Sowohl in Helsinki als auch in Turku und Tampere war ich mehrmals, wobei ich von Turku am wenigsten sah. Heute möchte ich euch diese südfinnischen Städte einmal kurz vorstellen.
Helsinki
Helsinki ist die Hauptstadt und zugleich größte Stadt Finnlands. Helsinki, im Süden von Finnland gelegen, hat etwas mehr als 600.000 Einwohner. Gemeinsam mit Espoo, Vantaa und Kauniainen bildet Helsinki die Hauptstadtregion. Wenn man mit dem Flugzeug ankommt, landet man in Vantaa; wenn man geschäftlich unterwegs ist, kann es durchaus vorkommen, dass man nach Espoo darf.
Vor Helsinki, wie man beim Anflug bei vernünftigem Wetter sehen kann, liegen massig kleine Inseln, so genannte Schäreninseln. Das Zentrum der Stadt befindet sich selbst auf einer Halbinsel, am Ende der wichtigen Hauptstraße Mannerheimintie, wo auch Haupt- und Busbahnhof liegen. Die Einkaufsstraße Aleksanterinkatu und Esplanadi verbinden den Senatsplatz, das historische Zentrum der Stadt.
Vom Flughafen gelangt man mit Bus und Bahn ins Zentrum. Von hier aus kommt man mit Straßenbahn oder Bussen überall hin. Helsinki wird auch von vielen Fährschiffen angefahren. Hier gelangt man besten mit der Straßenbahn ins Zentrum.
Die Altstadt erkundet man gut zu Fuß, bei weiter draußen liegenden Zielen, bei der Rundfahrt mit dem Bus oder bei schlechtem Wetter empfiehlt die Verwendung der öffentlichen Verkehrsmittel. Tickets gibts am besten bei den R-Kioski.
Sehenswürdigkeiten
Russisch-orthodoxe Kirche (Uspenski-Kathedrale), lutherische Domkirche und Felsenkirche sollen beide schön sein. Von außen kann ich es beurteilen, von innen dank Gottesdiensten nie gesehen. Sowohl von der Domkirche als von der Kathedrale hat man einen guten Blick über den kleineren Besucherhafen mit den Ausflugsbooten. Eine Bootsfahrt durch die Schäreninsel ist empfehlenswert. Mit Glück kann man einen Elch im Wasser entdecken, zudem liegen vorgelagert viele kleine Eilande mit Sommerhäusern. Suomenlinna (Linna = Burg, Suomi = Finnland), die größte Meeresfestung Skandinaviens, erreicht man ebenfalls über eine Fähre und ist UNESCO-Weltkulturerbe. Direkt am Hafen liegt Kauppatori, der eher klein gehaltene Marktplatz. Daneben sind einige Bauwerke, wie der Hauptbahnhof und die alte Markthalle, architektonisch sehenswert. Stockmanns ist ein eher teures, aber sehr gut sortiertes Kaufhaus.
Was mir beim ersten Besuch sehr gut gefallen hat, war ein Besuch beim Freilichtmuseum Seurasaari, dessen Gebäude man nur im Sommer von innen besichtigen kann.
In Vantaa gibt es ferner ein Wissenschaftsmuseum, dann kann man natürlich in die Sauna und einzelne Inseln besichtigen. Der Zoo ist dahingegen bei den Kindern beliebt.
Essen: Alte Markthalle, Hesburger (wer finnische Burger probieren will), Fazer Cafe
Weggehen: ich selbst war in Metalbars, es gibt aber alles mögliche, u.a. eine arktische Eisbar
Ausflüge: Nuksio-Nationalpark, Porvoo
Turku
Turku liegt streng genommen im Westen und ist offiziell zweisprachig (finnisch und schwedisch). In Turku befindet sich der lutherische Bischofssitz (da wird auch der Weihnachtsfrieden ausgerufen) und neben der finnischsprachigen Universität Turku die schwedischsprachige Åbo Akademi. Turku ist die älteste Stadt Finnlands und war langezeit Regierungsstadt. Turku wird übrigens auch von Fähren angefahren, insbesondere aus Stockholm und Helsinki.
