Auch wenn ich als Kind teils wählerisch war was Lebensmittel, insbesondere Gemüse, anbelangt, probierte ich gerne exotisches. So kam es, dass ich bei Tante und Onkel asiatische Kost inklusive mit Stäbchen essen kennen lernte. Ab da ging ich gerne in chinesische Restaurants und probierte die üblichen Speisen. Das änderte sich, als ich im Schüleraustausch nach China kam. Das Essen, was ich dort aß, erinnerte mich in keinster Weise an das Essen, was man in den meisten Chinarestaurants erhält. Natürlich ist ein solch großes Land vielfältig was die Gerichte und Zubereitungsarten anbelangt. Aber ein wenig ähnlich könnte es ja doch ausfallen. Daher war ich äußerst begeistert, als ich Jiaozi und andere Gerichte im Restaurant Meishi (u.a. hier ein Bericht) probierte.
Teilnehmer der üblichen Weggehrunde sind nun auf Li Liu Sichuan Küche im Münchner Westend gestoßen, was in einer Weggehrunde endete. Der Imbiss ist von außen eher unscheinbar und innen dominiert eher einfaches Mobiliar. Die Bedienungen waren freundlich und zuvorkommend. Trotz den Erfahrungen aus Meishi brauchten wir etwas länger, bis wir alle Gerichte für die Bestellung zusammen hatten. So schaut übrigens die Karte aus, wenn man sie aufschlägt:
Nach einigen Diskussionen entschieden wir uns für 5 Gerichte (gekochte Teigtaschen mit Schweinefleischfüllung, feurig scharfes Rindfleisch, China-Topf mit Meeresfrühcten, doppelt gebratener Schweinebauch und gebratene Auberginen), wobei das feurig scharfe Rindfleisch eine Vorspeise darstellt. Nach einer Weile kamen unsere Speisen an den Tisch, allen voran der China-Topf mit Meeresfrüchten. Neben der vielen Brühe befanden sich neben Gemüse Muscheln, kleine Tintenfische und Garnelen im Topf. Geschmack: leicht, nicht zu würzig, gut.
Die gedämpften Teigtaschen waren ein Muss und dementsprechend schnell verspeist. Mehr muss ich wohl nicht über den Geschmack schreiben, oder? 😉
Besonders gespannt waren ein Kollege und ich auf das feurig scharfe Rindfleisch. Das Fleisch war mit vielen Sichuan Pfefferkörnern gewürzt und auch ein wenig Chili. Trotz der Menge an Gewürzen empfand ich es nicht als feurig scharf, sondern eher als angenehm würzig. Selbst ein Kollege, der nichts zu scharfes verträgt, konnte sich mit dem Gericht anfreunden. Die Portion entspricht tatsächlich einer Vorspeise und passte gut zu den weiteren Gerichten.
Allem voran dem doppelt gebratenen Schweinebauch, der weniger fettig als beim Meishi rüber kommt. Mit dem Gemüse und der würzigen Sauce kam das Gericht sehr gut an. Ich hätte mich rein legen können 😀 Geschmacklich erinnerte mich der Schweinebauch an gerösteten Speck.
Von den gebratenen Auberginen habe ich leider kein Bild gemacht. Als ich daran dachte, waren die Auberginen bereits weg. Den Kollegen schmeckten die Auberginen, während ich mich vor allem an die köstliche Sauce hielt.
Insgesamt kam die Li Liu Sichuan Küche sehr gut bei uns an. Das Essen war köstlich, würzig und die Portionen waren angenehm. Die Gerichte sind, im Vergleich zu Meishi, weniger scharf; ich kann aber nicht sagen, welcher der beiden Lokale besser ist. Im Schnitt zahlten wir (5 Personen) für die 5 Gerichte plus Getränke 15 Euro. Da kann man nicht meckern!
Li Liu Sichuan-Küche
Trappentreustraße 10
80339 München