Urlaub: Tallinn und Finnland

Tallinn

Kaum bin ich aus meinem Urlaub aus Tallinn und Finnland zurück, schon kommt mir es mir hier so heiß und grün vor. Was nebenbei auch damit zusammen hängt, dass mein Hausmeister die Hecke vielleicht einmal hätte schneiden sollen…

Den Großteil des Urlaubs verbrachte ich in Finnland, wo ich eine alte Freundin und ihren Mann besuchte. Ein Besuch in Tallinn hatte ich mir bereits im Auslandssemester (natürlich in Finnland) vorgenommen gehabt, aber aus unterschiedlichen Gründen nie realisiert. Langsam wurde es Zeit der Stadt einen Besuch abzustatten. Also ging es, nach dem Flug nach Helsinki, mit der Fähre nach Tallinn.

Tallinn

Dort begrüßte mich am selben Abend und am nächsten Tag schönes… hust… Regenwetter. Plus die Erkenntnis, dass Frau etwas besser auf den Weg achten sollte – habe es geschafft umzuknicken. Dies hatte auch noch Auswirkungen auf den Urlaub, aber später mehr dazu.
Taube im Wasser
Tallinn hat einige mittelalterlichen Bauten und Gassen zu bieten.
Blick auf Tallinn
Ein Spaziergang ist selbst bei Regenwetter empfehlenswert.
alte Gassen in Tallinn
Beim Bummeln finden sich einige interessante Zitate an den Wänden, wie den hier:
Streetart in Tallinn
Ach ja, wer keine Höhenangst hat, kann die vielen mittelalterlichen Stadtmauern und Türme besteigen. Die Türme enthalten meist kleine Museen und sind durchaus sehenswert.
Blick von der Stadtmauer auf Tallinns Gassen
Den russischen Einfluss sieht man an einigen Beispielen in der Stadt, genauso wie die Ähnlichkeit zur finnischen Sprache und die Nähe zu Deutschland. Deutschland? Ja, Tallinn war früher eine Hansestadt!
Blick auf orthodoxe Kirche in Tallinn
Zu den kleinen Museen der Stadt zählt Luscher & Matiesen, eine alten Weinhandlung, die ursprünglich aus Moskow stammt und ab 1944 als Saftfabrik in Schweden weitergeführt wurde.
Alte Flasche Matiesen Cangoc
Neben dieser alten Flasche fand ich das Schicksal der Inhaber und den 800 Jahre alten Weinkeller beeindruckend.
alter Weinkeller bei Luscher und Matiesen
Das Essen darf natürlich im Urlaub nicht zu kurz kommen. Lokal meiner Wahl mittags war jeweils Kolmas Draakon. Am zweiten Tag humpelte ich eher her als das ich ging, aber die Elchsuppe konnte ich mir einfach nicht entgehen lassen.
Eingang zu Kolmas Draakon in Tallinn
 
Das Lokal befindet sich direkt im Rathaus in kleinen Räumen und ist insgesamt sehr mittelalterlich. Bekleidung der Bedienungen, Inneneinrichtung, Essen und fehlendes Besteck – allesamt mittelalterlich passend.
Innenansicht von Kolmas Draakon
Wie so ziemlich jeder Besucher – Urlauber wie auch Einheimischer – entschied ich mich für eine Elchsuppe, die man schlürfen darf. Dazu gab es eine kleine Elchpastete sowie ein Pint selbstgebrautes dunkles Bier. Schmackhaftes Essen und süffiges Bier für insgesamt 8 Euro. Die Suppe war etwas wässrig, mit wenig Elchfleisch, aber trotzdem sehr würzig und lecker.
Elchsuppe, Elchpastete und Bier bei Kolmas Draakon
Das kann man sich nicht entgehen lassen, oder? Dachte ich mir auch. So gab es am zweiten Tag Elchsuppe und getrocknetes Elchfleisch. Und die 3 Euro schonten die Urlaubskasse ungemein, wobei ich für das Essen auch mehr Geld ausgegeben hätte.
Elchsuppe und getrocknetes Elchfleisch bei Kolmas Draakon
Leider habe ich es nicht mehr geschafft, in dieses Bierlokal mit Brauerei zu gehen, aber es sah von außen sehr viel versprechend aus. Aber da wollte ich dann nicht noch hin humpeln.
Brauerei in Tallinn
Dafür entschied ich mich am zweiten Abend für das direkt gegenüber vom Hotel liegende Restaurant Bosphorus. Im Restaurant war fast nichts los, was jedoch auch an der eher frühen Zeit liegen kann. Vorspeise: geröstete Brotstreifen mit Knobidipp. Einfach, lecker, werde ich sicherlich noch nachkochen.
Geröstete Brotstreifen mit Knobidipp bei Bosphorus in Tallinn
Hauptspeise: Hackfleisch-Kebap mit Salat und Bratkartoffeln. Passte ebenso.
Hackfleisch-Kebap mit Salat und Bratkartoffeln bei Bosphorus
Die freundliche, aber scheue Bedienung empfahl mir leicht verschmitzt das Printsess Budur, eine Art Cheesecake mit weißer Schokolade. Süß, sehr mächtig, aber auch einfach nur genial.
Printsess Budur im Restaurant Bosphorus
Wer vom Hotel Park Inn oder den Nachbarhotels nicht weit gehen mag, macht mit Bosphorus nicht viel falsch. Klar, es gibt noch schickere Restaurants in der Innenstadt – und viele Cafes mit einer tollen Kuchenauswahl.

