Urlaub: Oslo

Oslo

Ich wollte schon länger einmal ältere Reiseziele hier vorstellen. Eine Stadt, die mich besonders fasziniert hat, war Oslo. Hier war ich am Ende meines Auslandssemesters während meiner Interrail-Reise in Skandinavien – natürlich im Januar, was die beste Reisezeit überhaupt ist. So schlecht war die Zeit wirklich nicht: kaum Touristen und es ist schön verschneit. Nachteilig sind definitiv die kurzen Öffnungszeiten von den Sehenswürdigkeiten. Insgesamt verbrachte ich in der Stadt etwa 2 Tage, was natürlich ideal für die Blogparade von Travellers Insight Blogparade mit dem Flughafen München zum Thema „Die perfekten 48 Stunden in…” ist.

Oslo

Oslo ist die Hauptstadt und zugleich größte Stadt Norwegens. Sie liegt am Ende des Oslofjordes, was mich damals stark faszinierte. Dank des norwegischen Dichters Bjørnstjerne Bjørnson trägt Oslo den Beinamen Tigerstaden (Tigerstadt). Die beiden Flughäfen der Stadt sind gut mit Expressbussen und teils Zügen mit der Innenstadt verbunden. Von Stockholm und Kopenhagen kann man auch mit dem Zug anreisen, wie ich es machte. Der Bahnhof liegt praktischerweise am Anfang der Fußgängerzone Karl Johans Gate. Die allermeisten Sehenswürdigkeiten der Stadt kann man bequem zu Fuß erkunden. Für den Rest kann man Busse und Tram-Bahnen verwenden. Wenn man sich einige Museen anschauen möchte, lohnt sich der Oslo-Pass, den es auch für 48 Stunden gibt. Im Sommer lohnt sich wohl die Fahrt mit den Oslofjord-Fähren. Im Winter hatte ich da leider Pech.

Tag 1: Stadtspaziergang

Mein Stadtspaziergang durch die Altstadt startet am Fuße des Hauptbahnhofes, genauer gesagt bei der Tiger-Statue. Die Karl Johans Gate und ihre Nebenstraßen ist gezäumt von Geschäften. Zur Rechten sieht man sehr schnell Brannvakten und die Domkirche. Der Osloer Dom ist bereits das zweite Kirchengebäude an diesem Platz. Während der erste Dom noch außerhalb des heutigen Stadtzentrums stand, wurde der Nachfolger bereits an der heutigen Stelle errichtet. Er fiel jedoch kurz darauf auch einem Brand zum Opfer. Der heutige Dom wurde 1694 – 1697 errichtet. Der Dom ist zugleich die norwegische Reichskirche.

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Das Parlaments-Gebäude (Stortinget) später auf der linken hat mich ebenfalls fasziniert. Auf dem Platz kann man im Winter kostenlos Schlittschuhlaufen. Gerade aus weiter gelangt man zum Königlichen Schloss und dem schönen Park, der auf einem Hügel liegt. Das Schloss ist mit seinen 173 Zimmern eine eher kleine königliche Residenz. Das Schloss ist bis auf einen Flügel nicht umzäunt. Im Sommer kann man Teile des Schlosses im Rahmen von Führungen besichtigen.

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Vom Schloss gehts eher langweilig durch ein Siedlungsgebiet mit einigen Botschaften zum Vigelandmuseum und dem Vigelandpark. Der Vigelandspark enthält 212 Einzelskulpturen aus Stein, Bronze oder Schmiedeisen des norwegischen Künstlers Gustav Vigeland. Die Anlage, die im Kern zwischen 1939 und 1949 fertiggestellt wurde, gilt als größte Skulpturensammlung eines einzigen Künstlers weltweit.

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Nun führt der Weg zum Wasser, an dem man, vorbei an einigen Statuen und mit einer sehr guten Sicht, weiter zum Hafen läuft. In der modernen Hafenstadt kann man sich stärken, bevor es weiter geht.

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Weiter, vorbei an den Schiffen, dem markanten roten Rathaus zur Festung Akershus (ich war leider im Winter dort und hatte zeitlich Pech). Die mittelalterliche Festung Akershus mit dem königlichen Wohngebäude oberhalb des Hafen wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach umgebaut. Zu besichtigen sind die Schlosskirche, das königliche Mausoleum und zahlreiche weitere Räume im Sommer. Zu anderen Jahreszeiten kann man zumindest das Schloss vom Hafen aus gut bestaunen.

