In der ersten Jahreshälfte verschlug es mich für wenige Tage nach Wuppertal, der größten Stadt im Bergischen Land. Tatsächlich wusste ich über Wuppertal vorher so gut wie gar nichts, außer dass dort die Schwebebahn steht, die ich natürlich fahren wollte. Über viele Jahrhunderte war das heutige Stadtgebiet von Wuppertal, welches sich in der Region zu einem Zentrum der Frühindustrialisierung (insbesondere Textilindustrie) entwickelte, auf unterschiedliche Herrschaftsgebiete aufgeteilt. Die Stadt Wuppertal wurde erst 1929 durch die Vereinigung von Elberfeld und Barmen sowie der Städte Ronsdorf, Cronenberg und Vohwinkel unter dem Namen Barmen-Elberfeld gegründet und ein Jahr später in Wuppertal umbenannt. Die nun Stadtteile unterscheiden sich, finde ich immer noch etwas.
Botanischer Garten
Ich liebe es, wenn ich eine Aussicht habe, egal ob von einem Kirchturm oder von einem Hügel aus. Nachdem Wuppertal durch das Tal der Wupper geprägt ist, gibt es auch genügend Hügel. Praktischerweise befindet sich der botanische Garten in der Hardt-Anlagen auf einem kleineren davon. Die Aussicht bot einen schönen ersten Eindruck der Stadt.
Schwebebahn
Die Schwebebahn wurde 1901 eröffnet und 26. Mai 1997 unter Denkmalschutz gestellt. Sie führt von Wuppertal-Vohwinkel über Elberfeld-West, Elberfeld und Barmen nach Wuppertal-Oberbarmen auf 13 km Länge. Natürlich musste ich einfach in beide Richtungen fahren. Wer in die Wupper schaut, wird ein betonartiges Gebilde sehen. Die Figur erinnert an den Elefanten Tuffi, der 1950 vom Zirkus Althoff zu Werbezwecken zwischen den Haltestellen Rathausbrücke und Adlerbrücke fahren sollte. Das nervös gewordene Tier brach bereits nach wenigen Metern durch die Seitenwand des Zuges und landete kaum verletzt in der Wupper.
Stadtbesichtigung
Aufgrund der erheblichen Höhenunterschiede gibt es zahlreiche Treppen und steile Straßen, wodurch Wuppertal als die Stadt mit den meisten öffentlichen Treppen (469 öffentliche Treppen mit insgesamt 12.383 Stufen) Deutschlands gilt. Natürlich erkundete ich einige davon, wie das Tippen-Tappen-Tönchen, die Vogelsauer Treppe und die Holsteiner Treppe, die auf dem Foto zu sehen ist.
Als Wiege der Industrialisierung in Deutschland ist Wuppertal reich an großen Villenvierteln und Wohnhäusern aus der Gründerzeit. Nicht ohne Grund befinden sich etwa 4500 Baudenkmale im Stadtgebiet. Besonders viele Villen und Prachtbauten fand ich im Briller Viertel. Die Elberfelder Nordstadt hat dahingegen prachtvoll restaurierte, mehrstöckige Arbeiterhäuser. Friedrich Engels wirkte auch in der Stadt, jedoch waren leider das Museum für Frühindustrialisierung und das Engels-Haus zu der Zeit, als ich in der Stadt war, geschlossen.
Was ich mir definitiv anschauen wollte, war die LEGO-Brücke, im Bild zu sehen. Es gibt sogar noch eine Zweite, jedoch reicht auch eine. Von der Brücke ging es weiter zur Nordbahntrasse. Die Nordbahntrasse ist ein über 23 km langer Fuß- und Radweg zwischen Langerfeld bis nach Vohwinkel auf einer ehemaligen Gleisstrecke.