Rezension: Moos. Fisch. Rinde. Blatt

Cover dpi Award

Kennt ihr das Problem? Die Gerichte im Kochbuch sind sehr ansprechend, das ganze Buch gefällt euch, aber ihr habt Probleme etwas Nachzukochen? So ging es mir mit Moos. Fisch. Rinde. Blatt* vom Styria Verlag. Die Gerichte gehen eher Richtung Sterneküche mit großteils ungewöhnlichen Zutaten. Viele Kombinationen finde ich interessant, aber wann koche ich sowas aufwändiges nach der Arbeit? Genau, nie! Immerhin kam ich am Wochenende endlich dazu ein zweites Rezept auszuprobieren.

Cover Kochbuch Moos. Fisch. Rinde. Blatt
Copyright Styria

<Steckbrief
Titel: Moos. Fisch. Rinde. Blatt
Autor: Luisa Martini, Michael Rathmayer und Valentino Brienza
Verlag: Styria
Seiten: 176
Preis: 39,99 Euro

Inhalt
Im vorliegenden Naturkochbuch geht es um verschiedene Kombinationen von ungewöhnlichen Produkten aus der Natur mit üblichen Zutaten. Styria beschreibt das folgermaßen:
Anhand von 60 kreativ-raffinierten Rezepten zeigen die zwei Jungköche mit ihrer Freestyle-Naturküche erfrischende Möglichkeiten auf, Grenzen auszuloten, Genuss neu zu definieren.
Mit ungewöhnlichen Zutaten wie Moos, Rinde oder Birkensaft, aber auch Holzkohle und Sägemehl bringen Brienza und Martini Abwechslung in den Haushalt. Und beweisen damit, dass man praktisch alles kulinarisch verwerten kann, was in der Umgebung wächst. Dabei ist ihr Credo: Möglichst nichts wegwerfen, alle Teile verwerten.

Die Rezepte sind dabei in die folgenden Kategorien unterteilt:

  • Genuss-Landschaft Wald
  • Genuss-Landschaft Wiese
  • Genuss-Landschaft Feld
  • Genuss-Landschaft Wasser
  • Grundrezepte

Das Kochbuch ist übrigens Gewinner der Gourmand Awards 2015 in der Kategorie „Best Chef Cookbook“ und „Best Photography Cookbook“ in Austria. Was einem erwartet zeigt das offizielle Making-of-Video auf Youtube sehr gut:
Moos

Eindruck
Das Kochbuch macht einen sehr guten Eindruck. Die Fotos sind sehr ansprechend und von guter Qualität. Das Layout wie auch die Qualität des Papieres passen perfekt dazu.
Die Aufteilung in Wald, Wiese, Feld und Wasser ist bei einem Naturkochbuch einleuchtend. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Fisch nur im Kapitel zu Wasser auftaucht, was bei mir teils für Verwirrung gesorgt hat.
Bild vom Kochbuch Moos. Fisch. Rinde. Blatt
Die Bilder sind jeweils in der Natur oder mit Gegenständen aus der Natur gemacht worden, wie hier zu sehen. Auch wenn es kein Muss ist, macht dies gleich einen deutlich höheren Eindruck. Der Award „Best Photography Cookbook“ wurde nicht umsonst vergeben, um es kurz zu fassen.
Bild vom Kochbuch Moos. Fisch. Rinde. Blatt
Die Zutaten stehen jeweils neben dem kurzen Text. Die Beschreibung könnte teils etwas ausführlicher sein, ist trotzdem gut verständlich. Nur bei der Milchhaut bin ich leider in der Umsetzung gescheitert. Nicht, dass die verunglückten Versuche nicht geschmeckt hätten, nur ansehlich waren sie nicht…
Bild vom Kochbuch Moos. Fisch. Rinde. Blatt
Ausprobiert habe ich anschließend folgende Rezepte:

  • Basilikumsalz: wurde bei mir leider nicht so grün, wie auf dem Foto. Geschmacklich einwandfrei und eine interessante Kombination, die ich bereits ab und zu in der Küche eingesetzt habe.
  • Brombeere/Schafmilch/Fichtentriebe: auch ohne Fichtenbaiser und Heidelbeerknusperblätter schmeckt die Schafmilch-Cremetarte mit Wald(heidel)beerragout, gesüßt durch Fichtenspitzensirup ausgezeichnet. Das Dessert ist mit dieser Vereinfachung sehr leicht herzustellen.

