Urlaub: Jajce

Jajce ist eine kleine ummauerte Stadt aus dem 14. Jahrhundert etwa 70 km südöstlich von Banja Luka. Bekannt ist sie für ihre Wasserfälle, ihre Festung und ihre Altstadt. Vor der Eroberung durch das Osmanische Reich war sie Sitz der Könige Bosniens. Jajce steht auf der Tentative Liste der UNESCO.

Von Banja Luka nach Jajce gelangt man mit dem Auto oder, wie wir, mit dem Bus. Die Bustickets (Hin- und Rückfahrt etwa 16-20 Euro) hatte ich vorab gebucht, man erhält aber ohne Probleme noch welche am Busbahnhof, der eher im Norden von Banja Luka liegt. In Jajce endet die Fahrt auf dem etwas kleineren Busbahnhof, der in der Nähe der Wasserfälle und damit der Altstadt liegt.

Sehenswürdigkeiten

Pliva Wasserfall


Beim 17 m hohen Pliva Wasserfall fließt der Fluss Pliva in den Fluss Vrbas. Es gibt auf beiden Seiten des Wasserfalls (und Gegenüber) mehrere Aussichtspunkte, wovon die meisten kostenlos sind. Das Bild ist von einem auf dem Weg vom Busbahnhof zur Stadt aufgenommen. Es gibt darunter noch eine Fototerrasse, die deutlich spektakulärer, aber auch teurer ist. Das Ticket sollte man aufbewahren, da man damit kostenlos in das Lokalmuseum gelangt. Rund um den Wasserfall gibt es zudem einen Park und mehrere Panoramawege.

Festung


Die Festung bzw. Ruine dominiert die Stadt und bietet einen herrlichen Blick über die Stadt und die umliegenden Hügel. Die königliche Festung trug bis 1527 zur Erhaltung der Unabhängigkeit der Stadt bei, während der Rest des Königreichs die osmanischen Truppen fiel. Danach fiel die Stadt ebenso unter osmanische Herrschaft.
Es gibt zwar kaum Informationen und sieht nicht sonderlich viel von der früheren Burg, aber schon allein für den Ausblick lohnt sich der Spaziergang auf den Hügel.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Mir gefiel Jajce. Der Ort hat viele ältere Häuser, steile Wege und versteckte Lokale. Neben den Gebäuden kann man einen römischer Tempel des Gottes Mithras (Hram Boga Mitre), das bereits genannte Lokalmuseum, Gedenktafeln etc. zum Bosnienkrieg, einen alten Glockenturm und Katakomben besichtigen.

Pliva See und Wassermühlen


Folgt man den Fluss Pliva auf der nördlichen Seite flussaufwärts, gelangt man zunächst zur Bridge of Love Beach Bar, die zu einer kurzen Rast einlädt. Von hier aus geht es über die Holzbrücke zum anderen Ufer. Tatsächlich hat mir der Ort am besten gefallen: schön ruhig und landschaftlich schön. Auf der gegenüberliegenden Seite geht man durch einen Tunnel und folgt dann dem Weg bis zu einer Schleuse. Von dort aus kann man die Geräuschkulisse als Wegweiser zu den Wassermühlen durch einen Park verwenden. Offline-Karten machten sich bei diesem Ausflug übrigens bezahlt, während man für die Besichtigung keinen Obolus abdrücken muss.


Die mittelalterlichen Wassermühlen (Mlinčići) sind die Attraktion und entsprechend viel ist hier auch (im Vergleich zur restlichen Reise) los. Viele mit Schindeln bedeckte Wassermühlen wurden aus Eichenholz zwischen dem oberen und unteren Pliva See gebaut, um vor allem Getreide für die Menschen der umliegenden Dörfer zu mahlen. Inzwischen sind nur noch um die etwa 20 Stück übrig. Bei schönem Wetter kann man in den Pliva Seen baden oder am Ufer entspannen.

Sicherheitshinweis


Jajce lag im Bosnienkrieg nahe der Frontlinie und einem strategisch wichtigen Tal. Daher kann es sein, dass Warnhinweise zu sehen ist. Diese sollten befolgt werden, da die Umgebung weiterhin vermint ist. Entsprechend sollte man sich außerhalb des Stadtgebietes nur auf befestigten Wegen bewegen und diese nicht verlassen. Auf dem Weg zum Pliva See hatten wir keine Warnhinweise mehr bemerkt, die mehrmals veröffentlicht wurden. Jedoch sieht man noch einige zerstörte oder zumindest stark betroffene Gebäude, wie das auf dem Foto. In vielen der nicht komplett zerstörten, aber nicht wieder hergerichteten Gebäude leben noch Menschen. Im Gegensatz zu Banja Luka sieht man auch hier erheblich mehr Friedhöfe.

Kulinarisch


Was wäre der Ausflug ohne – genau – Ćevapčići. Die vollen Lokale in der Altstadt reizten mich weniger. Zum Glück sah ich ein Schild zu Cevabdzinica Dedo. Das Lokal liegt leicht versteckt in der Altstadt und wurde als wir da waren nur von Einheimischen frequentiert. Das Essen war frisch, lecker und preiswert. Zusätzlich konnten wir auf den Fluss schauen und die Aussicht genießen.
Gelöscht:
Während wir in Banja Luka einen Espresso bekamen, war es hier türkischer/bosnischer Mokka, der zusammen mit einer Süßigkeit serviert wurde.

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