Von der besuchten Mikrobrauerei in Budweis habe ich euch schon erzählt. Nächsten Freitag folgt ein Bericht über eine Brauerei mit Gaststätte in Hluboka. Aber natürlich ging es bei dem Besuch in České Budějovice und Umgebung nicht nur um Bier. Früher im Jahr bin ich auf dem Weg nach Brno durch Budweis gekommen und wurde neugierig. Das bisschen, was ich sah, gefiel mir. Budweis wurde 1265 vom tschechischen König Premysl Otakar II gegründet. Budweis ist inzwischen das wirtschaftliche Zentrum Südböhmens, hat etwa 96.000 Einwohner und ist gut mit dem Auto erreichbar.
Sehenswürdigkeiten in Budweis
So viele Sehenswürdigkeiten bietet die Stadt nicht. Man kann allerdings alles gut zu Fuß erkunden und die Umgebung bietet auch Sehenswürdigkeiten und Natur für ein paar Tage. Der markanteste Ort von Budweis ist der Hauptplatz, auch Premysl Otakar II Platz genannt. Er misst 133 x 137 Meter und ist damit einer der größten Plätze in Böhmen. Er soll zudem einer der schönsten in Böhmen sein. Natürlich steht am Platz auch ein prunkvolles Rathaus. Die Häuser rundherum haben Bogengänge, wie auch in manchen Gassen, und in der Mitte ziert der Samsonbrunnen den Platz.
Beim Brunnen ist ein Ort mit einem Kreuz markiert. Früher fanden dort die Hinrichtungen statt. Der Legende nach findet derjenige bis zum nächsten Morgen nicht nach Hause, der darüber geht. In der Nähe des Hauptplatzes steht der 72 Meter hohe frei stehende Glockenturm, auch Schwarzer Turm genannt, der Domkirche, den man besteigen kann. Die Holztreppen sind teils recht steil und eng. Die Aussicht belohnt dafür für die Mühen des Aufstiegs.
Um den Hauptplatz rum sind noch viele weitere schöne Gassen mit Türmen und alten Häusern. Wenn man weiter geht, kommt man zur Moldau, an deren Flussrand ein Park mit Liegestühlen usw. angelegt wurde, der zum Verweilen einlädt. Von hier aus sieht man auch die Überbleibsel der Stadtmauern.
Leider reichte die Zeit nicht für das Südböhmische Museum und eine Führung durch die Brauerei Budweis ließen wir auch ausfallen. Dafür ging es am zweiten Tag in die Umgebung von Budweis.
Leider war das Restaurant Masné krámy, in welchem in unbedingt speisen wollte, leider schon für denselben und nächsten Tag ausgebucht. In vielen anderen Lokalen schaute es nicht besser aus. So ging es in ein recht normales Restaurant am Hauptplatz, in ich tschechische Knoblauchsuppe und ein Sandwich nach Art des Hauses probierte. Die Limonade (Himbeer!) war hausgemacht und als Bier gabs Budweiser.
Umgebung von Budweis
Während wir uns am Tag der Ankunft auf Budweis konzentrierten, ging es am folgenden Tag in die Umgebung.
Holašovice
Holašovice ist ein kleines Dorf, welches wegen dem „Selské Baroko“ auf die UNESCO-Welterbeliste gesetzt wurde. Die Häuserfronten aus dem 19. Jahrhundert sind stark dekoriert und bunt. In der Umgebung sowie in ganz Böhmen findet man einige solcher Häuser noch, jedoch besteht in dem Dorf der komplette Ortskern aus diesen Häusern. Der Hintergrund von Selské Baroko, einer Mischung aus Barock und Klassizismus, ist eine Bewegung im 19. Jahrhundert gewesen, tschechische Kultur wieder zu fördern.
Leider regnete es, so dass wir uns die Häuserfronten nicht zu lange anschauten. Am Dorfrand gibt es noch ein „Stonehenge“. Einen Menhir gab es in der Umgebung, der Rest wurde später aufgebaut. Bei gutem Wetter bietet es sicherlich eine gute Aussicht, bei Regen lohnt sich der Eintritt kaum.
Hluboká nad Vltavou
Anschließend ging es nach Hluboká nad Vltavou. Die Kleinstadt ist durch das im Tudorstil gehaltenen Schloss Frauenberg – daher auch der deutsche Namen Frauenberg für den Ort – aus dem 14. Jahrhundert, einer alten Kirche und dem Zoo bekannt. Die Stadt existiert allerdings bereits seit der Bronzezeit. Durch das Schwarzenberg Schloss – eines der schönsten in Tschechien – führen verschiedene Führungen. Wir entschieden uns für die Repräsentationsräume, die mir persönlich deutlich zu wuchtig vorkamen. Nichtsdestotrotz war die Führung sehr informativ und interessant. Zusätzlich kann man sich die privaten Kammern, die Küche (leider zu der Zeit nur Führungen auf tschechisch) sehen und auf den Turm steigen, wenn es nicht regnet. Im Schlossgarten wird Bogenschießen angeboten und im Dorf warten viele Restaurants auf Gäste. Von der Brauerei mit Gaststätte erzähle ich euch am Freitag.
Třeboň
Den Abschluss des Tages bildete Třeboň. Die Kleinstadt ist malerisch, mit Schloss, der Regent-Brauerei, Seen und einem hübschen Stadtplatz. Insbesondere der große Stausee mit den angrenzenden Fischfarmen hat mir sehr gut gefallen. Für die Brauerei – eine der ältesten weltweit – war ich leider schon zu satt und für eine Schlossführung – wieder ein Schwarzenberg Schloss – waren wir zu spät.
Krumau
Zurück ging es über Krumau, was deutlich stärker von Touristen überrannt wird. Hier probierten wir nun auch die Baumstritzel gefüllt mit Eis. Zu zweit kann man die Portion wenigstens schaffen.