Weihnachten steht vor der Tür. Vielleicht hat der ein oder andere schon frei. Daher starte ich mit meiner Christkindlmarkttour. Heute führe ich euch nach Leipzig. Vor kurzem hatte ich 2 Tage frei (Überstunden abbauen) und zufällig gabs bei der Bahn schöne Sparpreise. Für knapp 30 Euro hin und zurück kann man nicht meckern, dazu ne günstige Unterkunft. Passt. Dass die Preise in Leipzig verglichen mit München günstiger sind, fand ich auch praktisch.
Leipzig ist die größte Stadt Sachsens und hat eine gut erhaltene Innenstadt, die mir zumindest mit den alten Bauten gut gefiel. Geht man vom Hauptbahnhof in die Altstadt, kommt man zwangsläufig zum Weihnachtsmarkt, der verglichen mit dem Süden von Deutschland ein paar Besonderheiten hat: Waffeln mit Vanillesauce, Handbrote und Quarkkeulchen. Besonders gut gefiel mir der mittelalterliche Teil bei der alten Börse, was normalerweise der Naschmarkt ist. Die ganzen mittelalterlich-aussehenden Hütten haben gut das Goethe-Denkmal verdeckt, aber man es trotzdem noch sehen.
Bei mir gabs Wildbratwurstsemmel und Glühmost.
Die Wurst war geschmacklich gut, genauso das Getränk, wobei mir hier vor allem der Tonkrug gefiel. Noch eine Eigenheit: lange Würste werden geteilt.
Beim alten Rathaus auf dem Marktplatz gibts noch mehr Hütten, wobei hier wieder der normale Weihnachtsmarkt ist.
Mein Spaziergang durch die Altstadt führte mich natürlich auch zu Auerbachs Keller und der Mädlerpassage. Früher laß ich lieber Schiller als Goethe, auch wenn Goethes Faust so manchen guten Spruch für die Gegenwart bietet.
Also das war des Pudels Kern!
Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!
Und mein Favorit:
Mein schönes Fräulein, darf ich wagen meinen Arm und Geleit ihr anzutragen? – <
Bin weder Fräulein, weder schön, kann ungeleitet nach Hause gehn.
Der Auerbachs Keller ist mir daher auch noch in Erinnerung. Goethe schuf mit Faust fast schon ein Denkmal auf seine Studentenkneipe und die Stadt: Mein Leipzig lob ich mir! Es ist ein klein Paris und bildet seine Leute. Gut gefielen mir die Figuren aus dem Faust, die am Eingang stehen. Genauer gesagt am Ansatz zur Treppe runter zu den beiden Lokalen, wobei die Weinstuben die alten Räume bilden.
Aber auch die Passage an sich machte einen schönen Eindruck.
Zurück auf dem Weihnachtsmarkt musste ich unbedingt Waffeln mit Vanillesauce ausprobieren. Nicht schlecht! Und die Leute standen dafür Schlange. Glaub die wirds bei mir auch einmal daheim geben.
Ebenso für gut befunden wurden die Handbrötchen, hier gefüllt mit Käse und Speck.
Zu den Tassen brauch ich nix sagen, oder? Gefüllt übrigens mit leckerem Kinderpunsch.
Von der restlichen Innenstadt habe ich kaum Bilder gemacht, daher kann ich nur den Tipp geben einfach durchzuschlendern.
Am nächsten Morgen gings erst einmal zum Völkerschlachtsdenkmal. Wenn man nicht mit Auto in Leipzig ist, lohnt sich die Straßenbahn-Fahrt (Linie 15), zumal deren Haltestelle direkt beim Eingang liegt. Das Denkmal ist mit 91 Metern das höchste Denkmal Europas. Der Grundstein zum Denkmal wurde 1863, zum 50. Jahrestag der Schlacht, gelegt. Wirklich in Schwung kam es aber erst in den 1890er Jahren. Am 18. Oktober 1913, dem 100. Jahrestag der Schlacht, wurde es schlussendlich eingeweiht.
Die Völkerschlacht von Leipzig im Oktober 1813 war die Entscheidungsschlacht der Befreiungskriege. Russland, Preußen, Österreich und Schweden kämpfte gegen Frankreich von Napoleon. Zur damaligen Zeit war es die größte Schlacht der Weltgeschichte. Im Museum zum Denkmal sind ein paar der Ausrüstungsgegenstände dargestellt.
Innen sieht man viel Granit, Hohlräume, müde Statuen und ein wenig buntes Glas. Von Oben hat man einen tollen Ausblick. Mein Mittagessen am zweiten Tag holte ich mir im finnischen Dorf, welches am östlichen Ende der Altstadt liegt. Natürlich musste es Flammlachs im Roggenbrötchen werden, dazu ein Kinderpunsch (durfte zu dem Zeitpunkt leider keinen Alkohol trinken, ansonsten wärs wohl Glögi mit Schuss geworden…).
Endlich wieder Flammlachs! In einer der Hütten gabs eingefrorene karelische Piroggen, die mitkamen und die Zugfahrt nach München gut überstanden. Die werden wohl an Weihnachten verzehrt.
Zu guter Letzt, bevor mein Zug fuhr, waren noch Museen dran. Genauer gesagt schaute ich in das Runde Eck, wo in der Ausstellung „Stasi – Macht und Banalität“ Riechproben etc. erklärt werden. Die Ausstellung ist aus den frühen 90er Jahren, was man an der Art der Darstellung merkt. Nichtdestotrotz ein sehr interessanter Ort.
Im Schulmuseum gabs im Obergeschoss zudem eine Ausstellung über die Wendejahre, die wirklich interessant war, wodurch ich auch noch durch die Schulräume ging.
Insgesamt ein interessanter Ausflug mit vielen Leckereien!
2 Kommentare
danke fürs Mitnehmen!
lg
Gern geschehen 🙂