Diese Auswahl gibt es ebenfalls im Cafe Kalev, welches ich in einem gesonderten Beitrag noch genauer beschreiben werde. Kalev ist für zwei Dinge bekannt: Marzipan und Schokolade. Wie gesagt, Tallinn war eine Hansestadt, wie Lübeck und dessen Marzipan ist hierzulande berühmt. Was liegt also näher als Marzipanpralinen zu kaufen? Eigentlich war die Tüte als kulinarisches Souvenir gedacht, jedoch war sie viel zu schnell leer…
Pralinen von Kalev
Zum Glück gibt es das, von Touristen noch nicht häufig besuchte, Schokoladengeschäft von Kalev im Rotermanni-Viertel. Von außen eher unscheinbar…
Schokoladenladen Kalev von außen
… und von innen ein Schokiparadis. Wer Glück hat oder vorher reserviert, kann auch unterschiedliche Seminare ein Stockwerk höher besuchen.
Schokoladenladen Kalev von innen
Ich entschied mich für Pralinen sowie Schoki. Die Auswahl sowie die Preise in dem Laden sind einfach faszinierend. Die Süßigkeiten sind nicht übermäßig teuer, trotzdem gab es auf einzelne Pralinenschachteln, Tafeln Schokolade und andere Dinge fast 50% Rabatt. Für die Tafeln Schokolade habe ich 0,50 bzw. 0,70 Euro gezahlt! Pralinenschachteln gab es ab etwa 2 Euro, wobei das keine kleinen waren.
Einkauf bei Kalev
Ach ja, den zweiten Tag verbrachte ich, außer Mittagessen und Schokolade kaufen, eigentlich im Hotelzimmer. Ursprünglich habe ich mir einen Tagesausflug in den Nahe gelegenen Nationalpark überlegt, aber dann zum Glück gestrichen. Zumindest hat das einheimische Bier Saaremaa Tume vernünftig geschmeckt.
Saaremaa Tume
Was nehme ich aus Tallinn mit?

  • wunderschöne Mittelalterstadt
  • viele Cafes und gute Süßigkeiten; unbedingt Süßes von Kalev probieren!
  • günstige Gerichte mit Elchfleisch (III Dragon für alle Mittelalterliebhaber zu empfehlen)

Kulinarisch also keine schlechte Erfahrung! (Außerdem ist es amüsant Finnen beim Alkoholeinkauf zuzuschauen)