Schafmilch-Cremetarte

Bewertung
Aufmachung: 5/5
Beschreibung: 4/5
Struktur: 4/5
Thema: 5/5

Insgesamt: 18/20
Fazit: die Awards wurden berechtigt vergeben. Das Kochbuch überzeugt durch die interessanten und teils ungewöhnlichen Kombinationen und die äußerst ansprechenden Bildern.
Kleine Wehmutstropfen sind die wenigen Rezepte, die nicht hundertprozentig in eine Kategorie passen (Fisch außerhalb von Wasser insbesondere), und die teils kurzen Beschreibungen.
Für wen das Buch meiner Meinung nach geeignet ist? Fortgeschrittene und Profis, die gerne Kombination aus üblichen Zutaten und Sachen, die in der Natur vorkommen, ausprobieren möchten.
Ich werde sicherlich noch das ein oder andere Rezept probieren – wenn ich die Gelegenheit dazu finde.
* Das Buch wurde mir vom Verlag Styria zur Verfügung gestellt. Danke hierfür! Meine Meinung bleibt davon, wie immer, unberührt.

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7 Kommentare

  1. dieses Buch habe ich schon lang auf meiner Ama** Merkliste, konnte mich aber noch nicht zum Kauf entschließen.
    Die Fotos sind wirklich schön, es ist wohl eher ein Genuss-Fotoband als ein Kochbuch (auch nicht schlecht). Die Tarte, die du probiert hast, klingt ja köstlich, bald ist auch wieder zeit zum Fichtenspitzen sammeln, ich glaube, ich brauche das Buch!
    danke

  2. Hallo Friederike,
    der Ausdruck Genuss-Fotoband triffts ganz gut. Mir fehlt fast die Zeit und die Gelegenheit die Rezepte daraus nachzukochen.
    Ich habe noch Fichtenspitzensirup vom letzten Jahr vorrätig, daher bot sich die Tarte fast an 😉 Fichtenbaiser werde ich vermutlich ein anderes Mal ausprobieren. Was machst du aus den gesammelten Fichtenspitzen?
    Viele Grüße, Daniela

  3. Oh, du erinnerst mich daran mal nach meinem Zucker zu schauen! Den habe ich ganz vergessen *tüdüdüdüdü* Allerdings ist meiner ohne Sauerklee. Die Variante könnte ich auch einmal probieren.

  4. Vielen Dank für die Rezension, liebe Daniela!
    Wir freuen uns sehr über so positive Worte!
    Zu der Milchhaut : es ist sehr wichtig, dass die Pfanne beschichtet ist. Außerdem sollte der Pfannenboden nur gradeso mit Milch bedeckt werden, da sie sehr langsam die Flüssigkeit verliert und so schneller „Eintrocknen“ kann. (Das ist natürlich abhängig von Herd und Hitze, deswegen die allgemeine Angabe im Buch).
    Viel Spaß beim Ausprobieren und Nachkochen! 🙂
    Liebe Grüße Luisa Martini

  5. Vielen Dank für die Beschreibung, Luisa!
    Irgendwann werde ich sicherlich noch ein herzeigfähiges Ergebnis fabrizieren. Am liebsten würde ich es gleich ausprobieren, doch leider komme ich vorm Urlaub nicht mehr dazu. Ich bin auf jeden Fall gespannt, ob es besser klappt.
    Viele Grüße, Daniela

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