten beeindruckte. Schlussendlich verbrachte ich etwa eineinhalb Stunden hier.
Ohne Foto, aber zwischen Königspalast und Nationalmuseum befindet sich das kleine, wenig besuchte Wat Maha That Yuwarat Rangsarit Ratchaworamahawihan, was sich somit zum Luftholen eignet. Es ist die Zentrale der Mahanikai, des größeren der beiden buddhistischen Mönchsorden Thailands.
Wat Saket (Golden Mount)
Wat Saket, auch Golden Mount Temple genannt, befindet sich auf einem kleinen, künstlich aufgeschütteten Hügel des ursprünglichen Wat Saket. Der große Chedi des Wat Saket stürzte ein, da der sehr sumpfige Boden sein Gewicht nicht tragen konnte. Durch Vernachlässigungen verwilderte die Ruine und nahm die Gestalt eines Berges an. Unter Rama V. wurde der Ort schließlich zu einem künstlichen Berg verwandelt, der er jetzt ist. Um nach oben zu gelangen, muss man rund 344 Stufen nehmen. Zumindest wird der Aufstieg durch mehrere lustige Statuen und idyllische Motive erleichtert. Folglich eignet er sich für eine Aussicht, beispielsweise zur Dämmerung, wie in der Mitte zu sehen. Beim Abstieg wählte ich einen anderen Weg und kam zu einer Gruppe von Geierstatuen vorbei, die sich von einer Leiche ernähren. Die Szene basiert auf die Folgen einer Regenzeit kurz nach einer Cholera-Epidemie im Jahr 1820. Allein in Bangkok kamen wohl mehr als 30.000 Menschen ums Leben. Viele wurden von den Geiern verzehrt. Nachdem man den restlichen Abstieg geschafft hat, warten unten kleine Stände mit Leckereien. Besonders schön fand ich den alten Bodhi Baum am Fuße des goldenen Bergs, der über und über mit kleinen gold- und silberschimmernden Wunsch-Blättchen behangen war. Gegen Einwurf von Geld kann selbst so ein Wunsch-Blättchen beschriften und an ihn hängen.
Chinatown
Bangkok war zu Zeiten von Ayutthaya vor allem eine Ansiedlung von Fischern und chinesischen Händlern. Nachdem die Hauptstadt von Thonburi nach Rattanakosin verlegt wurde, mussten die dort ansässigen chinesischen Händler in den Süden, dem heutigen Chinatown, ausweichen. Zum Chinatown nutzte ich, wie so manche anderen auch, die Fähre. Die Touristenfänger waren enttäuscht, dass ich keine teurere Rundfahrt buchte. Ich kann die Fähre empfehlen, um die Stadt vom Wasser aus zu sehen. Chinatown ist eine eigene Welt mit chinesischen Schriftzeichen, chinesischen Restaurants und Läden. Am bekanntesten ist die Sampeng Lane, die mit zig Ständen, Läden und Menschen gesteckt voll ist. Mich faszinierten vor allem die Graffiti und anderen Kunstwerke, wie rechts zu sehen, die man in Chinatown findet. Natürlich kaufte ich auch hier ein und probierte mich durch.
Blumenmarkt
Nicht allzu weit von Chinatown entfernt befindet sich der Blumenmarkt Pak Khlong Talat. Hier findet man sehr viele Blumen, Blumengestecke, aber auch Obst, Kräuter, Chilis und Essensstände, wie hier auf dem Foto zu sehen.
Jim Thompson Haus
Das Jim Thompson Haus ist der ehemalige Wohnsitz des amerikanischen Seidenhändlers und Geheimagenten Jim Thompson, den er sich aus mehreren traditionellen Teakholz-Häusern zusammengestellt hat. Das Haus kann man leider nur mit einer Führung besichtigen, was ich dann auch tat. Die Häuser basieren auf traditionellen Häusern, die Thompson so zusammenstellte, wie er es für richtig hielt. Die Häuser selbst sind noch original eingerichtet und beinhalten manche Kuriositäten. Neben all den Hochhäusern wirkt das Anwesen wie aus der Zeit gerückt. Die Tour endet letztlich im Verkaufsraum von Jim Thompson Silk.
Shopping-Malls
Ursprünglich ließ ich einen Ausflug ausfallen, um zu entspannen und in den Shopping-Malls die letzten Mitbringsel zu kaufen. Schlussendlich ging ich durch zwei Shopping-Malls (MBK Center, links und in der Mitte zu sehen; und CentralwOrld) und kaufte fast ausschließlich ausgewählte japanische Lebensmittel in Don Don Donki. Also, wer japanisches Essen und japanische Lebensmittel in Bangkok sucht, ist im MBK Center richtig.
