Urlaub: Weimar

Weimar

Wie ich erst vor kurzem feststellte, habe ich gar nicht über mein verlängertes Wochenende in Weimar und Erfurt berichtet. Dabei war das erst 2018, also vor zwei Jahren. Ich versuche mich mal an alles zu erinnern. Weimar und Erfurt waren schon häufiger auf meiner Reisewunschliste. Das Mal zuvor wurde ich leider krank und musste die Reise absagen. 2018 fand ich sowohl günstige Unterkunft als auch vernünftige Zugtickets. Kaum später war die Reise gebucht. Mein grober Plan war am ersten Tag nach Weimar zu fahren, einzuchecken und dann die Stadt mir anzuschauen. Zum Glück kenne ich jemand, der in der Nähe wohnt. Der Bekannte verbrachte den ersten Abend mit mir. Neben Pizza und Bier zeigte er mir auch die Stadt aus seiner Sicht. Am zweiten Tag klapperte ich die Sehenswürdigkeiten, wie Schloss und Park Belvedere und das Deutsche Bienenmuseum ab. Für die Gedenkstätte Buchenwald hatte ich zugegeben zu wenig Zeit eingeplant beziehungsweise war nach viel Lauferei zu faul dazu. Am Tag der Rückreise brach ich relativ früh nach Erfurt auf, wo ich den Tag verbrachte, bevor ich abends zurückfuhr.

Weimar

Weimar, Kulturhauptstadt des Jahres 1999, steht natürlich für den Weimarer Klassik, Goethe und Schiller. Die Wirkungsstätten der beiden großen deutschen Dichter sind Teil des Weltkulturerbes. Zugleich hatte das durch Walter Gropius 1919 gegründete Bauhaus hier seinen ersten Sitz. Der erste Sitz sowie die Kunstgewerbeschule Weimar gehören ebenfalls zum Weltkulturerbe der UNESCO. Durch die Gelder von 1999 sind auch viele Bauten herausgeputzt, wie mir der Bekannte erklärte. Das Denkmal zeigt übrigens Shakespeare.

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Unser Abendessen – Pizza – genossen wir im Restaurant Primavera. Zwar waren es keine ausgefallenen Pizzen, aber durchaus leckere und wir hatten Zeit zum ratschen und Leute beobachten. Von dort aus ging es Richtung Museum Neues Weimar und congress centrum weimarhalle. Besonders gut gefielen mir manche Hinterhöfe.

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Das Gebäude rechts, das Gauforum, wurde als einziges von mehreren geplanten Gauforen tatsächlich realisiert und ist im Wesentlichen erhalten geblieben. Die Anlage erstreckt sich auf etwa 40.000 Quadratmetern. Von den geplanten fünf Komplexen wurden bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs drei fertiggestellt. Diese werden zum Großteil von Landesämtern genutzt. Ein viertes Gebäude, was nach dem Krieg beendet wurde, beherbergt das Einkaufszentrum Weimar Atrium, was links zu sehen ist. Im Gauforum waren während der DDR-Zeit verschiedene Bildungseinrichtungen untergebracht. Auch über die Schulzeit in den in der Nähe befindlichen Schulen erzählte mir der Bekannte einiges.

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Nach mehreren Abzweigungen, Erzählungen und Hinweisen zur Alternativkultur landeten wir im Außenbereich der Planbar und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Mir gefiel, dass noch einiges los war, auch wenn nach seiner Aussage eher das Gegenteil der Fall war.

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Am nächsten Morgen ging ich zunächst in die Altstadt und schaute mir dort noch ein paar Gebäude an. Goethes Wohnhaus, Cranach-Haus, Rathaus und weitere Bauten betrachtete ich von außen.

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Das Stadtschloss bildete die nächste Station. Das Stadtschloss war die Residenz der Herzöge von Sachsen-Weimar und Eisenach. Die heutige Gestalt des Weimarer Stadtschlosses entwickelte sich über 500 Jahre Bauzeit, wobei eine mittelalterliche Wasserburg die Basis bildete. Durch Baumaßnahmen waren nur Teile des Schlosses geöffnet.

Bis zum Schloss Belvedere kann man mit dem Bus 1 fahren oder laufen. Zum Glück zieht sich der Park an der Ilm auf dem Weg. Die Sphinxgrotte zog mich als erstes an. Beim weiteren Spaziergang schaute ich mir auch die Parkhöhle von außen an. Das ist ein unterirdisches Stollensystem, welches für eine Brauerei auf Wunsch von Herzog Carl August im späten 18. Jahrhundert angelegt wurde. Auch interessant fand ich das römische Haus und das Tempelherrenhaus.

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Über den Park gelang ich zum sowjetischen Friedhof. Im Juni 1945 wurde der „Ehrenfriedhof der Roten Armee“ eingerichtet. Bis April 1946 wurden 640 sowjetische Militärangehörige beigesetzt, die während des zweiten Weltkrieges getötet wurden oder an dessen Folgen verstarben.

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Die weitere Station – das Ziel des länglichen Spazierganges – war das Schloss Belvedere. Das Lustschlösschen von Herzog Ernst August war das bedeutendste seiner rund 20 Jagd- und Lustschlösschen. Die Nebengebäude brauchten natürlich ihre Zeit. Insbesondere die Orangerie mit Gärtnerhaus hat es mir angetan.

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Auf dem Rückweg machte ich Station im Deutschen Bienenmuseum. Ich war überrascht von den rund 1.500 Exponaten, wie imkerliche Geräte und Informationen zur Imkerei in der Vergangenheit und bei unterschiedlichen Völkern. Natürlich musste ein Glas Honig als Souvenir mit.

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Die Fürstengruft lag nahezu auf dem Weg zurück. Diese ist die Begräbnisstätte des Hauses Sachsen-Weimar und Eisenach. Hier stehen überdies die Sarkophage von Goethe und Schiller. Der Sarkophag von Friedrich Schiller ist übrigens leer, nachdem nachgewiesen werden konnte, dass seine Relikte mehreren Personen zugewiesen werden konnten.

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Bevor ich zurück zur Unterkunft ging, machte ich nochmals Halt in der Altstadt und genoss die Sonne. Ursprünglich hatte ich mir überlegt die Gedenkstätte Buchenwald anschließend anzuschauen, aber meine Lust sank Richtung Keller und so verbrachte ich einen faulen Restnachmittag. Einzig das Schillermuseum besichtigte ich noch. Das Haus der Weimarer Republik war soweit ich mich erinnere geschlossen.

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Der letzte Tag war Erfurt gewidmet. Jedoch wollte ich mir vorher noch etwas bestimmtes anschauen. Das Museum für Ur- und Frühgeschichte Thüringens hat es mir angetan und so schaute ich es mir noch an. Die Exponate gaben mir recht. Auf rund 1.000 Quadratmetern werden mit mehr als 3.000 Exponaten die Anfänge der Menschheit, über die Steinzeit bis hin ins Mittelalter gezeigt. Besonders gut fand ich die Fundstücke des Lagers der Waldnashorn- und Waldelefantenjäger und weitere Überreste. Wer sich für Geschichte interessiert, ist hier richtig.

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Die Wurst musste einfach sein. Genauso wie ein Bier in der Gasthausbrauerei Felsenkeller. Gestärkt ging es weiter nach Erfurt.

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