Urlaub: Sehenswürdigkeiten in Berlin

Spree

Wenn ich mal wieder in Berlin bin, versuche ich mir so gut es geht, etwas anzuschauen. So kamen doch die ein oder anderen Sehenswürdigkeiten zusammen, die ich kurz vorstellen möchte.

Mauerweg

Der Berliner Mauerwerk kennzeichnet den Verlauf der ehemaligen DDR-Grenzanlage zu West-Berlin und führt rund 160 Kilometer um die einstige Halbstadt herum. Natürlich habe ich nicht den gesamten Weg beschritten, sondern nur einen kleinen Abschnitt in Berlin Mitte. Zunächst schaute ich mir  nach einem kurzen Stopp am Nordbahnhof (Verlauf der Gleise am Boden) das Areal der Gedenkstätte.

Gedänkstätte Berliner Mauer

Weiter ging es zum Mauerpark. Die Züge in den Norden West-Berlins passierten den S-Bahnhof Bornholmer Straße mit Beginn des Mauerbaus ohne Halt auf dem westlichen Gleis. Auch die Züge in der ehemaligen DDR sollten nicht mehr über den West-Berliner Bahnhof Gesundbrunnen gehen, wodurch eine eigene unterirdische S-Bahn-Trasse gebaut wurde. Der ehemalige Grenzstreifen ist nun als Parkanlage gestaltet. Der ehemalige Grenzübergang Chausseestraße ist mit dem Kaninchenfeld (120 Silhouetten von Kaninchen) künstlerisch gestaltet. Weiter ging es zum Spandauer Schifffahrtskanal mit dem erhaltenen Wachturm der DDR-Grenztruppen. Der erhaltene Wachturm ist einer von 280 Türmen, welche entlang der Berliner Mauer standen. Unweit versuchte Günter Litfin am 24. August 1961 nach West-Berlin zu flüchten und wurde erschossen.

Wachturm

Interessant fand ich auch den stark zerstörten Invalidenfriedhof. Zwei Tafeln informieren über missglückte Fluchtversuche und das Schicksal von Günter Fitfin, dem ersten Flüchtling nach dem Bau der Mauer. Im Regierungsviertel zeugen ebenfalls mehrere Orte von der Berliner Mauer, u.a. das Parlament der Bäume und der Gedenkort Weiße Kreuze.

Flaktürme im Volkspark Humboldthain

Die Berliner Flaktürme waren sechs große Bunker, die während des Zweiten Weltkriegs in der Hauptstadt nach dem Luftangriff auf Berlin August 1940 entstanden. Für die Abwehr feindlicher Flugzeuge waren jeweils zwei Flaktürme vorhanden: L-Turm (Leitturm) erfasste die anfliegenden Flugzeuge mittels Radar und Triangulation. Die Richtwerte für die Flakgeschützte wurden basierend darauf berechnet und an den G-Turm (Geschützturm) übertragen. Im Tiergarten und den beiden Volkspark Friedrichshain und Humboldthain wurden jeweils solche Flakturmpaare errichtet. Eigentlich hätte noch ein viertes Flakturmpaar entstehen sollen, aber die Lokation war in unmittelbarer Nähe des Flughafens Tempelhofs, wodurch das Projektierte Paar in Hamburg errichtet wurde. Nach dem Krieg wurden die Türme teils abgetragen. Das Paar im Volkspark Humboldthain wurde nach dem Krieg von französischen Truppen mehrfach gesprengt und mit Trümmern überdeckt. Da aber die am Berg vorbeiführende Bahnstrecke der Ringbahn nicht beschädigt werden durfte, ist der nördliche Teil des Bunkers noch sichtbar. Von oben hat man eine gute Sicht auf die umliegenden Gebiete, insbesondere den Ortsteil Wedding. Weiter kann man Teile des Bunkers aber nur in Rahmen einer Tour der Berliner Unterwelten begehen. Das ist etwas, was ich noch machen möchte. Die früheren Bunker breiteten sich unter dem gesamten Park aus.

Ausblick vom Flakturm Humboldtshain

Festival of Lights

Während eines Aufenthalts in Berlin war zufällig das Festival of Lights. Hierbei werden Monumente, Gebäude und Plätze zu leuchtenden Stars, die Geschichten künstlerisch erzählen. 2022 machten 35 Schauplätze mit rund 70 Lichtkunstwerken mit.  Ich fing mit einem der Highlights, dem Brandenburger Tor, an. Dann ging es weiter zu den vielen Installationen in der Nähe des Potsdamer Platzes – Lightbattle, beleuchtete Street Food Straße, floureszierende Passage, Baumbeleuchtung nach Indian Summer, tanzendes Lichtermeer über den Köpfen, leuchtende Riesenblumen, Schwäne und vieles mehr.

Festival of Lights

Unter den Linden beherbergte den Lindencorso mit Naturdokumentationen. Den Bebelplatz fand ich genauso faszinierend mit Architekturinszenierungen, Träumen und Fantasien. Nach Skulpturen beim Palais Populaire ging es weiter zum Lustgarten (imaginären, leuchtenden Vögeln, die fast wie Fische ausschauten), Fernsehturm, Marienkirche und Nikolaiviertel (Figuren, bunt). Die restlichen Stationen schenkte ich mir.

