Auf mehrere Beiträge verteilt nehme ich euch mit auf der Kreuzfahrt von Montréal nach New York.
Das Thema war Indian Summer und die mitgemachte Kreuzfahrt sollte die letzte davon sein. Indian Summer bezeichnet man den bunten Herbst nördlich von Neuengland. Andere Bezeichnungen in anderen Gegenden sind Altweibersommer, Ruska-Aika in Lappland und Momijigari in Japan. Die Blätter sind bunt, also gelb, orange, rot bis violett, nur das Chlorophyll sorgt für die grüne Farbe im Sommer. Wenn nicht mehr genug Licht durchkommt, bleibt der Saft eher in den Wurzeln, die Blätter bekommen keinen Saft mehr und fallen irgendwann ab. Zudem wird Chlorophyll nicht mehr benötigt, wodurch die bunten Farben sichtbar werden. Die Farben sind abhängig vom Baum und vom Boden. Die Kombi sorgt dafür, dass in USA und Kanada mehr rötliche Farben sichtbar sind. Der Zuckerahorn leuchtet in rot. Normalerweise findet der Indian Summer früher statt. Dieses Jahr ist aber der Sommer länger geblieben, wodurch sich der Zeitpunkt der Blattfärbung nach hinten verschoben hatte. Quebec ist normalerweise bis Mitte Oktober die schönste Zeit. Als ich da war, war der Indian Summer noch im vollen Gang.
Die Stationen der Kreuzfahrt waren:
- Montréal
- Québec
- Halifax
- Bar Harbor
- Boston
- New York
Dazwischen gab es natürlich Seetage.
Kreuzfahrt
Die Kreuzfahrt ist deppensicher: es wird an alles gedacht, man bekommt alle Informationen doppelt und dreifach. Man kann Ausflüge buchen, muss aber nicht. Im Endeffekt entschieden wir uns für eine Mischung. Ich persönlich hätte noch mehr Ausflüge und die Anreise selbst organisiert. Das Publikum war allgemein ziemlich bunt gemischt, von jung bis alt, von sich was gönnen bis Vielfahrer war alles dabei.
Auf drei Decks gab es Restaurants, so dass man fast rund um die Uhr essen konnte. Interessant fand ich die Themenabende, die je nachdem besser oder schlechter umgesetzt wurden. Insbesondere die Umsetzung der Themen Französisch und Farewall gefiel mir: Raclette-Käse zum Runterschaben, Schnecken, Quiche, und vieles mehr. Beim Farewell gab es im gewählten Buffet-Restaurant zudem Hummersuppe, Hummer, Steaks, Gemüse und massig Süßes. Essen schmeckte, nur leider war es manchmal schwierig einen Sitzplatz zu bekommen. Mir gefiel der Snack an den Seetagen: knapp vor Mittag gab es ein Motto, zu dem es mehrere Speisen und Getränke üblicherweise auf dem Pooldeck gab. Abwechslungsreich, mit guter Musik und bis auf einmal in der Sonne. Zusätzlich hätte man für ein A la Carte Restaurant Essen zahlen können.
An den Bars bekam man eine gute Auswahl an Getränken. Wir entschieden uns für ein Light-Getränkepaket, in dem alkoholfreie Getränke enthalten waren. Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob es sich gelohnt hat oder nicht.
Die Shows und Aktionen waren dafür weniger nach meinem Geschmack. Ansonsten gab es einige Läden, Sauna, Schwimmbecken, Fitnessstudio, Minicasino und vieles mehr. Zu so ziemlich jeder Hafenstation gab es einen kleinen geschichtlichen Aufriss durch einen Lektor. Mir gefiel es sehr gut auf einem Schiff sich aufzuhalten. Man bekommt einen guten ersten Eindruck von den Städten (und der Umgebung). Mehr ist es aber auch nicht. Wer mehr von Land und Leute kennenlernen will, ist hier falsch.
Montréal
Nach der Ankunft am Flughafen wurden wir mit dem Shuttle zum Schiff gefahren. Jeder bekam eine Bordkarte, mit der man auch bezahlen konnte. Da die Ankunft spät war, gab es noch Pizza, bevor es ins Bett ging.
Montréal ist das Hauptzentrum der Provinz Québec: politisch als auch kulturell ist die Stadt das Tor zur Provinz. Sie ist nach Paris die zweitgrößte französischsprachige Stadt. Benannt ist die Stadt nach dem Hügel Mont Royal, von dem man einen tollen Ausblick auf die Stadt hat. Genau das machten wir. Vom Hafen ging es über die Basilika Notre Dame, Altstadt (Vieux-Montréal), Downtown und die schöne Uni zum Hügel. Leider war ein Weg gesperrt, aber so kamen wir zu einer Anhöhe, von der man ebenfalls einen schönen Blick hatte.
Zurück ging es über die Einkaufsstraße, einem riesigen unterirdischen Shoppingkomplex Underground City zur Brauereischänke Brutopia. Probiert wurden sowohl das Pumpkin Ale als auch das Mango Session IPA. Beide rochen intensiver als sie schmeckten, wobei beide Biere trotzdem süffig und lecker waren.
Nach einer Pause mit leckerem Essen und Getränken führte der Weg weiter zum alten Hafen und anderen Teilen der Altstadt sowie dem Studentenviertel Quartier Latin. Von dort aus ging es zurück zum Schiff.
Leider nicht geschafft: Olympiazentrum (Olympische Sommerspiele 1976), botanischer Garten, Marché Jean-Talon (Markt)
Küche: Neben Poutine ist Montréal bekannt für die Steamé (Hotdogs), Bagels (kleiner, dünner als die von NY) und Smoked Meat Sandwiches (am besten angeblich bei Schwartz’s). Leider reichte es nur für Poutine. In Montréal gibt es viele Mikrobrauereien, häufig mit Schänken.
Montréal liegt am Sankt-Lorenz-Strom, den wir stromabwärts fuhren. Nächster Halt: Québec.
2 Kommentare
Hallo Daniela
Ich habe gerade diesen blog gefunden und mit Freude den Beitrag über die KF Montreal nach New York gelesen.
Mit Freude deshalb, weil mein Mann und ich die KF in umgekehrter Reihenfolge letztes Jahr Mitte Oktober gemacht haben.
Da wir Montreal als letzte Station hatten, waren uns dort 2 Tage vergönnt.
Montreal ist eine wirklich tolle Stadt!
Sehr beeindruckend für uns war die Hilfsbereitschaft der Einwohner.
Wenn man mit einem Stadtplan an einer Kreuzung erwischt wurde, war sofort jemand zur Stelle und war behilflich.
Ich freu mich schon über deinen nächsten Beitrag um weiter in schönen Erinnerungen zu schwelgen.
Glg aus Österreich
Ingrid
Hallo Ingrid,
freut mich zu hören, dass ich mit meinem Beitrag deine Urlaubserinnerungen auffrischen kann! Am Donnerstag erscheint der Bericht über Québec.
Viele Grüße nach Österreich,
Daniela