Bei Wittenberg denkt man vermutlich erst an Luther, nicht umsonst heißt der Ort auch Lutherstadt Wittenberg. Auch wenn in dem Jahr die Luther-Bibel und alles um die Reformation groß gefeiert wird, war ich eigentlich nicht deshalb ein Wochenende in der Nähe. Aber wenn man schon da ist, kann man sich auch die Stadt anschauen (und das Durchschnittsalter senken). Direkt am Hauptbahnhof begrüßt einen die große Bibel, in die man auch hineingehen kann. Der Weg in die Altstadt ist gepflastert mit Infos zu 500 Jahre Reformation.
In der Altstadt gehören die Stadtkirche St. Marien, die Schlosskirche, das Lutherhaus und das Melanchthonhaus zum UNESCO Welterbe. Natürlich führte der erste Weg zu Luthers 95 Thesen an der Schlosskirche, wobei ich die Tür mir größer vorgestellt hatte. Das Innere der Kirche ist beendruckend. Weitere Höhepunkte waren die Cranach-Höfe, das Lutherhaus, Melanchthonhaus, die Stadtkirche, das alte Rathaus und das Parnorama-Bild Luther 1517.
Beeindruckend fand ich das Röhrwasser. Im 16. Jahrhundert wurde die Versorgung mit frischem Wasser immer wichtiger, zumal die Brunnen verschmutzt waren. Mit dem Röhrwasseranschluss hatten die Bürger auf einmal Zugang zu frischem Wasser den ganzen Tag über. Ende des 19. Jahrhunderts verlor das Röhrwasser seine Bedeutung, ist aber inzwischen das einzige noch verbliebene und funkionierende Röhrwasser aus dem Mittelalter nördlich der Alpen. Und genau Teile dieses Röhrwassers kann man inzwischen bestaunen, da es offen gelegt wurde.
Gegessen wurde im Brauhaus Wittenberg, was zwar für Touris ausgelegt ist, aber trotzdem gutes Bier und leckeres Essen serviert. Also ich war mit dem Bier zufrieden. Zum Essen habe ich mir Grützwurst eingebildet, die gut mundete. Der Teller daneben ist übrigens die kleine Bauernsülze ein wenig Bratkartoffeln.