Finnland

Wer von Helsinki aus mit dem Bus fahren will, kommt meist an Kamppi, dem Busbahnhof mit Shopping Center, nicht vorbei. Ich nutzte auf dem Weg zu meinem Ziel die Wartezeit, um bei Hesburger zu essen. Wie, ihr kennt Hesburger nicht? In Finnland gibt es neben McDonalds nur diese finnische Burgerkette, die für ihre Mayosaucen bekannt ist. Manche Finnen exportieren angeblich sogar die Saucen! Klingt fettig, ist es auch, aber schmeckt mir trotzdem und so ist Hesburger für mich ein Muss bei jeder Finnlandreise.
Menü bei Hesburger
Auch wenn Finnland sehr gute Milchprodukte hat und ich fast täglich finnischen Joghurt (und teils auch Eis) aß, musste dieser Becher mit. Ich dachte ich traue meinen Augen nicht, als ich isländischen Skyr (eine Art dickflüssiger Joghurt, ähnlich wie Quark) im finnischen Supermarkt entdeckte!
Becher Skyr, isländischer Joghurt-Quark, gekauft im finnischen Supermarkt
Gegrillt wurde trotz des eher frischen und regnerischen Wetters (mancherorts schneite es sogar ganz ordentlich!), denn schließlich war Vappu. In Finnland wird der 1. Mai meist groß gefeiert (einer der Gründe für den Zeitpunkt der Reise) – mit Würsteln (normale, Chiliwürste, Chili-Käse, verschiedene Käsesorten usw.), vielen Knabbereien und Alkohol. Mit dabei war ein leckerer Wurstsalat mit Aura-Käse, den ich unbedingt einmal nachmachen möchte.

Die restliche Zeit war eher ruhig. Eishockey schauen, am Sommerhaus etwas helfen (das Foto zeigt den Blick vom Steg), Kino usw.
Blick auf See vom Steg in Finnland
Kulinarisch interessant war noch der Restaurantbesuch am letzten Abend. Da ging es in das nepalesische Restaurant Kathmandu in Tampere. Die Speisen (bei mir Lamm mit Cashew und Käse) waren allesamt lecker, die Bedienung war zuvorkommend, jedoch erinnerte mich die Karte eher an ein indisches Restaurant. Nichtsdestotrotz würde ich wieder hingehen.
Teller Lammfleisch mit Cashew und Käse, Joghurtsauce, Salat, Reis und Linsen
Was ich aus Finnland mitnehme?

  • nicht viel neues, ich liebe den dortigen Porridge, die Roggenbrote und den Joghurt (sowie zig andere Dinge)
  • zum ersten Mal probiert: Sima, ein leicht alkoholisches Getränk zu Vappu
  • Pulla und anderes Gebäck kann man immer essen
  • wer Lakritz mag, sollte Salmiak probieren. Den gibts als Bonbons, Eis (auch wieder probiert), Likör und vielem mehr
  • diesmal nicht gegessen, jedoch empfehlenswert: Viili, karelische Piroggen und Blutwurst
  • die überraschte Feststellung, dass sehr viel in so einen Handgepäckskoffer rein passen kann

Kulinarischen Mitbringsel
Kulinarischen Mitbringsel der Leberkassemmel aus Tallinn und Finnland
Den neben meinem normalen Gepäck kamen noch einige kulinarischen Mitbringsel mit nach München:

  • 2 Mumin-Tassen. Kennt ihr noch diese lustigen weißen Gestalten?
  • Domino Minttu: Kekse, ähnlich wie Oreo. Am liebsten mag ich die mit Minzfüllung (Minttu)
  • Vana Tallinn: Likör aus Tallinn
  • 2 Tafeln Fazer-Schokolade, einmal mit Marianne-Bonbons (Schoko-Minz-Bonbons), das andere Mal mit Beeren
  • unterschiedliche Packungen mit Salmiak-Bonbons
  • Kismet: Waffeln, diesmal mit Marianne-Füllung
  • 3 Tafeln Kalev-Schokolade aus Tallinn
  • Pralinen von Kalev aus Tallinn
  • Amerikan Pastilleja: ähnlich wie Smarties
  • Tyrkisk Peber
  • kleines Marimekko Tablett mit Muster Mini Unikko

Schade, dass ich an Porridge, finnisches Roggenbrot, karelische Piroggen und den leckeren Aura-Käse viel zu spät dachte. Beim nächsten Mal…

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4 Kommentare

  1. Hallo Becky,
    freut mich, dass es dir gefällt 🙂 Nach Tallinn reise ich garantiert noch einmal. Schade nur, dass ich keinen Tagesausflug machen konnte.
    Morgen wird hoffentlich der Beitrag zum Café fertig.
    Viele Grüße, Daniela

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