Nachdem ich in meinem ersten Semester einige Finnen kennen und einen lieben gelernt hatte, verbrachte ich die meiste Zeit mit den verrückten Nordlichtern. Zwar zogen manche nach dem halben Jahr wieder nach Hause, aber der Kontakt blieb bestehen. So kam es, dass ich im übernächsten Sommer sie oben besuchte. Ich wollte sowieso ein Auslandssemester machen und hatte somit die Gelegenheit mir vor Ort ein Bild zu machen, bevor ich mich um das Auslandssemester bemühte. Die Finnen stellten einen genialen Urlaubsplan zusammen. Bei einer der Tanten in Helsinki übernachtete ich, um mir die Stadt anschauen zu können. Praktischerweise war sie u.a. Finnischlehrerin und erklärte sehr viel zur Sprache, zu Finnen und zur früheren Lebensweise. Valkeakoski war anschließend die Basis, von der wir uns die Gegend anschauten und auch ins Sommerhaus nördlich von Tampere fuhren. Zum Schluss war ich in Hämeenlinna untergebracht, wo ich wieder volles Programm hatte.
An einem der Tage in Valkeakoski fuhren wir uns Tampere, die drittgrößte Stadt, an. Die Stadt mag ich immer noch gerne: viele Museen, Weggehmöglichkeiten, halt eine typische Studentenstadt. Nach einigen Stunde spürten wir Hunger. Praktischerweise waren wir gerade in einem Shoppingcenter mit dem angrenzenden Manhattan Steak House. Als Studentin wollte ich nicht so viel Geld ausgeben und entschied mich für das damalige Angebot an Hähnchensteak mit Chili und Blauschimmelkäse Aurajuusto. Die Steaks werden immer mit Salat und eine Beilage serviert. Die Karte war damals noch auf Finnisch, mittlerweile findet man auch eine englische Version. Ein paar Wörter kannte ich natürlich schon und Valkosipuli stach mir ins Auge. Ich liebe Knoblauch und Knoblauchkartoffeln, Valkosipuliperunat oder Valkosipulikermaperunat (mit Sahne) genannt, klang einfach zu gut. Die Knoblauchkartoffeln sind schön cremig und schmeckten lecker nach Knoblauch. Von den Kartoffeln wie auch vom Steak bekam ich nicht genug. Einmal gab es sie noch in Finnland und natürlich mehrmals zu Hause.
Die letzten Knoblauchkartoffeln sind viel zu lange her. Am späten Vormittag habe ich sie für das Sonntagsessen vorbereitet, nachdem zu den üblichen Essenszeiten gerne einmal ein Alarm ist. Lieber habe ich nach einem Alarm schneller mein Essen. Diesmal ging der Piepser etwas früher als gedacht – bevor ich dazu kam meine Finger nach dem Knoblauchhacken zu waschen. Meine Kameraden im Fahrzeug hats gefreut.
Knoblauchkartoffeln
Zutaten
- 1 kg Kartoffeln mehlig, in 1/2-1 cm dicke Scheiben geschnitten
- 500 ml Sahne
- 5-6 Zehen Knoblauch gehackt
- 3 Prisen Muskatnuss
- 3 Prisen Salz
- 3 Prisen Pfeffer
Anleitungen
In eine gebutterte Auflaufform eine Schicht Kartoffelscheiben legen und mit 1/3 der Sahne begießen. 1/3 der Knoblauchzehen auf die Kartoffeln streuen, mit etwas Muskatnuss, Salz und Pfeffer würzen. Bei mindestens zwei weiteren Schichten so verfahren. Es sollten mindestens 3 cm bis zum oberen Rand der Auflaufform frei bleiben, da die Sahne im Ofen hochköchelt.
Das Gericht bei 220°C (200°C Umluft) ca. 50 min lang backen. Wenn die oberste Schicht braun wird, kann man die Kartoffelscheiben umrühren (muss man aber nicht). Nach ca. 40 min sollte man mit einer Gabel probieren, ob die Kartoffeln bereits weich sind. Die Sahnesauce sollte dann cremig sein.
Rezept-Anmerkungen
Wer will, kann gegen Ende der Backzeit Käse auf die Kartoffeln streuen.
Ich hoffe, Giftigeblonde & The Apricot Lady freuen sich ebenso, denn das ist mein Beitrag zu deren Blogevent Erdäpfel-Liebe. Die Knoblauchkartoffeln passen sehr gut zu Steak und Salat. Der Backfisch schmeckte ebenfalls gut dazu.
5 Kommentare
kööstlich! Mit viel Knoblauch, das mag ich! Ich rieche ihn bis hierher!
lg
Eine meiner Freundinnen kommt aus Finnland und ich bin immer wieder begeistert wenn sie finnisch kocht.
Deine Knoblauchkartoffeln sehen super aus!
Vielen Dank, dass du bei Blogevent mitgemacht hast.
lG
Christina
Liebe Christina,
ich schiebe dir einen Teller voller Knoblauchkartoffeln rüber 😀
Danke auch für das Ausrichten des Blogevents!
LG
Dani
So gut hört sich das an! Danke für dieses wunderbare Rezept.
Grüße- Margot
Gern geschehen und viel Spaß beim Nachkochen!
LG, Dani