Ausflug zum Elephant Sanctuary
Ich überlegte und recherchierte länger zu Elephant Sanctuaries, nachdem diese möglich ethisch und, wenn möglich, auf dem Weg der Reise liegen sollten. Nachdem ich in Ayutthaya bereits Elefantenreiten gesehen hatte, was mir gar nicht gefiel, war der Wunsch nach etwas Ethischem bekräftigt. Etwas unsicher war ich über eine relativ neue Sanctuary in der Nähe von Bangkok, aber entschloss mich schlussendlich aufgrund der kürzeren Anreise hierfür. Den Ausflug ließ mich zwiegespalten zurück. Einerseits war es schön, mit den Elefanten zu interagieren, sie zu füttern, mit ihnen zu spazieren und zu baden. Auch fand ich die Aktionen besser als Elefantenreiten. Andererseits empfand ich genau diese Interaktionen sowie den fehlenden freien Auslauf als problematisch.
Unterkünfte
Ich wählte zwei der Unterkünfte im Nordwesten der Khao San Road, mit dem Hintergedanken, möglichst nah an den meisten Sehenswürdigkeiten in Rattanakosin zu sein, aber etwas ruhiger zu haben. Dies klappte auch sehr gut. Vom Flughafen BKK fuhr ich mit dem Shuttlebus S1 zur Khao San Road, was bis auf eine späte Abfahrt problemlos klappte. Mango Lagoon Place hatte einen kleinen, schönen Pool, was ich bei dem Wetter wirklich empfehlen kann. Zudem sah die Pflanzenwand nicht nur schick aus, sondern spendete zudem Schatten. Ein Blick aus der Wand ist oben zu sehen. Lamphuhouse Bangkok fand ich zwar an sich sehr gemütlich mit seinem Innenhof und dem leckeren Essen, jedoch wären Klimaanlagen in den Zimmern schon praktisch gewesen. In beiden Unterkünften, wie bei vielen weiteren auf der Reise, musste ich ein Pfand hinterlegen. Die dritte Unterkunft war so gewählt, dass ich möglichst schnell mit der ersten Bahn zum Flughafen komme. Diesen Zweck hatte sie zumindest erfüllt.
Kulinarisches
Natürlich probierte ich einiges vor Ort aus. Am liebsten aß ich in Imbissen oder an einem der vielen Stände auf Street Markets.
Links ist die Zubereitung von Sugar Cane Juice zu sehen (Foto war explizit erlaubt). Als ich den Stand mit Sugar Cane Juice sah, musste ich einfach ein Fläschchen davon haben. Sugar Cane Juice hatte ich in Malaysia lieben gelernt und seitdem nur einmal wieder getrunken. Das Zuckerrohr wird letztlich ausgequetscht und den Saft kann man trinken. Wie mir von der Standfrau und einer anderen Einheimischen, die vorbeikam, erklärt wurde, kauen insbesondere Kinder gern auf dem geschälten Zuckerrohr herum. Das zweite Bild von links zeigt Pandan Juice. Pandanblätter kannte ich bisher vor allem von Kaya, einem Brotaufstrich, den ich täglich in Singapur aß. Hierzulande erhält man am ehesten Pandanextrakt. Den Saft musste ich natürlich probieren. Das zweite Bild von rechts zeigt eine kreative Getränkekomposition, die ich im Chinatown probierte und von der ich leider nicht weiß, was sie enthielt, da ich einfach auf das nächste Bild zeigte. Sie schmeckte jedoch ziemlich gut. Rechts sieht man den Klassiker Thai Iced Tea with Milk. Den trank ich auch mehrmals.
Wie ich feststellen musste, habe ich nicht jedes Essen fotografiert. Naja, auch egal. Links gabs am ersten Abend ein Pad Thai beim Street Food Market vor dem Hotel. An einem anderen Stand probierte ich einen Papayasalat. In der Mitte ist ein Pad Krapao, also gebratenes Rinderhack mit Thai-Basilikum und Reis zu sehen, welches ich in der zweiten Unterkunft vor Abfahrt nach Koh Tao genoss. Pad Krapao gehört auch zu den Gerichten, die ich nachkochen möchte. Das Foto rechts ist vom dritten Besuch in der Stadt. Ursprünglich wollte ich an dem Tag einen kleinen Ausflug machen, entschied mich aber für Shopping Malls, kleinere Museen und Faulenzen. Im MBK Center finden sich neben einem japanischen Supermarkt (yay!) auch einige passende Restaurants. Ich entschied mich bei Hachiban Ramen für Mala Karamen.
Ein Roti Banana Pancake durfte natürlich als Dessert auch nicht fehlen.