Urlaub: Ausflüge in Luxemburg

Von der Stadt Luxemburg aus unternahmen wir insgesamt drei Tagesausflüge mit den öffentlichen Verkehrsmitteln.

Echternach

Der erste Ausflug führte uns nach Echternach. Von Luxemburg erreicht man die Stadt durch regelmäßig verkehrende Busverbindung. Die Stadt Echternach wurde 698 durch den angelsächsischen Missionar Willibrord gegründet und erhielt im Jahre 1236 das Stadtrecht. Damit ist sie die älteste Stadt des Landes. Ein Großteil der Befestigung der Stadt an der Grenze zu Deutschland (dazwischen ist nur der Fluss Sauer) wurde jedoch im 19 Jahrhundert zerstört. Trotzdem sind viele alte Gebäude erhalten geblieben und so erwarten einen verwinkelte Gassen, historische Bauwerke, der historische Marktplatz (Einkehrmöglichkeiten nach einer Besichtigung oder Wanderung) und Überreste einer alten Stadtmauer. eines der ältesten Gebäude der Stadt ist das Gerichtsgebäude aus dem Jahr 1236 mit witzigen Türmchen.

Abtei Echternach

Ein Highlight ist die Abtei Echternach mit Basilika St. Willibrord, dem dazugehörigen Abteimuseum und der Orangerie. Im 11. Jahrhundert errichtet, wurde die Basilika nach den Zerstörungen des zweiten Weltkrieg im ursprünglichen romanischen Stil wiederaufgebaut. Die Basilika beherbergt in der Krypta das Grab des Heiligen Willibrord, dem Gründer Echternachs. In einem Nebenraum der Basilika befindet sich zudem ein kleines Informationszentrum zur Echternacher Springprozession. Diese findet am Dienstag nach Pfingsten statt und gehört zum immateriellen Weltkulturerbe der UNESCO. Entsprechend des Namens berichtet das Abteimuseum u.a. über den Heiligen Willibrord. Man sieht im Museum jedoch auch viele mittelalterliche Schriften. Neben dem Abteimuseum gibt es noch ein prähistorisches Museum im Hihof-Gebäude aus dem 15. Jahrhundert, welches leider an dem Tag geschlossen hatte.

Wolfsschlucht

Echternach liegt 30 min nördlich Müllerthal, welches für seine früheren Mühlen und nun Wanderwege bekannt ist. Um wenigstens einen kleinen Teil mitzunehmen, ging es zur Wolfsschlucht auf dem Wanderweg E1. Die Wolfsschlucht ist eine abfallende, glatte Felsspalte, durch die der Wanderweg geht. Die Schlucht entstand, als sich Blöcke vom Steinplatteau abtretten und durch die Wasserschicht unter dem Stein ins Rutschen kamen.

Der Spaziergang führte zum Aussichtspunkt Trooskneppchen, von wo aus man einen malerischen Blick auf Echternach genießen kann. Nach einem kurzen Waldstück passiert der Weg die Wolfsschlucht. Der Abschluss des Weges war für mich der Abstecher auf den Felsen Paulsplatte. Der Wanderweg E1 würde noch weiter zu Höhlen führen, war jedoch für meine Begleitung nicht geeignet.

Éislek

Der zweite Ausflug in die Region Éislek musste durch die Bauarbeiten etwas abgekürzt werden. So ging es zunächst mit dem Bus nach Diekirch und von dort mit einem weiteren Bus nach Vianden und später auf diese Weise wieder zurück. Die Burg Bourscheid und das General Patton Memorial Museum in Ettelbrück müssen warten.

Nationale Militärgeschichtsmusée

Das nationale Militärgeschichtemuseum ist anhand der Panzer vor dem Gebäude leicht zu finden. Innendrin faszinieren über 100.000 Ausstellungsstücken, darunter viele lebensgroße Dioramen zum Zweiten Weltkrieg, insbesondere die Ardennenoffensive. In dem Museum kann man leicht drei Stunden verbringen, ohne dass es einem langweilig wird.

Burg Vianden

Die Burg Vianden ist eine der feudalsten Burgen Europas, die durch Erbschaft an die Dynastie von Oranien-Nassau gelangte. Sie wurde ab hauptsächlich dem 11. Jahrhundert auf den Fundamenten eines alten römischen Kastells und eines karolingischen Refugiums gebaut und war bis zum 15. Jahrhundert Sitz der Grafen von Vianden. Nach der französischen Revolution verfiel die Burg zusehends. 1977 wurde sie vom luxemburgischen Staat gekauft und originalgetreu restauriert und ist nun eine überlaufene Touristenattraktion.

Vianden

Vianden liegt beiderseits des Flusses Our, welcher durch einen Spaziergang an der Promenade genossen werden kann. Die Reste einer ehemaligen Ringmauer mit Wachtürmen umgeben das historische Städtchen. Im Ort selbst gibt es ein Victor Hugo Museum. Ansonsten fand ich persönlich Vianden überlaufen und überteuert.

Minett

Der dritte und letzte Ausflug führte uns in den Süden des Landes in die Region Minett. Luxemburg verdankt seinem Wohlstand de Erzabbau und damit auch der Stahlindustrie, die in der Region Minett beheimatet war. Die fünf wichtigsten Standorte der Stahlindustrie (Fond-de-Gras, Belval, Dudelange, Rumelange und Esch an der Alzette) sind in der 35 km langen Minett-Tour miteinander verbunden. Esch an der Alzette und damit Belval erreicht man einfach mit der Bahn.

Hochöfen von Belval

Besonders interessierten mich die Hochöfen von Belval bei Esch an der Alzette. 1997 stellte der letzte Hochofen seinen Dienst ein (ein Stahlwerk existiert noch in der Nähe). Ab 2001 entstand hier die Cité des Sciences, ein lustiger Mix aus Universitätsgelände, Shopping- und Freizeitviertel – und eben dem Museum.

Die ehemaligen Hochöfen, bzw. Hochofen A, können in einem informativen Rundweg entweder mit Führung oder auf eigene Faust besichtigt werden. Hierfür sollte man jedoch schwindelfrei sein, denn es geht bis auf 40 Metern Höhe hoch. Ich hatte überraschend wenige Probleme. Meine Begleitung brach die Besichtigung ab und die Gruppe vor mir überlegte ebenfalls. Die Sicht von der früheren Gicht-Plattform (Einfüllöffnung des Hochofens) war den Aufstieg über 180 Stufen wert.

Rote Erde

Minett verfügt über ein ausgedehntes Netz an Mountainbiketrails und Waldwegen, welche durch das Land der roten Erde führen. Um wenigstens ein wenig was von der roten Erde zu sehen, wählte ich das Réserve naturelle d’Ellergronn aus, welches eher schlecht als recht mit einem Bus an Esch an der Alzette angebunden ist. Ab der ehemaligen Mine und dem jetzigen Museum Entente Mine Cockerill Esch sur Alzette kann man aus mehreren unterschiedlich langen Wegen wählen. Auf mehreren Informationstafeln wird der Minette-Abbau und die Natur erläutert.

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