Tränenpalast

Der S-Bahnhof Friedrichstraße war in Ost-West-Richtung der letzte Bahnhof vor der innerdeutschen Grenze und ab 1961 der Grenzübergang für Reisende aus beiden Richtungen. Der Pavillon für die Grenzabfertigung ist noch enthalten und erhielt wegen der Abschiede seinen Namen Tränenpalast. Heute beherbergt der Tränenpalast eine ständige Ausstellung in Form eines Museums (Eintritt kostenlos). Den Ablauf der Grenzabfertigung kann man in der Ausstellung nachvollziehen, inklusive Informationen zur Flucht, zum Schmuggel und den Tränen.

Tränenpalast

Spionagemuseum

Das Spionagemuseum ist ein privates Museum am Leipziger Platz mit Schwerpunkt Spionage von der Antike bis hin zur Gegenwart. Ein Schwerpunkt ist natürlich der Kalte Krieg und damit die geteilte Stadt als Hauptstadt der Spione, wie beim Trabi zu sehen. Was mir sehr gut gefiel ist, dass es neben vielen Infos auch einige Stationen gibt, an denen man selbst aktiv werden kann, egal ob beim Wanzen suchen oder im Laserparcour (kann ich den daheim haben?). Laut Google geht das Museum von einer Aufenthaltsdauer von 1,5 bis 2 Stunden aus. Ich hätte in dem Museum auch leicht drei oder mehr Stunden verbringen können.

Spionagemuseum

Naturkundemuseum

Das Museum für Naturkunde ist das größte Naturkundemuseum in Deutschland mit über 30 Millionen Objekten. Als die Humboldt-Universität zu Berlin (damals Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin) ab 1810 eröffnete, wurden erstmals Sammlungen zusammengefasst und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Durch Schenkungen, Ankäufen und Funden wurde die Sammlung so erweitert, dass sie auf das Gelände der ehemaligen Eisengießerei in der Invalidenstraße umziehen musste. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ostflügel des Museums stark beschädigt, aber rund 75 Prozent der Sammlung konnte in Sicherheit gebracht werden. Nach dem Krieg wurde das Museum als erstes Berliner Museum im nun sowjetischen Sektor wiedereröffnet. Besonders faszinierend fand ich natürlich die Dinosaurier.

Naturkundemuseum

Pergamonmuseum

Ein Highlight Berlins ist aus meiner Sicht das Pergamonmuseum, was ich mir natürlich auch anschaute. Das Museum gehört zum Bauensambles der Museumsinsel und wurde ursprünglich Anfang des 20. Jahrhunderts im Stil des Neoklassizismus geplant. Es beheimatet die Antikensammlung, das vorderasiatische Museum und das Museum für islamische Kunst. Highlights sind der Pergamonaltar, das Ischtar-Tor und die Prozessionsstraße von Babylon (genial!), die Mschatta-Fassade und das Markttor von Milet. Ich hätte Stunden dort verbringen können und werde über kurz oder lang noch weitere Museen der Museumsinsel mir anschauen.

Pergamonmuseum

Stasimuseum

Das Stasimuseum befindet sich in Haus 1 des Komplexes des Ministeriums für Staatssicherheit. In den drei Etagen zeigt die Ausstellung, wie die Stasi entstand, wie sie sich entwickelte und ihr Endefand. Ein besonderes Highlight sind die nahezu original erhaltenen Diensträume Erich Mielkes (letzter amtierender Minister für Staatssicherheit). Die Arbeitsweise fand ich verstörend und faszinierend zugleich. Wenn man schon vor Ort ist, kann man auch einen kurzen Blick in das Archiv werfen, wo kleine Ausstellungen zusätzlich informieren.

Stasimuseum

Gedenkstätte Deutscher Widerstand

Im Blenderblock wurden nach dem gescheiterten Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 Claus Schenk Graf von Stauffenberg und drei seiner Mitverschworenen erschossen. Heute erinnert die Gedenkstätte an das Schicksal aller Betroffenen im Widerstand, von Jugendlichen über Kirche bis hin zum Militär.

DDR-Museum

An der Uferpromenade der Spree gegenüber des Berliner Doms befindet sich das DDR-Museum, welches sich dem Leben und der Alltagskultur in der DDR widmet. Zusätzlich gibt es in der Nähe eine Motorrad-Ausstellung mit über 130 Zweirädern im zweiten Museumsteil. Ich fand das Hauptmuseum interessant, aber etwas überlaufen. Die Motorrad-Ausstellung war dahingegen deutlich angenehmer.

DDR-Museum

Bud Spencer Museum

Carlo Pedersoli, besser bekannt als Bud Spencer, spielte in über 50 Spielfilmen meist einen gutherzigen und gemütlichen Charakter, der Böse schlagkräftig über die Leinwand prügelt. Im Bud Spencer Museum sind hunderte Exponate aus dem Privatleben des Schauspielers und Filmrequisiten seines Alter Egos Bud Spencers ausgestellt. Durchaus interessant, auch wenn ich mehr erwartet hatte.

Bud Spencer Museum

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