Als ich letztes Jahr mir überlegte, welche Kartoffeln ich in einem Jutesack anbauen möchte, stellte ich fest, dass viele alte Sorten schwierig zu bekommen sind. Am liebsten hätte ich Bamberger Hörnchen, auch Bamberger Hörnla genannt, angebaut, fand aber keine. Eher durch Zufall fand ich endlich einen Laden, der diese alte fränkische Kartoffelsorte im Sortiment hat. Auch wenn noch nicht Anbauzeit ist, konnte ich mir diese Delikatesse nicht entgehen lassen.
Die festkochenden Kartoffeln hat eine längliche, krumme Form. Sie ist etwa fingerlang und eher dünn. Das Fleisch ist hellgelb und sehr fest, während das Aroma leicht nussig ist. Die Kartoffel wird in der Region um Bamberg angebaut. Sie hat einen eher geringen Ertrag und lässt sich nicht maschinell ernten. Daher ist es manchmal etwas schwierig sie zu bekommen.
Die erste Bekundung (damals in Bamberg) des Bamberger Hörnchen stammt aus 19. Jahrhundert und damit zählt sie zu den ältesten, wenn nicht die älteste, bekannten Kartoffelsorten in Deutschland. Sie drohte auszusterben, jedoch kämpften einige Leute dagegen an. 2008 war das Bamberger Hörnchen Kartoffel des Jahres. Inzwischen ist europaweit das Bamberger Hörnchen als „geschützte geografische Angabe (ggA)“ anerkannt und wird von verschiedenen Vereinen, wie SlowFood unterstützt.
Ich habe das Bamberger Hörnchen erst einmal in das Ragout vom Rinderherz reingeschnitten, aber besonders geeignet ist es eigentlich für Pellkartoffeln, Salate und Bratkartoffeln. Selbst im Ragout fand ich ihren Geschmack hervorragend fein und leicht nussig.
Laut Genussregion Oberfranken erhält das Bamberger Hörnchen ab Weihnachten erst die optimale Verzehrreife.