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Der Weg führt weiter, vorbei an dem Nobelfriedenzentrums, das mit wechselnden Sonderausstellungen aufwartet, zum Opernhaus, wo man sich auf dem Dach aufhalten kann, zurück zur Tigerstatue. Zum Abendessen findet sich garantiert ein Restaurant oder eine Bar in der Innenstadt.

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Tag 2: Museumstag

Der zweite Tag ist den Museen gewidmet. Mit der Fähre 91 geht es im Sommer zur Museumsinsel – Halbinsel Bygdøy. In anderen Jahreszeiten empfiehlt sich der Bus der Linie 30. Auf der Halbinsel befinden sich das Fram-Haus, Kon-Tiki-Museum, Seefahrtsmuseum, Wikingerschiffmuseum, das Freilichtmuseum und das Holocaustcenter.

Mit der Fähre sind die ersten Stopps das Framhaus, das Seefahrtsmuseum und das Kon-Tiki-Museum, welche ich leider aus zeitlichen Gründen (Winter) ausfallen lassen musste. Das Polarschiff Fram wurde unter anderem von Fritjof Nansen und von Roald Amundsen für ihre Expeditionen genutzt. So wurde es auch für die Südpol-Expedition Amundsens von 1910-1912 verwendet. Das Schiff wurde 1935 auf Bygdøy angelandet und das Museumshaus anschließend um das Schiff herum gebaut. Zahlreiche Expeditionen des norwegischen Wissenschaftlers und Forschungsreisenden Thor Heyerdahl sind im Kon-Tiki-Museum mit Dokumenten, Originalstücken und Nachbauten präsentiert. Die Kon-Tiki, das Balsafloß, mit dem Heyerdahl seine Theorie bewies, dass Polynesien aufgrund bestimmter Meeresströmungen von Südamerika aus besiedelt werden konnte, ist in der Form, wie es die Expedition überstand, ausgestellt. Wer sich mehr für Kon-Tiki interessiert, dem kann ich den Film Kon-Tiki aus dem Jahr 2012 empfehlen. Unendlich viele Schiffsmodelle und Gemälde zur Schifffahrt befinden sich im Seefahrtsmuseum. Ihr seht, Fram und Kon-Tiki interessieren mich stärker 😉

Mit dem Bus gelangt man zum Wikingerschiffmuseum, wo Schiffe und andere Alltagsgegenstände ausgestellt sind. Das Oseberg-Schiff ist das besterhaltene der drei ausgestellten Schiffe. Das Gokstad-Schiff, das in der Nähe von Sandefjord gefunden wurde, ist das größte und auch das einzige ursprünglich hochseetaugliche Boot, während das Tune-Schiff nur in Bruchteilen erhalten ist. Besonders fasziniert haben mich der Wagen und Schlitten, die mit anderen Gegenständen ausgestellt sind.

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Anschließend kann man sich im Freilichtmuseum (Norsk Folkemuseum) frühere Häuser sowie eine Stabskirche anschauen. 155 historische Gebäude aus ganz Norwegen, die zusammengetragen wurden, können bestaunt werden. Die um 1200 erbaute Stabkirche von Gol sollte 1970 dort abgerissen werden und wurde Dank der Unterstützung von König Oscar II. in seine damalige private Sammlung historischer Gebäude integriert. Sie ist eine von 28 verbliebenen authentischen Stabkirchen. Bis zur Reformationszeit waren es wohl um die 750. Neben den Gebäuden gibt es mehrere Ausstellungen zum früheren Leben in Norwegen. Nachdem ich im Januar als so ziemlich einziger Touri unterwegs war, gab es vielfach Informationen zu Weihnachten und nette Angestellte, die mir alles mögliche erklärten. Hier kann man auch etwas essen.

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Wer Kunst sehen will, kann nun zum Munch-Museum fahren. Das Munch-Museum präsentiert einen großen Teil des Gesamtwerks Edvards Munchs (1863 – 1944), des bekanntesten norwegischen Malers, der in Oslo aufwuchs und später wieder wohnte. Munch hinterließ einen Großteil seines Werkes der Stadt Oslo. Dank spektakulärer Kunstdiebstähle sollen die Kontrollen recht streng sein. Wer hingegen Skisprung verfolgt, kann mit der U-Bahn-Linie 1 den Weg zum Holmenkollen einschlagen. Ansonsten kann man bei einem Spaziergang auf der Halbinsel die Sicht genießen.

Tipp

In Oslo bin ich damals auch auf kostenlose Stadtpläne mit zusätzlichen Tipps für eher junge Leute gestalten: USE-IT. Für Oslo gibts immer noch eine aktuelle Karte mit aktuellen Restauranttipps und mehr.

Neben mir haben auch noch anderer Blogger an der Blogparade teilgenommen:

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