Rezension: Lebensmittel-Lügen

Ratgaber

Wer von euch hat nicht genug von irgendwelchen Lebensmittel-Skandalen, überdimensionalen Verpackungen oder regionalen Reis? Praktischerweise klärt die Verbraucherzentrale in ihrem Buch Lebensmittel-Lügen – Wie die Food-Branche trickst und tarnt* auf, wie die Lebensmittelbranche trickst und wie man die Trickserei erkennen kann.

Cover Lebensmittel-Lügen
Copyright Ratgeber Verbraucherzentrale

Steckbrief

Titel: Lebensmittel-Lügen – Wie die Food-Branche trickst und tarnt
Autor: Birgit Klein
Verlag: Ratgeber Verbraucherzentrale
Seiten: 210
Preis: 12,90 Euro

Inhalt

Das Buch behandelt nach einer Einleitung die folgenden Themen:

  • Werbung damals und heute
  • Aktuelle Marketing-Trends
  • So trickst und täuscht die Food-Branche
  • Reingefallen beim Lebensmitteleinkauf?
  • Politische Forderungen der Verbraucherzentrale

Der interessante Teil, die Täuschungen, untergliedert sich in:

  • Namen sind Schall und Rauch
  • Muh statt Mäh? Tierartenkennzeichnung
  • Ausgeflogen? Auf der Suche nach Ente und anderen Zutaten
  • „Noch ’ne Runde“ – Alkohol in Lebensmitteln
  • Produkte von nah und fern
  • Der Natur auf der Spur
  • „Alles gesünder?“ Werbung mit Nährwert und Gesundheit
  • Schlupfloch „Ausnahme“ – wie viele Lebensmittel eine Zutatenliste umgehen
  • Luftnummern – von Mogelpackungen und Füllmengen
  • Tappen im Dunkeln: Kauf loser Lebensmittel
  • Tierisch unklar: Kennzeichnung vegetarischer und veganer Lebensmittel

Eindruck

Als erstes fiel mir das Cover des Buches auf. Etwas provozierend, aber das verpackte Schwein, was als Gans verkauft wird, bildet den Kern des Buches wunderbar ab.
Das gut strukturierte Buch zeigt auf verschiedenen Arten, wie Verbraucher getäuscht werden und worauf sie aufpassen müssen. Die Tricks der Lebensmittelbranche bestehen laut Buch hauptsächlich aus:

  • Vortäuschung der Herkunft (u.a. Schwarzwälder Schinken und griechischer Feta)
  • Bewerbung einer Zutat, die gar nicht oder zu geringen Teilen enthalten ist (z.B. Pastete und Tee)
  • Ersetzung teurer Zutaten durch billigere
  • Einsatz von Aromastoffen anstelle von Geschmacksverstärkern

Besonders interessant fand ich das Unterkapitel über versteckten Alkohol. Von dem Problem habe ich bereits während meiner Schulzeit erfahren und finde es gut, dass es auch nachzulesen ist.
Als Tipp wird vor allem gegeben, das Kleingedruckte zu lesen. Jedoch sollte der Verbraucher auch sonst aufpassen. Die einzelnen Tricksereien und Möglichkeiten werden gut erklärt und anhand von Beispielen plastisch aufgezeigt. Zudem gibt es einzelne Tipps für den Verbraucher und bei Bedarf der rechtliche Kontext für Laien erklärt. Insgesamt rät das Buch zur Wachsamkeit.
Hinweise, was die Qualität der Produkte ausmachen oder Gründe, warum lose (regionale) Produkte besser sind, werden kaum erklärt.

Bewertung

Aufmachung: 3/5
Beschreibung: 5/5
Struktur: 5/5
Thema: 4/5

Insgesamt: 17/20

Die Aufmachung ist typisch für Ratgeber der Verbraucherzentrale: einfach, aber nicht minderwertig. Insgesamt ein interessantes Buch. Wer sich bereits mit Lebensmitteln und Essen genauer auseinander gesetzt hat oder/und viel frisch kocht, wird im Buch kaum etwas neues finden. Dafür ist das Buch fast zu oberflächlich bzw. wird die Produkte, die vor allem zu Täuschungen neigen, kaum kaufen. Ich persönlich habe bisher kein Einziges der als Beispiel genannten und bebilderten Lebensmittel gekauft. Zudem hätte ich gerne mehr Hinweise über Alkohol in Lebensmitteln, wie Gebäck gehabt. Es schadet trotzdem nicht sich den Ratgeber einmal durchzulesen. Für alle anderen ist das Buch durchaus geeignet, Täuschungen und Tricksereien der Lebensmittelindustrie zu durchschauen.

* Das Rezensionsexemplar erhielt ich von der Verbraucherzentrale. Vielen Dank hierfür! Meine Meinung bleibt davon unberührt.

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