Im Mai ging es an einem verlängerten Wochenende in Richtung des Kurorts Karlovy Vary (Karlsbad) in Tschechien.
Cheb
Die erste Station bildete jedoch Cheb. Im Mittelalter war Cheb eine eigenständige Reichsstad mit Burganlage (Kaiserpfalz) inklusive eines schwarzen Turms aus Basalt. Wallenstein wurde im Dreißigjährigen Krieg in Cheb ermordet. Der Marktplatz lädt zum Verweilen ein und vom Turm der Basilika St. Nikolaus und Elisabeth hat man einen guten Ausblick.
Loket
Die große Überraschung war jedoch Loket. Wegen des Stadtbildes wird Loket auch als böhmisches Rothenburg bezeichnet; für mich ist es eine Art Krumau ohne Touristen. Die Burg Elbogen ist ein Highlight des Ortes. Eine Besichtigung kann mehrere Stunden dauern und Muskelkater ist nicht ganz ungewöhnlich. Das mittelalterliche Stadtbild war übrigens Kulisse für einen James Bond Film. Leider haben wir die Brauereigaststätte ausgelassen, um doch noch nach Karlsbad zu gelangen.
Karlsbad
Karlsbad zählt seit 2021 mit den Kurorten Baden-Baden, Bad Ems, Bad Kissingen (alle Deutschland), Franzensbad und Marienbad (Tschechien), Baden (Österreich), Spa (Belgien), Vichy (Frankreich), Montecatini Terme (Italien) und Bath (Vereinigtes Königreich) zum UNESCO-Weltkultur. Karlsbad ist zugleich einer der drei Orte im tschechischen Bäderdreieck. Im Gegensatz zu Marienbad und Franzensbad hatte sich Karlsbad insbesondere auf russische Gäste eingestellt. Das Stadtzentrum von Karlsbad liegt im flachen Egertal. Die Kuranlagen befinden sich im schmalen Tal der Teplá. Das gewählte Hotel am Rand der Stadt fügte über Spa-Bereich und ein sehr ausladendes Frühstücksbuffet. Im Hauptkurbereich stehen mehrere historische Kolonnaden, in denen Heilbrunnen (meist 40-65 Grad) untergebracht sind. Um das warme Wasser trinken zu können, kann man sich spezielle Tassen kaufen, deren Trinkgriff das Wasser etwas abkühlt. Am längsten ist die Mühlbrunnkolonnade, am modernsten ist die Sprudelkolonnade. Zusätzlich gibt es mehrere öffentlich zugängliche Spas.
Die Stadt hat neben Kolonnaden, u.a. eine russisch-orthodoxe Kirche, das Hotel Pupp und das Becherovka-Museum zu bieten. Becherovka hat seinen Ursprung in Karlsbad. Wer das Museum besichtigen möchte, sollte jedoch lieber vorab reservieren, wie wir und andere Gäste merkten. Der Weg lohnte sich trotzdem, da wir so der Brauereigaststätte Karel IV am Becherplatz einen Besuch abstatteten. Neben Becherovka stammen die Karlsbader Oblaten auch aus Karlsbad. Diese werden einzeln warm im Straßenverkauf und in größeren Packungen an den zahlreichenden Ständen angeboten.
Die umgebenden Hügel verfügen über zahlreiche Aussichtspunkte. Zum Aussichtsturm Diana gelangt man entweder mit der Zahnradbahn oder zu Fuß – und zugleich hat man mehrere schöne Ausblicke. Von dort ging es weiter Richtung Stadt über den Hirschensprung und weiteren Aussichtspunkten.