Unsere längsten beiden Strecken folgten gleich im Anschluss. Der erste Tag führte uns über Sarina Sugar Shed und die Capricorn Caves nach Rockhampton. Der zweite Tag ging über Bundaberg nach Hervey Bay und beide Tage hatten mit Zuckerrohr zu tun. Aber alles der Reihe nach. Von Hervey Bay aus machten wir zudem einen Ausflug nach Fraser Island.
Sarina Sugar Shed
Wenn man schon die ganze Zeit durch Zuckerrohr fährt, dann will man auch mehr wissen. So ging es mir zumindest. Es gibt einige Fabriken auf dem Weg, die man zu bestimmten Zeiten besuchen kann. Fast einfacher ist in der Hinsicht Sarina Sugar Shed und genau dorthin ging es in der Früh. Sugar Shed zeigt die Zuckerrohr-Verarbeitung in Miniaturgröße und außerhalb der Fabrik, aber immerhin konnten wir probieren. Neben Zuckerrohrsaft (dem einzigen außerhalb von Chinatown in Sydney) gab es viele Saucen, Chutneys, Ginger Beer, Rum und Liköre. Echt lecker und genau das richtige für und beiden.
Eigentlich war der Plan unseren gekauften Käse mittags zu essen, aber dann gab es einen Würstlstand. Lustigerweise hatte einer der älteren Herrschaften früher 3 Jahre Deutsch in der Schule und versuchte sich an uns. Dann kam noch eine Dame dazu, deren Schwiegersohn aus Bayern ist. Small worlds in Realität.
Capricorn Caves
Auch wenn die Strecke nach Rockhampton nicht gerade klein ist, mussten wir unbedingt in die Capricorn Caves. Für Outback hat es zeitlich nicht gereicht, aber zumindest für die Höhlen. 30 Dollar schreckt erst einmal ab, aber was man da sieht ist schon ziemlich beeindruckend. Gegen Ende hab es eine Licht- und Musik-Show in der Kapelle. Gigantisch. Ihr seht schon ich war begeistert.
Rockhampton
Abschließend führte unser Weg gestern nach Rockhampton, dem Beef Capital von Australien. Achtung: die Öffnungszeiten in dem Ort sind etwas kürzer als sonst auf der Strecke, wie wir leidvoll erfahren mussten. Die Wohnhäuser stehen übrigens großteils auf Stelzen.
Bundaberg
Am nächsten Tag ging es von Rockhampton nach Bundaberg, wo wir eigentlich eine Destillerie und Ginger Beer Fabrik anschauen wollten. Der Foodie lässt grüßen. Am Ende reichte es nur für ersteres. Nach einer Tour durchs Museum gab es einen kleinen Film, wo auch von der letzten Überschwemmung die Rede war (ah, daher die Stelzen). Anschließend ging es – leider ohne Kameras – durch die Fabrik. Von Melasse, über die Fermentation, Destillation und Blending und allgemein Lagerung. Und eine Probe war auch dabei. Schade, dass man das Black Label und den Banana & Toffee Likör in Deutschland nicht bekommt.
Hervey Bay
Ein Spaziergang am Strand von Hervey Bay bei Sonnenuntergang ist übrigens auch empfehlenswert. Außer Fraser Island und dem Strand habe ich aber vom Ort nichts mitbekommen
Fraser Island
Von Hervey Bay aus gab es einen Ausflug, auf den ich mich riesig freute: Fraser Island. Die Insel wird häufiger im Fernsehen gezeigt und hey, eine Sandinsel hat auch was. Den Regenwald und die anderen Vegetationsstufen konnte ich mir jedoch weniger vorstellen.
Mit dem Bus ging es um Fährterminal, wobei Terminal zu viel gesagt ist, und dann mit der Fähre rüber auf die Insel. Nachdem wir die Premium-Tour gebucht hatten (kaum teurer als die normale, aber mehr Platz, weniger Leute und besseres Essen), konnten wir uns im Bus ausbreiten. Schnell war klar, warum man sich anschnallen sollte.
Erstes Ziel war Lake McKenzie, der keinen normalen Zu- und Abfluss hat, absolut rein und türkis ist. Erst habe ich es mir überlegt zu schwimmen, aber dann bin ich mit einem Satz reingehüpft. Mir hats getaugt – wenn man mal von der Strandwespe absieht, die mich gestochen hat. Natürlich gleich gekühlt und später versucht mit Spucke das ganze kühl zu halten, aber als der Stich grob Handgroß war, hats mir nimmer so ganz gefallen. Zum Glück schwoll der Stich nicht weiter an, aber er begleitete mich auf der gesamten Reise. Nachdem sonst keiner beim Fahrer vorne hocken wollte, war das ab dann mein Platz. Bessere Aussicht und zusätzliche Erklärungen inklusive.
Als nächstes ging es zur Central Station, wo uns eine „Wanderung“ erwartete. Der Spaziergang war schön, aber so gut ausgebaut und kurz, dass ich auch mit Stöckelschuhe gehen könnte, was wirklich was heißt. Anschließend ging es am den Strand, den sich Flugzeuge, Autos und Fußgänger (theoretisch auch Dingos) teilen. Da Wrack der SS Maheno war der Fotospot schlechthin, während man bei den Pinnacles recht wenig sah. Eli Creek war mit einem Spaziergang verbunden, der in einem Flussbett zurück führte – nasse Hosen für mich Zwerg inklusive.
Bei der Rückfahrt war der Ausblick besonders interessant. Der Bus und der davor fuhren eine Route, die sie selten benutzen, da sie eng, aber landschaftlich schön ist. Die Vegetationswechsel waren hier besonders deutlich – genauso wie die Fahrkunst unseres Fahrers Butch. Wäre er an manchen Stellen etwas gerutscht, hätte ich n Baum knutschen können. Bei der Fahrt hatte ich noch einen Vorteil: ich konnte als einziger Gast im Bus einem Dingo sehen.
Fraser Island ist eindeutig ein Ausflug wert – aber am liebsten würde ich da selbst fahren. Offroad und keine einfachen Wege, aber mei, warum auch nicht.