Urlaub: Gävle, Falun und Sala

Falun

In Gävle konnte ich erneut bei einem Bekannten nächtigen. Mit ihm zusammen entdeckte ich Gävle, Falun und Sala.

Gävle

Gävle (früher: Gevle) liegt an der Mündung des Gavleåns in den bottnischen Meerbusen und hat entsprechend einen Hafen. Die Stadt wurde 1446 und ist, auch wenn Gävle nicht so weit nördlich liegt, damit die älteste Stadt Norrlands.  Gävle hatte, wie Sundsvall und Umeå, auch mehrere Stadtbrände. Der größte Brand von 1869 vernichtete die meisten Häuser – etwa 8.000 von 10.000 Bewohnern verloren ihr Hab und Gut. Jedoch sind ein paar alte Häuser im Stadtkern südlich des Flusses Gavleån (links, Gamla Gefle) erhalten geblieben. Nach dem Feuer wurden die neuen Häuser in einem Rasterplan mit breiten Esplanaden und grünen Gegenden errichtet, was auch heutzutage auffällt. Genaueres zum Feuer sowie viele anderen geschichtlichen Sachen erfuhren wir im Lokalmuseum Länsmuseet Gävleborg. Das Gefängnismuseum hätte mich noch interessiert, aber leider ging sich das nicht aus. Rechts sind Fischerhäuser zu sehen. Zeitweise hatten die Gävlefischer ein königlich zugesichertes Monopol auf die Fischerei entlang der Küste Norrlands.

Falun

Ein Ort, der sehr schnell feststand, war Falun. Zwar fand kein Sabaton Open Air statt (Falun ist deren Heimatstadt), aber die Industriestadt ist für seine Bergwerke, die zusammen mit den Arbeitervierteln und der Industrielandschaft Kopparbergslagen zum Weltkulturerbe der UNESCO gehören. Die Stadt entwickelte sich im Zug des Kupferbergbaus, der ab dem 11. Jahrhundert nachgewiesen ist. Mit der zunehmenden Industrialisierung und Bedeutung des Bergwerks wuchs die Siedlung und Falun erhielt 1641 die Stadtrechte. Damals war Falun die größte Stadt Schwedens und das Kupferbergwerk war für zwei Drittel der Weltproduktion verantwortlich. Nach mehreren Einstürzen wurden die Gruben geplanter angelegt und ein beliebtes Reiseziel (vgl. beispielsweise Carl von Linné und Hans Christian Andersen). Im 18. Jahrhundert verlor das Bergwerk an Bedeutung und wurde schließlich 1992 geschlossen. Nebenprodukte des Bergbaus waren das rote Farbpigment Falunrot, was zur Nationalfarbe wurde, und die Falukorv, eine Wurst, die aus dem Fleisch von Ochsen gemacht wurde, deren Felle für die Seilherstellung benötigt wurden. Heute ist das Bergwerk ein Museum, was wir besichtigten. Als es Richtung Arbeitersiedlung gehen sollte, schlug das Wetter um und wir machten kehrt.

Nachdem wir noch etwas Zeit bis zu unserer Führung hatten, stärkten wir uns im Café. Die Kuchenauswahl war mal wieder überwältigend. Frisch gestärkt stiegen wir 65 m in die große Grube hinab und erfuhren dabei viel über den Kupferabbau. Auch, dass bei dem größten Einsturz eines Schachtens glücklicherweise keiner verletzt wurde, da dies an Mittsommer passierte. Dadurch entstand überhaupt diese große Grube. Nach der interessanten, etwa einstündigen Führung betrachteten wir das Gelände bei einem Rundgang, wo wir verschiedene historische Gebäude sehen konnten und wo die anderen beiden Fotos entstanden. Unübersehbar in der Nähe des Eingangs steht das Minenmuseum, links zu sehen. Hierin wird vor allem die 1000-jährige Geschichte des Bergbaus dargestellt. Tipp: bei der Besichtigung können Schuhe und Kleidungsstücke schmutzig bzw. rot werden. Es werden zwar ein Umhang und ein Helm ausgehändigt, aber trotzdem sollte die Kleidung dreckig werden dürfen.

Sala

Der zweite Ausflug führte uns zu einer zweiten Mine, diesmal allerdings die Silbermine von Sala. Der Ort lag ursprünglich nahe der Silbermine, die zur Zeit Gustav Wasas angelegt wurde. Mit Verleihung der Stadtrechte im Jahr 1624 wurde der Ort an die heutige Stelle verlegt.

Die Mine war vom 15. Jahrhundert bis 1908 in Betrieb und kann nun erkundet werden. Dies machten wir auch. Wir sahen zunächst einige Schachtgebäude und suchten zunächst den Ticketverkauf. Da wir noch etwas Zeit bis zu unserem Zeitslot hatten, schlenderten wir ins Museum, welches den Bergbau genauer erläutert. Das Silber, was in der Mine gewonnen wurde, diente u.a. zur Münzherstellung. Besonders interessant fand ich ein Modell der Mine, die 300 m tief ging und eine komplette Länge von 19 km hatte. Für den Minenrundgang durch einen Teil davon erhielten wir einen Helm. Für Taschenlampen mussten wir selbst sorgen. Witzig fand ich, dass man die Mine selbst im eigenen Tempo erkunden kann. Dabei gab es mehrere Stationen mit Angestellten, welche zu dem jeweiligen Thema informierten, und eine Karte mit Fotos, die wir wiedererkennen sollten.  Auf dem Gelände stehen mehrere Gebäude, die man erkunden kann. Dazu ist in der Kirche (Sala sockenkyrka) ein Runenstein aus der Wikingerzeit am südwestlichen Eck liegend eingemauert.

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