Rezension: Love, Grill & Chill von Frank Heppner

Kochbuch

Seit neuestem bin ich bei Blogg dein Buch angemeldet und schon habe ich mich erfolgreich für ein Buch beworben. Vielen Dank hierfür! Das Buch ist natürlich, passend zum Blog, ein Kochbuch, genauer gesagt:
Kochbuch

Steckbrief

Titel: Love, Grill & Chill
Autor: Frank Heppner
Verlag: Rösle GmbH & Co KG
Seiten: 192
Preis: 29,95 €

Inhalt

Bereits das Cover mit zwei Hummer bereitet den Leser auf die eher exklusiven Rezepte im Grillbuch vor. Frank Heppner ist für seine asiatisch angehauchte Küche bekannt, daher verwundert es nicht, dass sich dieser Einfluss auch in den vorgestellten Gerichten wiederfindet.
Rösle selbst beschreibt das Werk wie folgt:
„Die Verbindung von natürlichen und gesunden Produkten sowie die Exotik Asiens sind der Grundstein seiner Bücher. In Zusammenarbeit mit der Firma RÖSLE entstanden die Rezepte und Ideen für dieses neue Buch. Frank Heppner präsentiert eine moderne Interpretation der asiatischen Küchenphilosophie in Verbindung mit ausgesuchten regionalen Produkten und transportiert Genusswelten aus der gehobenen Gastronomie auf den Grill. Sein sinnlich-leichter Grillstil ist darauf ausgerichtet, Körper und Geist Kraft und Energie zu verleihen.“

Eindruck

Der erste Eindruck – exklusiv und hochwertig – bestätigt sich beim weiteren Blättern und Durchlesen. Das Buch besticht durch seine gute Aufmachung. Das hochwertige, stimmige Design zieht sich gekonnt durch das Kochbuch und hebt die einzelnen Gerichte gut hervor. Die Eigenwerbung für Rösle hält sich überraschend in Grenzen.
Kochbuch
Vor den Rezepten gibt es eine Rubrik Topten x 10, wo jeweils zehn wichtige Grundregeln vorgestellt werden. Die Listen reichen von Grillregeln, über Biertipps bis hin zu Vorurteilen. An sich gefällt mir diese Idee, jedoch sind keine wirklichen Neuheiten für versierte Griller dabei, die Regeln sind, im Gegensatz zu den Rezepten, in einer deutlich größeren Schriftgröße verfasst, und inhaltlich nicht sehr aussagekräftig. Es werden beispielsweise mögliche Beilagen, wie Salate, und Saucen ohne Rezept aufgeführt.
Kochbuch
Die Rezepte selbst sind in die vier Elemente Erde, Feuer, Luft und Wasser aufgeteilt und erstrecken sich jeweils über zwei Seiten. Leider ist diese Strukturierung mir nicht immer ersichtlich bzw. zieht sich nicht stringent durch alle Rezepte. So ist bereits das zweite Rezept aus dem Kapitel Erde, Chickenwings-Marinade, sehr feurig und im Bereich Feuer finden sich mehrere Rezepte mit der Hauptzutat Fisch wieder.
Kochbuch
Die Rezepte sind europäisch-asiatisch, leicht verständlich beschrieben und für den versierten Hobby-Koch/Griller gedacht. Die Zutatenlisten weisen eine gewisse Ungenauigkeit, insbesondere bei Gewürzen auf, was aber für mich wenig tragisch ist, da ich mich diesbezüglich nicht an die gemachten Angaben halte. Teilweise werden Tipps in Form der „Profiliga“ genannt, die, im Gegensatz zu den TopTen, auch interessanten Inhalt liefern. Was ich etwas überflüssig finde, sind die Zitate in Form des Smalltalks, da sie keinen wirklichen Mehrwert bieten und der Leser nicht weiß, woher diese Sprüche stammen.
Kochbuch
Die Auswahl der Rezepte zeigt, dass sie weniger für einen typischen Grill-Abend mit Freunden, Steak und Bier gedacht sind, sondern vielmehr für ein eher aufwändiges Grill-Dinner mit Gästen, die gerne etwas Neues probieren und experimentierfreudig sind. Die Zutaten selbst sind teilweise exotisch, teuer und vor allem in kleineren Städten nicht so leicht zu bekommen. Gleichzeitig bekommt man Anregungen, was alles möglich ist. Beispiele hierfür: gegrillte Calamaristeak, Bergbach-Bouillabaisse, gebeizter Wildlachs mit Grillparfüm, gegrilltes Störsteak, Rinderfilet auf klassisch Koreanisch und Malayischer Fleischspieß mit gebratenen Nudeln (dieses Rezept interessierte mich besonders, da ich erst vor kurzem in Malaysia reiste – und nie Satay-Spieße mit Nudeln, sondern mit Gurken- und Zwiebelscheiben aß).
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Schade finde ich dabei, dass Beilagen häufig in der Küche zubereitet werden sollen (z.B. Risotto, Kartoffelbrei) und dass viele Rezepte 1:1 auf eine Pfanne übertragen werden können (z.B. Grill-melisierte Crêpes). Wenn ich grille, möchte ich möglichst ununterbrochen vor dem Grill stehen und nicht ständig zwischen Küche und Grill pendeln müssen.
Zwar sehen die Rezepte Layouttechnisch sehr ansprechend aus, jedoch finde ich für den praktischen Einsatz die kleine Schrift hinderlich.
Kochbuch
Ein nettes Gimmick befindet sich am Ende des Buches in Form der QR-Codes für die Zutatenlisten der einzelnen Rezepte. Das Einscannen des Codes erweist sich als kleinere Herausforderung, da die Codes sehr eng aufeinander folgen.

Bewertung

Aufmachung: 5/5
Beschreibung: 5/5
Struktur: 2/5
Thema: 3/5

Insgesamt: 15/20

Das Buch hat sowohl Stärken (Rezepte, Design), als auch Schwächen (u.a. TopTen-Listen). Es bietet einige nette Anregungen, die ich sicherlich auch ausprobieren werde. So gefallen mir insbesondere das gegrillte Clubsandwich und die gegrillte Ananas mit Tabasco und Vanille-Pfeffer. Gegrillte Ananas kenne ich bereits, aber jedoch in Rum mariniert und nicht diese eher feurige Variante. Aber auch das Rezept von Bulgogi werde ich gerne ausprobieren.
Das Buch kann ich zusammenfassend empfehlen, jedoch mit der Einschränkung, dass es vor allem für versierte Griller gedacht ist, die gerne etwas Neues ausprobieren, teurere Zutaten, wie Hummer, nicht scheuen und asiatisches Essen mögen. Leseprobe gibt es bei Rösle.

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