Sehenswürdigkeiten
Die Innenstadt kann man gut zu Fuß erkunden, genauer gesagt ging es für uns vom Marktplatz über die Markthalle direkt am Ufer zur Burg, wo wir eine Führung mitmachten. Die Burg war für mich das Highlight der Stadt. Sie ist sehr groß, liegt in der Nähe des Fährhafens und ist eine der Touristenattraktionen Finnlands. Im historischen Museum wird das mittelalterliche Turku dargestellt. Die Burg wurde 1280 erbaut, Mitte des 16. Jahrhunderts kamen die Renaissancestockwerke hinzu. Nach dem Großbrand 1614 verfiel die Burg. Nach dem Zweiten Weltkrieg entschloss man sich die Burg zu renovieren und nun kann man u.a. die zwei Kerker und den prunkvollen Speisesaal besichtigen.
Ausflüge: Åland-Inseln und Rauma.
Tampere
Tampere ist eine Industriestadt im Südwesten und zugleich die drittgrößte Stadt Finnlands. Tampere liegt zwischen den beiden Seen Näsijärvi und Pyhäjärvi, die man gut vom Turm des Vergnügungsparks betrachten kann. Zwischen dem Näsijärvi im Norden und dem Pyhäjärvi im Süden ist ein Höhenunterschied von 18 Metern, der als Energiequelle genutzt wird. Der kleine Flughafen wird von manchen Fluggesellschaften angeflogen, ansonsten kommt man gut mit Bus von Helsinki-Vantaa in die Stadt. Die Innenstadt ist hier auch gut zu Fuß erkundbar. Ein markanter Punkt ist die orthodoxe Kirche. Die Innenstadt ist streng nach Muster aufgebaut und wurde so vom berühmtesten finnischen Architekten, Carl Ludwig Engel, entworfen. Die breite Esplanade Hämeenpuisto sollte zur damaligen Zeit eine Ausbreitung von Feuer eindämmen und wird heute von Bäumen gesäumt. Eine davon abgehende Straße ist die Hämeenkatu, die wichtigste Straße der Stadt. an ihr liegen Stadtbibliothek, Kirchen, Bahnhof und Markthalle. Für Austauschstudenten ist die jährliche Feier Hämeenkadun Appro wichtig, die größte Studentenparty Finnlands. Ach ja, am 1. Mai werden die Erstis im Wasser „getauft“.
Sehenswürdigkeiten
Ich war in zwei Museen: einem Kunst- und Industriemuseum und im Leninmuseum. Im Särkänniemi-Freizeitpark befindet sich der Aussichtsturm. Daneben gibts ein Delfinarium, Streichelzoo und noch mehr. Leider habe ich es weder ins Spionage- noch ins Moomin-Museum geschafft.
Im Norden von Tampere gibts auch einiges zu sehen, wie Ruovesi mit Kalela, das einstige Landatelier des berühmten Malers Akseli Gallen-Kallela und die Kunstmuseen und die Schleuse bei Mänttä.
Essen
Wer zufällig vor Weihnachten in Tampere ist, muss unbedingt Flammlachs kaufen. Die Stadt ist bekannt für Blutwurst (mustamakkara) und hier gibts scharfe Chicken Wings. Teure Steaks gibts im Restaurant The Grill – unbedingt die Knoblauchkartoffeln probieren.
Tampere ist eine bekannte Studentenstadt, in der man sehr gut weggehen kann.
Hämeenlinna
Zwischen Helsinki und Tampere liegt Hämeenlinna. Hämeenlinna ist Geburtsstadt des Komponisten Jean Sibelius.
Sehenswürdigkeiten
Die Burg der Stadt ist noch sehr gut erhalten. Sie wurde im 20. Jahrhundert als Gefängnis genutzt und dementsprechend umgebaut. Sehenswert fand ich hier den Aussichtsturm und die metergroßen Brotbacköfen. Direkt neben der Burg liegt das Militärmuseum. Im Außenbereich sind Geschütze und mehr zu sehen (im Hintergrund die Burg). Innen befindet sich eine Ausstellung über die Entwicklung der Uniformen und Waffen, sowie spezielle Exponate wie Schneeschuhe aus Stroh. Ein Film, den jeder Finne geht, wird auch gezeigt: Film über die Kämpfe gegen Russland im Winterkrieg. Üblicherweise schauen Männer sich den Film am Unabhängigkeitstag an. In Hattula, in der Nähe von Hämeenlinna, befindet sich eine mittelalterliche Kirche. Besonders schön ist der Nationalpark Aulanko.
In der Nähe von Hämeenlinna gibt es ebenso was anzuschauen.
Ebenfalls zwischen Helsinki und Tampere gelegen liegt Iittala, bekannt für Glas und hat auch noch einen guten Honigstand. Fabrikverkauf von Iittala, der Glasfabrik.
Visavuoren Museosäätiö: schönes Kunstmuseum mit modernen Karikaturen, idyllisch gelegen.